# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Kreml verkündet drei Tage Wa… | |
> Der Kreml legt Beginn und Ende der Waffenruhe klar fest. Nordkorea äußert | |
> erstmals selbst, Soldaten in den Ukraine-Krieg geschickt zu haben. | |
Bild: Zuletzt hatte Putin eine 30-stündige „Oster-Waffenruhe“ ausgerufen | |
## Putin verkündet 72 Stunden Waffenruhe vom 8.-10. Mai | |
Der russische Präsident Wladimir Putin hat vom 8. bis 10. Mai überraschend | |
eine Waffenruhe in der Ukraine angekündigt. In der Zeit, während der in | |
Russland und anderen Ländern der 80. Jahrestag des Sieges über | |
Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg begangen wird, soll sich auch die | |
Ukraine an die Waffenruhe halten, wie der Kreml am Montag in einer | |
Erklärung mitteilte. „Im Falle einer Verletzung der Waffenruhe durch die | |
ukrainische Seite werden die russischen Streitkräfte eine angemessene und | |
wirksame Antwort geben“, hieß es. | |
Der Kreml legte den Beginn und das Ende der Waffenruhe in der Ukraine klar | |
fest: „Ab Mitternacht zwischen dem 7. und 8. Mai und bis Mitternacht | |
zwischen dem 10. und 11. Mai verkündet die russische Seite einen | |
Waffenstillstand“, hieß es in der Erklärung. Zuletzt hatte Putin eine | |
30-stündige „Oster-Waffenruhe“ ausgerufen. Auch wenn die Gefechte in der | |
Zeit nachließen, warfen sich beide Seiten wiederholte Verletzungen der | |
Feuerpause vor. | |
Die Ankündigung der dreitägigen Waffenruhe erfolgte nun, nachdem | |
US-Präsident Donald Trump die russische Seite aufgefordert hatte, dass „das | |
Schießen aufhört“ und dass Putin „einen Deal unterschreibt“, um den | |
Ukraine-Konflikt zu beenden. Die USA versuchen derzeit, eine dauerhafte | |
Waffenruhe zwischen Moskau und Kyjiw zu vermitteln. Bisher war der Kreml | |
aber nicht zu Zugeständnissen bereit. (afp) | |
## Nordkorea bestätigt eigene Soldaten im Ukraine-Krieg | |
Nordkorea hat erstmals bestätigt, eigene Soldaten zur Unterstützung | |
Russlands im Ukraine-Krieg entsandt zu haben. Der Einsatz sei demnach auf | |
Befehl von Machthaber Kim Jong Un angeordnet worden, berichtete Nordkoreas | |
staatliche Nachrichtenagentur KCNA. „Die Operationen zur Befreiung der | |
Region Kursk“ seien siegreich abgeschlossen worden, wird die | |
nordkoreanische Militärführung von KCNA zitiert. | |
Auch Russlands Militärführung hatte am Samstag erstmals den Einsatz der | |
nordkoreanischen Soldaten im Ukraine-Krieg bestätigt. Zuvor hatten beide | |
Staaten die Truppenentsendung weder bestätigt noch dementiert. | |
Zusätzlich zur Entsendung von Soldaten liefert Nordkorea nach Angaben des | |
südkoreanischen Generalstabs auch weiterhin Munition und Waffen im großen | |
Stil nach Russland, darunter Kurzstreckenraketen, Panzerhaubitzen und | |
Raketenwerfer. (dpa) | |
## Trump: Ukraine könnte auf Krim verzichten | |
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj könnte nach Einschätzung von | |
US-Präsident Donald Trump bei einem Friedensabkommen mit Russland auf die | |
Schwarzmeer-Halbinsel Krim verzichten und damit mit einem Tabu brechen. Auf | |
die Frage, ob Selenskyj bereit sei, die 2014 von Russland annektierte Krim | |
an Moskau abzutreten, sagte Trump nach Angaben der mitreisenden Presse auf | |
dem Flughafen von New Jersey: „Ich denke schon“. Das Thema sei bei dem | |
Treffen mit Selenskyj in Rom am Samstag kurz aufgekommen. | |
[1][Einen Verzicht auf die Krim oder andere von Moskau einverleibte Gebiete | |
im Osten] der Ukraine lehnt Selenskyj bisher kategorisch ab. Für Trump | |
dagegen scheint klar zu sein, dass die Krim bei Russland bleiben wird. | |
Zuletzt hatte er eine Rückgabe der Krim an die Ukraine als eine | |
„lächerliche Forderung“ bezeichnet. | |
Ukrainische Gebietsabtretungen an Russland sind Berichten zufolge | |
Gegenstand von Gesprächen zwischen Moskau und Washington. Die Ukraine wehrt | |
sich seit mehr als drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. (dpa) | |
## Trump: „Gutes Treffen“ in Rom | |
Trump war am Samstag am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus in Rom | |
mit Selenskyj [2][zu einem 15-minütigen Gespräch zusammengekommen]. Auf | |
seiner Rückreise in die USA warf er Kremlchef Wladimir Putin vor, | |
