# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Moskau fordert für Frieden v… | |
> Moskau setzt eine vollständige Abtretung besetzter Regionen als | |
> Friedensbedingung. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas findet dazu | |
> deutliche Worte. | |
Bild: Sanitäter nach einem russischen Angriff in der ukrainischen Hauptstadt K… | |
## Moskau will für Frieden besetzte Regionen vollständig haben | |
Russland ist nach Angaben von Kremlsprecher Dmitri Peskow zu einem | |
Waffenstillstand und Friedensabkommen mit der Ukraine bereit, wenn Kyjiw | |
auf die von Moskau annektierten Gebiete vollständig verzichtet. „Es gibt | |
vier Regionen, die in unserer Verfassung enthalten sind. Die ukrainische | |
Armee muss ihre Waffen niederlegen und sich zurückziehen. Wenn sie dies | |
tut, werden die militärischen Operationen sofort eingestellt“, sagte Peskow | |
im Interview des französischen Nachrichtenmagazins Le Point. | |
Dabei geht es um die von Russland teilweise besetzten Regionen Luhansk, | |
Donezk, Saporischschja und Cherson. Die Position des Kremlsprechers | |
widerspricht Berichten über ein Angebot Russlands, die Frontlinie im | |
Angriffskrieg gegen die Ukraine einzufrieren, ohne dass Russland die | |
vollständige Kontrolle über die vier Regionen erlangt. | |
Wie Peskow nun sagte, wäre der Krieg zu Ende, wenn die Ukraine ihre Truppen | |
aus den Regionen abziehen würde. „Diese Regionen sind alle vier in unserer | |
Verfassung als integraler Bestandteil Russlands verankert.“ | |
Nach der Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 hatte Russland 2022 | |
nach umstrittenen Volksabstimmungen auch die ukrainischen Gebiete Luhansk, | |
Donezk, Cherson und Saporischschja zu seinen Regionen erklärt. Außer der | |
Krim kontrolliert Russland aber keines der Gebiete vollständig. „In diesen | |
Regionen gibt es noch Gebiete, die aus unserer Sicht vom derzeitigen | |
Kyjiwer Regime besetzt sind“, sagte Peskow. Was hindere die Ukraine daran, | |
sich militärisch aus diesen vier Regionen zurückzuziehen und den Kampf | |
einzustellen, fragte der Kremlsprecher. (dpa) | |
## EU-Chefdiplomatin kritisiert Äußerungen von Trump zu Ukraine | |
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas kritisiert US-Präsident Donald Trump | |
für dessen Äußerungen über eine angebliche ukrainische Blockade von | |
Friedensverhandlungen mit Russland. „Das wahre Hindernis ist nicht die | |
Ukraine, sondern Russland, dessen Kriegsziele sich nicht geändert haben“, | |
erklärte Kallas. Als Beleg wertete sie die jüngsten Aggressionen. „Während | |
Russland vorgibt, den Frieden zu suchen, hat es einen tödlichen Luftangriff | |
auf Kyjiw gestartet“, kritisierte sie. Dies sei kein Streben nach Frieden, | |
sondern eine Verhöhnung dessen. | |
Trump hatte zuvor dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj | |
vorgeworfen, mit seiner Haltung den Krieg mit Russland unnötig zu | |
verlängern. Selenskyjs Weigerung, die Besetzung der Krim durch die Russen | |
zu akzeptieren, sei „sehr schädlich für die Friedensverhandlungen“, schri… | |
Trump auf seiner Plattform Truth Social. Es seien solche aufhetzende | |
Äußerungen, die es schwierig machten, diesen Krieg beizulegen. Wenig später | |
erklärte er zudem, dass er glaube, einen Deal mit Russland zu haben. Man | |
müsse aber noch eine Vereinbarung mit Selenskyj treffen. | |
Selenskyj argumentiert unter anderem, dass ein Abtreten der | |
Schwarzmeerhalbinsel Krim nicht mit der ukrainischen Verfassung zu | |
vereinbaren wäre. Europäische Partner befürchten zudem, dass ein | |
gefährlicher Präzedenzfall geschaffen werden könnte, wenn ein Land wie die | |
Ukraine dazu gezwungen würde, offiziell Gebiete an einen Aggressor | |
abzutreten. (dpa) | |
