| # taz.de -- +++ USA unter Trump +++: Dänemark erteilt Washington eine klare Ab… | |
| > Außenminister Lars Løkke Rasmussen kritisiert insbesondere den | |
| > US-Vizepräsidenten. Der US-Auslandssender Voice of America bleibt vorerst | |
| > erhalten. Ein wichtiger-Impfstoffexperte muss gehen. | |
| Bild: J. D. Vance und sein Chef Donald Trump würden nur zu gern nach Grönland… | |
| ## Dänischer Außenminister verbittet sich Ton von J.D. Vance | |
| „So redet man nicht mit engen Verbündeten“ – der dänische Außenminister | |
| Lars Løkke Rasmussen hat US-Vizepräsident J.D. Vance mit harschen Worten | |
| zurechtgewiesen. In einem Video auf der Plattform X, das nur Stunden nach | |
| [1][Vances Besuch auf Grönland] hochgeladen wurde, erteilte Rasmussen dem | |
| Republikaner eine Lektion in Sachen Diplomatie. | |
| Der US-Vizepräsident hatte zuvor bei einer Rede vor US-Soldaten auf dem | |
| US-Stützpunkt Pituffik scharfe Kritik an Dänemark geäußert. Kopenhagen tue | |
| angesichts der Bedrohungen durch Russland und China zu wenig für die | |
| Sicherheit Grönlands, so der Getreue von US-Präsident Donald Trump. | |
| Natürlich sei Dänemark offen für Kritik, betonte Rasmussen. Er fügte jedoch | |
| hinzu: „Aber um ganz ehrlich zu sein: Wir schätzen den Ton, in dem das | |
| vorgetragen wird, überhaupt nicht.“ So rede man nicht mit engen | |
| Verbündeten, für die er die USA und Dänemark weiterhin halte. Obwohl er | |
| seine Worte an „unsere amerikanischen Freunde und alle anderen, die | |
| zuhören“ adressierte, bezog er sich eindeutig auf Vances Rede. | |
| Rasmussen bot Gespräche über eine stärkere US-Militärpräsenz auf Grönland | |
| an. Das gemeinsame Verteidigungsabkommen von 1951 biete dafür reichhaltige | |
| Möglichkeiten. „Wenn es das ist, was ihr wollt, lasst uns darüber reden“, | |
| so der liberale dänische Politiker. Er führte aus, wie die USA ihre | |
| Militärpräsenz auf der zu Dänemark gehörenden Insel seit 1945 drastisch | |
| verringert haben. „Wir können innerhalb der Vereinbarung, die wir haben, | |
| viel mehr tun“, sagte Rasmussen. | |
| Konkret auf Vances Kritik an Kopenhagen entgegnete er: „(…) Fakt ist, dass | |
| wir alle vom Frieden profitiert haben. Wir haben alle in der Annahme | |
| gehandelt, dass die Arktis eine Region niedriger Spannungen war und sein | |
| sollte. Doch diese Zeiten sind vorbei. Der Status quo ist keine Option.“ | |
| Dänemark habe daher bereits eine Milliarde US-Dollar (etwa 920 Millionen | |
| Euro) an Investitionen in die Sicherheit der Arktis beschlossen. Es dürfe | |
| auch nicht vergessen werden, dass Grönland Teil der Nato sei, fügte | |
| Rasmussen hinzu. (dpa) | |
| ## Mutmaßliche US-Luftangriffe treffen Jemen | |
| Mutmaßlich von den [2][USA ausgeführte Luftangriffe haben in der Nacht und | |
| am Samstag den Jemen] getroffen. Die USA hatten zuvor das Bombardement | |
| einer großen Militärstätte im Herzen der Hauptstadt Sanaa eingeräumt, die | |
| von der Huthi-Miliz kontrolliert wird. Das volle Ausmaß der Schäden war | |
| zunächst unklar. | |
| Die Angriffe in der Nacht und am Samstag trafen verschiedene Gebiete, die | |
| von den vom Iran unterstützten Huthi kontrolliert werden. Neben Sanaa | |
| wurden etwa die Gouvernements al-Jauf und Saada bombardiert, wie von den | |
| Huthi-Rebellen kontrollierte Medien berichteten. Die | |
| Huthi-Nachrichtenagentur Saba berichtete, bei den Angriffen in Saada seien | |
| ein Mensch getötet und vier weitere verletzt worden. Bei dem Toten handele | |
| es sich um einen Zivilisten. Analysten glauben jedoch, dass die Huthi die | |
| Opferzahlen mit Blick auf Angriffe auf ihre Militär- und | |
| Geheimdiensteinrichtungen herunterspielen. (ap) | |
