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# taz.de -- Trumps neue Handelspolitik: Russland landet nicht auf der Zoll-Liste
> US-Präsident Donald Trump holt zum Zoll-Rundumschlag aus und trifft 185
> Länder auf der ganzen Welt. Ausgerechnet Russland ist davon ausgenommen.
> Warum?
Bild: Donald Trump hält die Liste genüsslich in die Kamera, Russland steht ni…
Moskau taz | 185 Länder stehen auf der Strafzoll-Liste, die US-Präsident
Donald Trump am Mittwoch genüsslich in die Kameras hielt. Russland findet
sich nicht darauf. Warum? [1][Karoline Leavitt], die folgsame
Pressesprecherin des Weißen Hauses, lieferte sofort eine Antwort. Die
US-Sanktionen gegen Russland, so sagte sie amerikanischen Medien, schlössen
„jeden bedeutenden Handel“ aus.
In der Tat fällt das Handelsvolumen zwischen den USA und Russland seit
Jahren immer weiter. Im vergangenen Jahr war es nochmals um 32 Prozent im
Vergleich zu 2023 gesunken, auf knapp 3 Milliarden US-Dollar – ein Minimum
seit 1992. Zudem fallen für viele Waren aus Russland bereits Zölle von 35
bis 70 Prozent an, auf Aluminium sogar von 200 Prozent.
Das machte den Handel mit Washington in den vergangenen Jahren nicht
besonders attraktiv. Nach Russlands Einmarsch in der Ukraine hatten die
USA, wie auch andere, vor allem europäische Länder, enorme Sanktionen gegen
Russland verhängt. Die Russ*innen orientierten sich durchaus schnell um
und importieren durch die sogenannten [2][Parallelimporte] weiterhin
westliche Waren ins Land. Vor allem die Finanzsanktionen setzen die
russische Wirtschaft aber unter Druck.
## Russland exportiert strategische Güter
Doch mit den Sanktionen und den gefallenen Importzahlen allein lässt sich
das Fehlen Russlands auf Trumps Liste nicht erklären. Die Ukraine, Kuwait,
Angola und Kasachstan zum Beispiel importieren weniger in die USA als
Russland, dennoch hat Trump die Waren aus der Ukraine und Kuwait mit
10-prozentigen Zöllen belegt, Angola mit 32 und Kasachstan mit 37 Prozent.
Die Importe aus Russland, so wenig sie auch sind, sind für die USA
bedeutend, da es sich um strategische Güter handelt. Nach Angaben des
Handelsbeauftragten der Vereinigten Staaten importierten die USA aus
Russland 2024 Düngemittel für 1,1 Milliarden Dollar, Platinmetalle für
knapp 1 Milliarde Dollar und Teile für Reaktortriebwerke für etwa 800
Millionen. Trotz Importverbot für [3][russisches Uran] wird Uran aus
Russland weiterhin in die USA geliefert. Es sind Güter, die die USA
brauchen. Hohe Zölle darauf würden für hohe Energiekosten sorgen, was nicht
in den Plänen Trumps liegt.
Russland wiederum importierte 2024 aus den USA ebenfalls weniger als in den
Jahren zuvor: Es waren vor allem Pharma- und Medizingüter für etwa 526
Millionen US-Dollar, so wenig wie seit 1993 nicht mehr. Mancher russische
Beobachter spricht auch davon, dass Trump im „Zuge der Verhandlungen“ um
die Ukraine auf „Zuckerbrot“ setze und Russland deshalb von weiteren Zöllen
verschone. Erst einmal.
3 Apr 2025
## LINKS
[1] /Pressesprecherin-im-Weissen-Haus/!6064004
[2] /Russland-und-westliche-Sanktionen/!5961802
[3] /Steffi-Lemke-ueber-atomares-Erbe/!6065106
## AUTOREN
Inna Hartwich
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