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# taz.de -- Nachhaltiger Einzelhandel: Wenig Bio, viel Fleisch im Supermarkt
> Klimapläne, Fleischanteil, Landwirtschaft: Deutsche Supermärkte haben
> beim Thema Nachhaltigkeit noch Luft nach oben. Lidl Sieger, Aldi Nord
> letzter.
Bild: Immer noch sehr fleischlastig: das Angebot in deutschen Supermärkten
Berlin taz | Das internationale Forschungsprojekt „Superlist Umwelt“ hat
erstmals deutsche Supermarktketten auf Nachhaltigkeit untersucht. Das
Ergebnis: Klimapläne, Proteindiversifizierung, nachhaltige Landwirtschaft –
die [1][Supermärkte seien sich ihrer Rolle bewusst] und fingen an, sich
Nachhaltigkeitsziele zu setzen. Wirkliche Veränderungen gebe es in den
Regalen allerdings noch nicht.
Supermärkte sind für über 70 Prozent der in Deutschland täglich
konsumierten Lebensmittel verantwortlich. Durch ihre Stellung im Weltmarkt,
haben sie einen großen Einfluss darauf, wie Lieferanten Lebensmittel
produzieren lassen und was angeboten wird. Verlangen die Supermärkte
nachhaltigere Produkte und fairere Anbaumethoden, müssen die Hersteller
reagieren.
Für die Superlist Umwelt wurden die sechs großen Supermarktketten Aldi Nord
und Süd, Lidl, Kaufland, Edeka und Rewe untersucht. Diese repräsentieren
über 60 Prozent des deutschen Marktes. [2][Platz eins belegt Lidl] –
erreicht aber auch nur 38 Prozent der möglichen Punktzahl. Platz 2 belegt
Aldi Süd mit 25 Prozent, gefolgt von Rewe, Kaufland und Edeka mit jeweils
19 Prozent. Aldi Nord landet mit 9 Prozent auf dem letzten Platz.
Ausschlaggebend für die führende Position von Lidl ist die
Proteinstrategie. Als einziger Lebensmitteleinzelhändler will das
Unternehmen den Anteil angebotener [3][pflanzenbasierter Proteinquellen]
bis 2050 an die Planetary Health Diet anpassen, einen wissenschaftlich
fundierten Speiseplan, der gleichermaßen die Gesundheit des Menschen wie
die des Planeten schützen soll. Das bedeutet in diesem Fall, 60 Prozent
pflanzliche und 40 Prozent tierische Proteinquellen im Sortiment zu haben.
## Tierlastige Werbung
Um dahin zu kommen, muss aber noch einiges getan werden. Zum Beispiel die
Werbung ändern: 92 Prozent aller in wöchentlichen Flyern beworbenen
proteinreichen Produkte sind tierischen Ursprungs.
Ein weiterer Punkt, den das Projekt beleuchtet hat: Bis auf Aldi Nord haben
sich alle untersuchten Händler dazu verpflichtet, bis 2050 praktisch keine
Treibhausgase mehr in der Wertschöpfungskette zuzulassen. Edeka möchte das
Ziel sogar schon bis 2045 erreichen. Konkrete Pläne zu Umsetzung gibt es
allerdings noch bei keiner der Ketten.
Es sei ermutigend, dass Supermärkte sich Ziele setzen, das sei aber nicht
genug, so Charlotte Linnebank, Generaldirektion des Thinktanks
Questionmark, der an dem Projekt beteiligt war. „Supermärkte müssen ihre
Versprechen mit konkreten Aktionsplänen und Maßnahmen untermauern, um
bedeutende Fortschritte zu gewährleisten“
25 Apr 2025
## LINKS
[1] /Einkaufen-im-Supermarkt/!6054947
[2] /Discounter-Mode-von-Lidl/!5936430
[3] /Vegane-Ernaehrung-und-Fermentation/!6056653
## AUTOREN
Paula Schurbohm
## TAGS
Einkaufen
Lebensmittel
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit
Veganismus
Fische
Schwerpunkt USA unter Trump
Erderwärmung
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