| ## US-Außenminister Rubio erklärt USAID-Ära für beendet | |
| US-Außenminister Marco Rubio hat am Freitag (Ortszeit) drastische Maßnahmen | |
| zum [3][Auflösen der Entwicklungsbehörde USAID] bekannt gegeben. USAID sei | |
| zu lange von ihrem ursprünglichen Auftrag der Stärkung nationaler | |
| Interessen abgewichen, verkündete Rubio. Dank Präsident Donald Trump sei | |
| diese „fehlgeleitete und fiskalisch unverantwortliche Ära vorbei“. Laut | |
| „Washington Post“ wurden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informiert, ihre | |
| Stellen würden abgebaut. | |
| Trump und sein offiziell zur Effizienzsteigerung bestellter Berater Elon | |
| Musk hinterfragen [4][die Arbeit von USAID seit Wochen grundsätzlich]. Die | |
| meisten Programme sind bereits eingestellt worden. Das Außenministerium hat | |
| ebenfalls am Freitag den Kongress informiert, bis zum 1. Juli werde eine | |
| „Umorganisierung“ von USAID mit dem Verlegen bestimmter Aufgaben ins | |
| Außenministerium stattfinden. „Verbleibende Funktionen“, die nicht zu den | |
| Prioritäten der Regierung passten, würden nicht fortgesetzt. (epd) | |
| ## Gerichtsurteil schützt US-Sender Voice of America vorerst | |
| Der US-amerikanische Auslandssender [5][Voice of America] bleibt vorerst | |
| erhalten. Der New Yorker Bundesrichter J. Paul Oetken hat Medienberichten | |
| zufolge am Freitag eine einstweilige Verfügung gegen die Anordnung der | |
| Regierung von Präsident Donald Trump erlassen, die Mittel und Tätigkeit der | |
| US-Auslandssender drastisch zu kürzen. Zahlreiche Mitarbeiter von Voice of | |
| America waren daraufhin beurlaubt worden. | |
| Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Gewerkschaften hatten gegen Trumps | |
| Anordnung geklagt. Der Versuch, Voice of America zu demontieren, sei ein | |
| Angriff auf die Pressefreiheit. Oetken urteilte laut CNN, Trump habe nicht | |
| das Recht, eine vom US-Kongress eingerichtete Institution abzuschaffen, und | |
| dürfte keine weiteren Schritte gegen den Auslandssender unternehmen. (epd) | |
| ## Laschet will Trump so eng wie möglich an Europa binden | |
| CDU-Außenpolitiker Armin Laschet will US-Präsident Donald Trump angesichts | |
| der Konflikte mit Russland und China enger an Europa binden. „Es bringt uns | |
| keinen Millimeter weiter, wenn wir uns jeden Tag ereifern über Donald Trump | |
| und uns über ihn lustig machen“, sagte Laschet der Funke Mediengruppe. „Man | |
| muss alles tun, Trump so eng wie möglich an Europa zu binden.“ Es gelte, | |
| ihm zu verdeutlichen, dass eine enge Zusammenarbeit auch im amerikanischen | |
| Interesse sei. | |
| „Es gibt geopolitische Konflikte, nicht nur mit Russland, sondern auch mit | |
| China. Trump wird uns auch noch mal brauchen“, sagte Laschet. Dennoch müsse | |
| sich Europa darauf vorbereiten, dass die USA nicht mehr zur Verfügung | |
| stehen. Eine europäische Armee sei dabei erst der Schlusspunkt, zunächst | |
| brauche es eine gemeinsame Rüstungsindustrie. | |
| „Wir haben F-35-Kampfflugzeuge aus den USA gekauft. Wenn die Amerikaner | |
| sagen, wir stellen die im Einsatz nicht bereit, ist die ganze Investition | |
| sinnlos.“ Europa müsse in der Lage sein, ein eigenes Kampfflugzeug zu | |
| produzieren und eine eigene Rüstungsindustrie aufzubauen. (dpa) | |
| ## Gesundheitsminister gegen Nutzung staatlicher Lebensmittelgutscheine | |
| [6][US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr.] hat die Bundesstaaten | |
| aufgerufen, die Verwendung staatlicher Lebensmittelgutscheine für den Kauf | |
| zuckerhaltiger Getränke zu unterbinden. Bei einer Veranstaltung in West | |
| Virginia mit dem dortigen Gouverneur Patrick Morrisey verwies Kennedy | |
