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# taz.de -- Trump und Selenskyj im Petersdom: Ein wundersamer Trump-Moment
> Ein vertrautes Gespräch zwischen Trump und Selenskyj ist nur eine
> Momentaufnahme. Aber mehr Respekt ist in Zeiten von Krieg oder Frieden
> nicht wenig.
Bild: Trump und Selenskyj im Gespräch nach der Trauerfeier für Papst Franzisk…
Zwei Männer auf roten Stühlen unterhalten sich im Petersdom. Sie stecken
ihre Köpfe zusammen, tuscheln über etwas, das niemand hören soll.
Irgendjemand versucht, einen dritten Stuhl zu den beiden zu stellen. Die
winken ab, sie wollen lieber unter sich sein. Sie tuscheln weiter, haben
sich offenbar viel zu sagen. Sie wirken wie alte Bekannte, die sich schon
lange nicht mehr gesehen haben und nun versuchen, sich in einer
Viertelstunde alles zu sagen, was ihnen schon lange auf dem Herzen liegt.
Wenige Minuten später, das ist beiden klar, werden sie in einem Flugzeug
sitzen und in entgegengesetzte Richtungen fliegen. Aber dieses Gespräch im
imposanten Petersdom bei der Trauerfeier für Papst Franziskus wird niemand
so schnell vergessen.
Allen dreien im Petersdom, dem toten Papst und den beiden Männern auf den
roten Stühlen, US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten
Wolodymyr Selenskyj, ist eines gemeinsam: Sie haben sich nie leiden können,
sich immer wieder öffentlich scharf kritisiert.
Franziskus war Donald Trump wegen dessen Vorgehen gegen MigrantInnen hart
angegangen, Selenskyj und Trump hatten sich [1][vor einigen Wochen im
Weißen Haus in erhöhter Stimmlage vor der gesamten Weltöffentlichkeit
gestritten]. Trump hatte [2][Selenskyj einen Diktator] genannt. Selenskyj
hatte Trumps Umfeld die Verbreitung eines russischen Narrativs vorgeworfen;
und er hatte nie verhehlt, dass er lieber Joe Biden als US-Präsidenten
gehabt hätte.
## Ein ergreifender Augenblick
Nun auf einmal ist das Eis gebrochen. Manchmal passieren Dinge zwischen
Himmel und Erde, die man mit dem Verstand nicht erklären kann. Man sagt,
der Geist eines Menschen werde nach dem Ableben noch ein paar Tage über uns
wehen. Möglich, dass der Geist des toten Papstes über den beiden Politikern
schwebte.
Ergreifend, dieser Augenblick, keine Frage. Aber ändern solche emotionalen
Momente etwas in der großen Politik? Vielleicht, so ist zu hoffen, wird die
abschätzige Art, womit beide den jeweils anderen immer wieder dargestellt
haben, vorbei sein.
Trump als Präsident des mächtigsten Staats der Erde hätte die Macht, die
[3][Ukraine zu einem erniedrigendem Deal einer rücksichtslosen Ausbeutung
der Bodenschätze zu zwingen]. Bleibt zu hoffen, dass er dies nun nicht tut
und es sich auch zweimal überlegt, ob er die Krim de jure als zu Russland
gehörend anerkennen will.
Aber eines ist jetzt schon sicher: Mit diesem Gespräch im Petersdom ist ein
kleines Stück mehr Respekt und Achtsamkeit in die internationale Politik
eingekehrt. Das ist in Zeiten von Krieg oder Frieden nicht wenig.
27 Apr 2025
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## AUTOREN
Bernhard Clasen
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