## Trump glaubt an Deal mit Moskau | |
US-Präsident Donald Trump sieht einen Deal mit Russland zur Beendigung des | |
Kriegs in der Ukraine in greifbarer Nähe und macht dem ukrainischen | |
Präsidenten Wolodymyr Selenskyj schwere Vorwürfe. „Ich glaube, wir haben | |
einen Deal mit Russland“, sagte Trump in Washington. „Wir müssen eine | |
Vereinbarung mit Selenskyj treffen.“ | |
Kurz zuvor hatte der US-Präsident Selenskyj vorgeworfen, den Krieg mit | |
aufhetzenden Äußerungen zu verlängern. Der ukrainische Präsident dagegen | |
[1][wies die Linie von Trump erneut zurück], sein Land könne für einen | |
Frieden auf die von [2][Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim] | |
verzichten. | |
„Die Ukraine wird immer im Einklang mit ihrer Verfassung handeln, und wir | |
sind absolut sicher, dass unsere Partner – insbesondere die USA – sich an | |
ihre starken Entscheidungen halten werden“, sagte Selenskyj in einer bei | |
Telegram und auf der Plattform X veröffentlichten Mitteilung. Dazu heftete | |
er die Krim-Erklärung der USA von 2018 an, in der Russland zum Rückzug von | |
der völkerrechtlich zur Ukraine gehörenden Krim aufgefordert wird. | |
Der US-Präsident hatte Selenskyj vorgeworfen, mit seiner Weigerung den | |
Krieg zu verlängern. „Wenn er die Krim haben will, warum haben sie dann | |
nicht schon vor elf Jahren um sie gekämpft, als sie ohne einen Schuss an | |
Russland übergeben wurde?“, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social. | |
Es seien solche aufhetzende Äußerungen, die es schwierig machten, diesen | |
Krieg beizulegen. „Diese Aussage ist sehr schädlich für die | |
Friedensverhandlungen mit Russland“, schrieb der US-Präsident. | |
Später sagte Trump, er habe gedacht, es sei einfacher, mit Selenskyj zu | |
verhandeln. „Bis jetzt war es schwieriger, aber das ist okay.“ Trump ließ | |
offen, ob er den ukrainischen Präsidenten bei den Trauerfeierlichkeiten für | |
Papst Franziskus in Rom am Samstag sehen wird. (dpa) | |
## Trump: Selenskyj riskiert Verlust der ganzen Ukraine | |
Trump warnte Selenskyj, dass er angesichts der schlimmen Lage noch mehr | |
Gebiete verlieren könne. „Der kann Frieden haben, oder er kann noch weitere | |
drei Jahren kämpfen, bevor er das ganze Land verliert“, meinte der | |
US-Präsident. Selenskyj sei ein Mann ohne Karten und sollte sich auf einen | |
Friedensdeal einlassen, sagte Trump. | |
Russland fordert einen Verzicht der Ukraine auf die Krim und vier weitere | |
Regionen – als einen Weg, um Frieden zu schließen in dem Krieg, den Moskau | |
seit mehr als drei Jahren gegen das Nachbarland führt. Kremlsprecher Dmitri | |
Peskow sagte im Interview des französischen Magazins „Le Point“, dass sich | |
die ukrainischen Truppen aus den von Russland einverleibten Gebieten | |
zurückziehen müssten, wenn Kyjiw Frieden mit Moskau wolle. (dpa) | |
## Selenskyj reist nach Südafrika | |
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in Südafrika | |
eingetroffen, um mit Präsident Cyril Ramaphosa über die bilaterale | |
Zusammenarbeit und die Bemühungen zur Beendigung des russischen Krieges in | |
der Ukraine zu beraten. Selenskyj versucht, die internationale | |
Unterstützung für die Kriegsanstrengungen seines Landes zu sichern, während | |
zugleich US-Präsident Donald Trump zunehmend Druck auf die Ukraine ausübt. | |
Die USA hatten vergangene Woche gedroht, sie könnten ihre | |
Friedensbemühungen aufgeben, sollte es nicht rasch klare Anzeichen für | |
Fortschritte geben. | |
„Es ist entscheidend, einem gerechten Frieden näher zu kommen“, schreibt | |
Selenskyj über seinen Besuch auf der Plattform X. Südafrika unterhält gute | |
Beziehungen zu Russland und blieb im Krieg neutral. Ramaphosa telefonierte | |
erst am Montag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und erklärte | |
auf X, beide hätten „starke bilaterale Beziehungen“ und die Verpflichtung | |
