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# taz.de -- Britische Süßigkeiten im Test: Die Zucker-Challenge von der Insel
> Die wochentaz-Redaktion knuspert sich durch Schokolade und Karamell aus
> UK. Am Ende kriegt sie den Mund vor lauter Staunen gar nicht mehr auf.
Bild: Eine süßer als die andere: die Produkte vor dem Test
Durch glückliche Umstände landete neulich eine Jutebeutelladung britischer
Süßigkeiten in der wochentaz-Redaktion. Ein Geschenk, das mit dem süßen
harten Kern des Teams sogleich verkostet wurde, wobei zwei Fragen im Raum
standen. 1. Schmeckt das? 2. Könnte British Candy zum Trendfood taugen, so
wie [1][es direktimportierte US-amerikanische] und japanische Süßigkeiten
und Snacks [2][ja bereits sind]?
Erste Erkenntnis unserer (möglicherweise unrepräsentativen) Auswahl: Man
isst in UK gern kleine Riegel, verpackt in Hochglanzplastik in grellwarmen
Farbtönen, die außen schokoladig und innen karamellig sind. Wie Cadbury
Crunchie, das mit etwas gefüllt ist, das „wie eine Honigwabe oder Lava“
aussieht. „Löst sich im Mund von allein auf und wird zu Luft“, lobt jemand,
„Viel zu süß, sterbe“, beklagt wer anderes. Im Schnitt gab es 4,7 von 10
Punkten.
Bei Tunnock’s Real Milk Chocolat Wafer Biscuits (5,1 Punkte) ergänzen
Waffeln das Karamell. Optisch kam das gut an, geschmacklich nannten es
gleich drei Leute „pappig“, noch getoppt von „Manner-Schnitte, aber so, a…
würde sie schon eine Weile rumliegen“. Bei McVitie’s Club Orange (5,5
Punkte) war der Orangengeschmack manchen zu künstlich. Andere lobten „Das
Soft Cake für die feinen Leute“ oder konstatierten „nur süß, nicht sehr
süß“.
Denn die britische Durchschnittssweetness liegt weit über der deutschen,
das gilt auch für The Big Daddy von Marks + Spencer, der beim Test optisch
und inhaltlich klar aus der Reihe tanzt. Ein einzelner, 300 Gramm schwerer
Block in einer hellblauen Pappverpackung, bedruckt mit einem Wal, alles
eher wertig und für eine urban-hippe Zielgruppe gestaltet. Ein Biss hinein
gleicht einer Reise ins Erdnussbutterglas oder auch: „Schmeckt nach
Snickers nur mit geilerer Salznote“. 7,6 Punkte. Tagessieg!
Am anderen Tabellenende, mit nur 1,4 Punkten – jemand gab gar –1 – steht
Parrs Cinder Toffee. Federleichte bernsteinfarbene Karamellbrocken aus der
Plastiktüte, die aussehen „wie ein Schwamm“, „angegammelter Bauschaum“…
„eingelegter Soft-Tofu“ und beim Verzehr „an bis zum Stein komprimierte
Zuckerwatte“ erinnern. Das besondere daran: Binnen Sekunden ist der gesamte
Mundraum verklebt, eine Kollegin hat sich fast den Unterkiefer ausgerenkt.
Schnell hatten alle Respekt („Erstickungsgefahr!“), wurden Taktiken
ausgetauscht („nicht kauen, sondern lutschen“), und damit war auch klar:
Wenn hier irgendwas Trendfood werden kann, dann Cinder Toffee. Es knallt
optisch und eignet sich perfekt für [3][das beliebte Tiktok-Genre der
Challeng]e, bei der Nutzer:innen sich bei einer Mutprobe selber filmen
und das Erlebte kommentieren. Nur diesmal ohne Worte, denn den Mund, den
kriegen sie dann nicht mehr auf.
9 May 2025
## LINKS
[1] /Importierte-US-Suessigkeiten-Vor-diesen-Risiken-wird-gewarnt/!6086706
[2] /Tiktok-Hype-um-Takis-Chips/!5956380
[3] /Gefaehrliche-TikTok-Trends/!5961808
## AUTOREN
Michael Brake
## TAGS
Kolumne Geschmackssache
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