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# taz.de -- Familienreservierungen bei der Bahn: Völlig überzogene Kritik
> Die Kritik an den höheren Reservierungskosten ist maßlos. Die Bahn ist
> kein Wünsch-Dir-was – und Kinder können ohnehin kostenlos mitreisen.
Bild: Die Bahn hat eine ungeschriebene Regel gebrochen: Leg' Dich nicht mit Fam…
Die Debatte über die steigenden Preise einer Familienreservierung bei
Bahnreisen ist völlig aus dem Ruder gelaufen. Inzwischen läuft eine
Onlinepetition für den Erhalt der kostengünstigen Pauschalreservierung für
Familien – klar, kann man machen.
Nun aber haben sich [1][allen Ernstes drei SpitzenpolitikerInnen zu Wort
gemeldet]: SPD-Fraktionschef Miersch, Umweltminister Schneider und
Verbraucherschutzministerin Hubig fordern, dass die Bahn ihre Entscheidung
rückgängig macht, wonach künftig für jedes Kind Reservierungskosten fällig
werden. Wahrscheinlich war die Kombination aus „Deutsche Bahn“ (Bahnkritik
geht immer und bringt Beliebtheitspunkte) und „Familien mit Kindern“
(Achtung, Emotionen!) für die drei zu verlockend, um nicht auf den
populistischen Zug zu springen.
Mal kurz durchatmen: [2][Kinder bis 14 Jahren können bei der Bahn weiterhin
kostenlos mitreisen], was die Bahn zu einer sehr attraktiven und
stressfreien Alternative zum Auto macht. Kühl betriebswirtschaftlich
gesehen ist das ziemlich großzügig, weil die Bahn den für lau abgegebenen
Platz nicht mehr anderweitig verkaufen kann.
Die Bahn steckt in einem Dilemma: Als Aktiengesellschaft muss sie
wirtschaftlich rechnen. Der Eigner, der Bund, redet natürlich auch ein Wort
mit und hat seine Wünsche. Familienpolitik wird von ihr auch erwartet –
aber man sollte die Details bitte der Bahn überlassen. Und die
PolitikerInnen, am besten der Verkehrsminister und diejenigen, die im
Aufsichtsrat sitzen, sollten sich besser Gedanken machen, wie und wo die
Zuschüsse des Bundes für das Schienennetz sinnvoll und effizient eingesetzt
werden können.
Übrigens, als ganz verwegener Tipp: Man kann mit Kindern auch ohne
Reservierung einen Fernzug besteigen. Und wenn es gar nicht anders geht,
trennt man sich. Es ist keine Menschenrechtsverletzung, wenn der oder die
Zwölfjährige mal für ein paar Stunden allein sitzt. Und es soll tatsächlich
möglich sein, dass man seine Mitreisenden nett fragt, ob man Plätze
tauschen kann – sogar in Deutschland.
16 Jun 2025
## LINKS
[1] /Kritik-von-Regierungspolitikern/!6091246
[2] https://www.bahn.de/service/individuelle-reise/kinder/fahrkarten-fuer-kinder
## AUTOREN
Gunnar Hinck
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