| darauf, dass West Virginia beantragt habe, dass an arme Bürger ausgegebene | |
| Lebensmittelgutscheine nicht mehr für den Kauf von Softdrinks wie Cola | |
| verwendet werden dürften. Kennedy stellte sich klar hinter dieses Ansinnen. | |
| „Die Botschaft, die ich heute an das Land und alle anderen Gouverneure | |
| richten möchte, ist: Schließen Sie sich Gouverneur Morrisey an“, sagte der | |
| Gesundheitsminister. Wenn Bundesstaaten einen Antrag für diese | |
| Vorgehensweise stellten, werde sein Ministerium seine Genehmigung dafür | |
| erteilen. | |
| Das staatlich finanzierte Supplemental Nutrition Assistance Program (Snap) | |
| gibt Bezahlkarten an Haushalte mit niedrigem Haushalt aus, damit sie Obst | |
| und Gemüse, Fleisch und Milchprodukte kaufen können. Erlaubt ist laut der | |
| zuständigen Landwirtschaftsbehörde USDA aber auch der Erwerb von Snacks und | |
| nicht-alkoholischen Getränken wie Limonaden. | |
| 2023 nahmen mehr als 42 Millionen US-Bürger diese Unterstützung in | |
| Anspruch. Den Staat kostete dies laut USDA mehr als 112 Milliarden Dollar | |
| (103,7 Milliarden Euro). | |
| Nach Kennedys Äußerungen fielen die Aktienkurse der Softdrink-Konzerne | |
| Coca-Cola und Pepsico. Der Kurs von Coca-Cola gab um 0,5 Prozent nach, der | |
| von Pepsico um 0,3 Prozent. (afp) | |
| ## Top-Impfstoffexperte der US-Gesundheitsbehörde FDA muss gehen | |
| Einem Zeitungsbericht zufolge ist ein Top-Impfstoffexperte der | |
| US-Gesundheitsbehörde FDA zum Abgang gedrängt worden. Peter Marks, der in | |
| der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump eine wichtige Rolle bei | |
| der Entwicklung von Corona-Impfstoffen gespielt hatte, sei vor die Wahl | |
| gestellt worden, selbst zu kündigen oder gefeuert zu werden, berichtete das | |
| „Wall Street Journal“ am Freitag unter Berufung auf eine mit der Sache | |
| vertraute Person. „Es ist klar geworden, dass Wahrheit und Transparenz vom | |
| Minister nicht erwünscht sind, sondern dass er vielmehr eine unterwürfige | |
| Bestätigung seiner Fehlinformationen und Lügen wünscht“, schrieb Marks laut | |
| Bericht an die amtierende FDA-Chefin Sara Brenner. Von Marks und der FDA | |
| waren zunächst keine Stellungnahmen erhältlich | |
| Falls Marks radikale Transparenz verweigere, „hat er keinen Platz in der | |
| FDA unter der starken Führung von Minister Kennedy“, teilte ein Vertreter | |
| des US-Gesundheitsministeriums mit. [7][US-Gesundheitsminister Robert F. | |
| Kennedy Jr., der Fehlinformationen über Impfstoffe verbreitet hat], | |
| kündigte Anfang dieser Woche Pläne zur Umgestaltung der | |
| US-Gesundheitsbehörden an, einschließlich der Streichung von 10.000 | |
| Mitarbeitern. (rtr) | |
| ## Musks KI-Firma schluckt Online-Plattform X | |
| [8][Tech-Milliardär Elon Musk] lässt die Online-Plattform X in seiner | |
| KI-Firma xAI aufgehen. Die überraschende Übernahme wurde per Aktiendeal | |
| besiegelt, wie Musk bekanntgab. Auch X gehörte zuvor mehrheitlich ihm. Da | |
| der Twitter-Nachfolger nun ein Teil von xAI wird, dürfte es rechtlich viel | |
| einfacher werden, zum Training der von xAI entwickelten Künstlichen | |
| Intelligenz mit dem Namen Grok alle Inhalte der Online-Plattform zu | |
| verwenden. | |
| xAI konkurriert mit anderen KI-Unternehmen wie dem ChatGPT-Entwickler | |
| OpenAI. Musk schrieb, dass mit der Übernahme unter anderem Daten, | |
| Computer-Infrastruktur und Mitarbeiter zusammengelegt würden. X habe 600 | |
| Millionen aktive Nutzer, behauptete er. Das gemeinsame Unternehmen werde | |
| „Milliarden“ Nutzer erreichen. (dpa) | |
| 29 Mar 2025 | |
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