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# taz.de -- „Bild“-Bericht über Judenfeindlichkeit: Hamburgs Antisemitismu…
> An dem Tag, an dem der Antisemitismus-Report 2024 erscheint, berichtet
> die „Bild“ über einen Angriff gegen Hamburgs Antisemitismusbeauftragten.
Bild: Hamburgs Beauftragter Stefan Hensel (r.) bei einer Pressekonferenz im Nov…
Bremen taz | Erneut gegenüber dem Vorjahr [1][angestiegen sind
antisemitische Vorfälle], wie der Verein Recherche- und Informationsstellen
Antisemitismus (Rias) berichtet. 8.627 Meldungen sind danach bei Rias im
Jahr 2024 eingegangen. 2023 waren es 4.886 und 2022 2.610 Meldungen. In 966
Fällen wurden Rias zufolge Israelis und Jüd:innen direkt angegriffen,
drei Mal so viele wie im Jahr 2022. Darunter waren 17 antisemitische
Angriffe auf Schüler:innen.
Der [2][Rias-Report für das Jahr 2024] ist am selben Tag erschienen wie ein
[3][Bild-Bericht über Stefan Hensel], Hamburgs Antisemitismusbeauftragten.
Dieser hatte der Bild von einer Auseinandersetzung vor anderthalb Wochen in
der Nähe des Dammtor-Bahnhofs erzählt.
„juden-hasser-attackiert-mann-weil-er-israelische-musik-hoert“ titelt das
Medium in der URL und gibt dann Hensels Bericht wieder.
Danach habe dieser im Auto einen Song in hebräischer Sprache gehört, als in
der Nähe des Dammtor-Bahnhofs „ein blauer Lieferwagen der Marke Opel“
hielt, „dessen Fahrer Hensel gestenreich bedeutete, sein Beifahrerfenster
noch weiter zu öffnen“. Daraufhin habe dieser ihn „wüst beschimpft“,
„Kindermörder“ und „Scheiß-Israeli“ genannt und ihn zum Aussteigen
aufgefordert. Stefan Hensel habe bei Grün beschleunigt, der Fahrer des
Lieferwagens habe versucht, ihn vor der Straße abzudrängen.
## Keine Erklärung für Islamismus-Vorwurf
Weiter heißt es in der Bild, der Antisemitismusbeauftragte habe die Polizei
gerufen. Zufällig sei ein Streifenwagen hinter ihm gefahren, dessen
Besatzung ein Ermittlungsverfahren gegen den Lieferwagenfahrer eingeleitet
habe. Das Ermittlungsverfahren bestätigt ein Sprecher der Polizei, zu
weiteren Details sagt er nichts. Nur so viel: Der Staatsschutz ermittle
wegen des Verdachts auf politisch motivierte Beleidigung und Nötigung gegen
einen 57-jährigen, jordanischen Staatsangehörigen.
Stefan Hensel beantwortet keine Nachfragen der taz zu dem Vorfall, weil er
auf Dienstreise im Ausland sei, und lässt sein Büro Zitate verschicken. In
einem heißt es: Der Vorfall zeige „auf erschreckende Weise, wie weit dieser
aufgeheizte, islamistische Antisemitismus geht: Er kann jeden treffen, der
jüdisch ist oder einfach hebräische Musik hört.“ Es gibt auf Bitten der taz
keine Erklärung, woher Hensel wisse, dass es sich um Islamismus handele.
In einem anderen Zitat steht: „Ich habe die Situation als extrem bedrohlich
empfunden.“ Laut Bild hatte er sein Kind vom Schwimmen abgeholt und wollte
mit dem Abspielen einer „bestimmten Playlist“ verhindern, dass seine
Tochter einschläft. „Ich wollte natürlich mein Kind schützen und
verhindern, dass es Gewalt miterlebt“, lässt Hensel über sein Büro
mitteilen. Und weiter: „Der blanke Hass dieses Mannes auf mich hat mich
zutiefst schockiert. Wir haben lediglich ein Lied mitgesungen. Es ist kaum
auszumalen, was hätte passieren können, wenn die Polizei nicht plötzlich
direkt hinter uns gewesen wäre.“ Er werte den Angriff „als weiteren Beleg
für einen enthemmten Antisemitismus“.
Die Fraktionen in der Hamburger Bürgerschaft verurteilten den Angriff auf
Hensel einhellig.
6 Jun 2025
## LINKS
[1] /Antisemitismus-Bericht-von-Rias/!6088593
[2] https://report-antisemitism.de/documents/04-06-25_RIAS_Bund_Jahresbericht_2…
[3] https://www.bild.de/news/inland/hamburg-juden-hasser-attackiert-mann-weil-e…
## AUTOREN
Eiken Bruhn
## TAGS
Antisemitismusbeauftragter
Islamismus
Antisemitismus
Hamburg
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