# taz.de -- Run auf Rohstoffe: Unabhängig vom Ausland, stark gegen China | |
> Die US-Regierung will bei Abbau von Rohstoffen auf dem Meeresboden eine | |
> Vorreiterrolle übernehmen – vorbei an internationalen Institutionen und | |
> Regeln. | |
Bild: Protest von Umweltaktivist:innen gegen einen Tiefseebergbau-Kongress in L… | |
Berlin taz | Wissenschaftler:innen und Umweltorganisationen | |
kritisieren den Vorstoß der US-Regierung in Sachen Tiefseebergbau, vorbei | |
an internationalen Institutionen und Regeln. „Trotz weltweitem Widerstand | |
plant die US-Regierung, mit Tiefseebergbau zu beginnen, – und nimmt sich | |
damit das Recht heraus, den letzten unberührten Lebensraum der Erde zu | |
zerstören“, kritisiert die Meeresexpertin Daniela von Schaper von der | |
Umweltorganisation Greenpeace. „Dieses Vorgehen verstößt gegen jegliche | |
Absprache der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA), der offiziellen | |
Grundlage internationaler Zusammenarbeit“, so von Schaper. | |
[1][US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche ein Dekret | |
unterschrieben], mit dem er den Vereinigten Staaten eine Führungsrolle in | |
der Ausbeutung von Bodenschätzen am Meeresboden zuweist. „Eine zuverlässige | |
Versorgung mit kritischen Mineralien, unabhängig von der Kontrolle durch | |
ausländische Gegner“, sei zu sichern. Dazu wird die Regierung „das | |
Verfahren zur Überprüfung und Erteilung von Lizenzen für die Gewinnung von | |
Mineralien am Meeresboden und für die kommerzielle Gewinnung in Gebieten | |
außerhalb der nationalen Gerichtsbarkeit in Übereinstimmung mit dem | |
geltenden Recht beschleunigen“, heißt es in dem Dekret weiter. Explizit | |
hervorgehoben wird das Ziel, Partnerschaften zu stärken, [2][um Chinas | |
wachsendem Einfluss auf die Bodenschätze des Meeresbodens | |
entgegenzuwirken]. | |
Experten zweifeln am Potenzial des Tiefseebergbaus. „Der Verweis auf die | |
angeblich so große Vielfalt an kritischen Rohstoffen ist trügerisch“, sagt | |
Andreas Manhart, Wissenschaftler am Freiburger Öko-Institut. Zwar seien in | |
den sogenannten Manganknollen am Tiefseeboden zahlreiche Elemente in Spuren | |
enthalten, „realistischerweise können aber nur sehr wenige davon | |
tatsächlich daraus gewonnen werden“. Laut Manhart geht es „eigentlich nur | |
um Kupfer, Kobalt und Nickel“. Nicht einmal beim Mangan könne man mit | |
Sicherheit sagen, ob die Gewinnung aus den Knollen wirtschaftlich wäre. | |
„Seltene Erden werden die Knollen jedenfalls nicht liefern – egal, wie viel | |
Forschung noch in die Förder- und Verarbeitungstechnik gesteckt wird.“ | |
28 Apr 2025 | |
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[1] https://www.whitehouse.gov/presidential-actions/2025/04/unleashing-americas… | |
[2] /Seerechtsexpertin-ueber-Konzernplaene/!6080447 | |
## AUTOREN | |
Heike Holdinghausen | |
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