möglicherweise nicht ernsthaft interessiert zu sein, den Krieg zu beenden – | |
und drohte Russland mit neuen Sanktionen. | |
Trump bezeichnete sein [3][Gespräch im Petersdom] mit Selenskyj als „gutes | |
Treffen“. Man werde nun sehen, was passiert, sagte er. Selenskyj habe bei | |
dem Treffen nach mehr Waffen gefragt. An Putin gerichtet sagte Trump, dass | |
dieser aufhören solle zu schießen und einen Friedensdeal eingehen solle. | |
Der Kremlchef müsse sein Engagement für die Beendigung des Krieges unter | |
Beweis stellen. (dpa) | |
## Rubio erhöht Druck auf Moskau und Kyjiw | |
Derweil erhöhte US-Außenminister Marco Rubio Druck auf Moskau und Kyjiw, | |
sich schnellstens zu Friedensgesprächen an den Verhandlungstisch zu setzen. | |
„Diese Woche wird eine sehr wichtige Woche sein, in der wir entscheiden | |
müssen, ob wir uns weiterhin an diesem Projekt beteiligen wollen oder ob es | |
an der Zeit ist, sich auf andere Themen zu konzentrieren, die genauso | |
wichtig, wenn nicht sogar wichtiger sind“, sagte Rubio mit Blick auf die | |
Vermittlerrolle der USA. | |
Auf die Frage, wie lange Kyjiw und Moskau noch Zeit hätten, eine Einigung | |
zu erzielen, wollte er allerdings keine konkrete Antwort geben. Es sei | |
„albern“, ein bestimmtes Datum festzulegen. | |
Der US-Außenminister sagte mit Blick auf ein mögliches Abkommen, dass das | |
Ziel noch nicht erreicht sei. „Es gibt Gründe, optimistisch zu sein, aber | |
natürlich auch Gründe, realistisch zu sein. Wir sind nah dran, aber nicht | |
nah genug“, sagte Rubio. „Wir haben echte Fortschritte gemacht, aber die | |
letzten paar Schritte auf diesem Weg werden immer die schwierigsten sein.“ | |
Das russische Außenministerium teilte laut staatlicher Nachrichtenagentur | |
Tass mit, Außenminister Sergej Lawrow und Rubio hätten in einem Telefonat | |
über die Ukraine-Krise gesprochen. Zuvor hatte der Kreml mitgeteilt, | |
Russland sei zu Verhandlungen mit Kyjiw ohne Vorbedingungen bereit. (dpa) | |
## Pistorius hält Trump-Vorschläge für zu weitgehend | |
Der geschäftsführende Verteidigungsminister Boris Pistorius hält die | |
Vorschläge von Trump für umfangreiche Gebietsabtretungen der Ukraine an | |
Russland für zu weitgehend. „Denn das, was da drin stand, das hätte die | |
Ukraine auch alleine haben können, schon vor einem Jahr quasi durch eine | |
Kapitulation“, sagte der SPD-Politiker in der ARD-Sendung „Bericht aus | |
Berlin“. | |
Die Ukraine wisse, dass es bei einem nachhaltigen, vertrauenswürdigen | |
Waffenstillstandsabkommen oder Friedensschluss „auch zu Gebietsabtretungen | |
kommen kann oder wird“. Er selbst würde diese nicht an Gebietsgrenzen | |
festmachen. Vielmehr müssten diese am Ende in einem Verhältnis zu künftigen | |
Sicherheitsgarantien stehen. (dpa) | |
## Selenskyj wirft Moskau weitere Täuschung des Westens vor | |
Selenskyj wirft Russland weiterhin Täuschungsmanöver im Tauziehen um ein | |
mögliches Kriegsende vor. „Die Russen reden viel über ihre angebliche | |
Bereitschaft, amerikanische Vorschläge zu akzeptieren, aber bisher sind | |
keine Vorbereitungen der russischen Armee für ein wirkliches Schweigen (der | |
Waffen) zu verzeichnen“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen | |
Videoansprache. Im Gegenteil habe Russland seit Ostern sogar seine Angriffe | |
wieder aufgenommen. | |
„Und jeder Tag solcher Kämpfe an der Frontlinie beweist, dass Russland | |
wirklich versucht, die Welt zu täuschen, die USA und andere zu hintergehen, | |
und diesen Krieg weiter zu verlängern“, fügte der ukrainische Staatschef | |
hinzu. Seit den ersten Sondierungsgesprächen für einen möglichen Frieden am | |
11. März in Dschidda habe Russland knapp 8.500 Flugzeugbomben, 200 Raketen | |
aller Art und über 3.000 Kamikaze-Drohnen gegen die Ukraine eingesetzt. | |
„Das muss aufhören, Russland muss diese Angriffe einstellen – | |
bedingungslos.“ | |
Selenskyj bekräftigte in diesem Zusammenhang seine Forderung, Russland | |
weiter unter Druck zu setzen. Nur mit internationalem Druck könnten die | |
Russen dazu gebracht werden, alle notwendigen Schritte zu ergreifen, um den | |
Krieg zu beenden. Hier seien vor allem die USA gefragt. (dpa) | |
28 Apr 2025 | |
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