bekräftigt, gemeinsam auf eine friedliche Lösung des Krieges hinzuarbeiten. | |
(rtr) | |
## Kyjiw erneut Ziel russischer Angriffe | |
Bei einem russischen Raketen- und Drohnenangriff auf Kyjiw sind | |
ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht auf Donnerstag neun Menschen | |
getötet und 63 weitere verletzt worden. Darunter waren auch sechs Kinder, | |
wie die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt auf ihrem | |
Telegram-Kanal mitteilte. Tymur Tkatschenko, der Leiter der | |
Militärverwaltung sagte, es seien auch Brände in mehreren Wohngebäuden | |
gemeldet worden. Weitere Details lagen zunächst nicht vor. | |
Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb auf Telegram, in mehreren Bezirken | |
seien Wohnhäuser und Autos getroffen worden und in Brand geraten. Ein | |
Wohnhaus sei zerstört worden, unter den Trümmern befänden sich Menschen. | |
Klitschko rief die Anwohner auf, in den Schutzräumen zu bleiben. | |
Ukrainische Medien berichteten von russischen Luftschlägen auch in anderen | |
Teilen des Landes. So meldete die Ukrajinska Prawda, die Ukraine stehe | |
unter massivem russischen Beschuss. In mehreren Städten seien Explosionen | |
gemeldet worden. „Sehr laut im ganzen Land.“ Die Ukraine wehrt sich seit | |
mehr als drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. (dpa/ap) | |
## Schoigu: Russland hat Recht auf Einsatz von Atomwaffen bei westlicher | |
Aggression | |
Russland behält sich das Recht vor, im Falle einer [3][Aggression seitens | |
westlicher Länder] Atomwaffen einzusetzen. Das unterstreicht Sergei | |
Schoigu, der Sekretär des einflussreichen Sicherheitsrats und frühere | |
Verteidigungsminister, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. | |
Schoigu verweist demnach auf im vergangenen Jahr vorgenommene Änderungen | |
der russischen Nukleardoktrin. Damit wird Russland im Falle eines Angriffs | |
auf sich oder seinen Nachbarn und Verbündeten Belarus der Einsatz von | |
Atomwaffen, auch mit konventionellen Waffen, erlaubt. (rtr) | |
## Londoner Treffen nur auf Beraterebene | |
Am Mittwoch hatte es in London auf Beraterebene Gespräche über einen | |
möglichen Frieden in der Ukraine gegeben. Konkrete Ergebnisse wurden | |
anschließend nicht verkündet. Selenskyj räumte auch mit Blick auf den | |
Streit über die Krim ein, dass es ein Tag gewesen sei, an dem die Emotionen | |
hochschlugen. Zugleich lobte er, dass es die Gespräche zwischen Vertretern | |
der Ukraine, der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands gegeben | |
hat, um einen Frieden näherzubringen. „Wir sind unseren Partnern dankbar“, | |
sagte Selenskyj. | |
Selenskyjs Bürochef Andrij Jermak schrieb im Anschluss an den Austausch mit | |
dem US-Gesandten Keith Kellogg in London. „Wir haben unsere Position | |
mitgeteilt und festgehalten, dass eine umgehende, vollständige und | |
bedingungslose Feuerpause der erste Schritt zum Beginn von Verhandlungen | |
über das Erreichen eines gerechten und dauerhaften Friedens sein muss“, | |
teilte er bei Telegram mit. Die Ukraine werde unter allen Umständen ihre | |
grundsätzliche Position während der Verhandlungen verteidigen. | |
Indes soll der US-Sondergesandte Steve Witkoff, der nicht in London an den | |
Gesprächen teilgenommen hatte, diese Woche erneut nach Moskau reisen, um | |
mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über eine Beendigung des | |
Angriffskrieges zu beraten. Die US-Nachrichtenseite Axios schrieb, dass | |
Witkoff voraussichtlich am Freitag den Kremlchef treffen werde. Witkoff war | |
schon mehrfach für persönliche Gespräche mit Putin nach Russland gereist. | |
Zuletzt sprach er am 11. April in St. Petersburg mit dem Kremlchef. (dpa) | |
24 Apr 2025 | |
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