Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- IWF-Kredit an Argentinien: Der Preis heißt Inflation
> Argentinien bekommt vom IWF einen immensen Kredit. Doch damit sind fatale
> Auflagen wie die Abwertung des Peso verbunden.
Bild: Demo gegen die Sparpolitik Mileis – die Armut dürfte durch eine Abwert…
US-Präsident Donald Trump hat Argentiniens rechtslibertären Präsidenten
Javier Milei vor dem Absturz gerettet. Am Freitag gab der Internationale
Währungsfonds (IWF) bekannt, dass er seinem größten Schuldner erneut mit
einem riesigen Kredit unter die Arme greift. [1][Argentinien erhält 20
Milliarden Dollar, zwölf Milliarden sofort und den Rest ein bisschen
später]. Argentiniens Zentralbank ist derart klamm an Dollarreserven, dass
sie in absehbarer Zeit ihre Zahlungsunfähigkeit hätte verkünden müssen.
Es ist das zweite Mal nach 2018, dass der IWF eine rechtsgerichtete
argentinische Regierung mit einem Milliardenkredit vor dem Abgrund bewahrt.
Damals erhielt die Regierung von Präsident Mauricio Macri einen
Rekordkredit von 55 Milliarden Dollar, von denen 44 Milliarden überwiesen
wurden. Seitdem hängt das Land als Rekordschuldner am Tropf des IWF und
muss Auflagen wie etwa die Liberalisierung des Wechselkurses und die
Abwertung der Landeswährung umsetzen.
Damals wie heute führt die Unterstützungslinie direkt ins Weiße Haus zu
Trump. Als größter Anteilseigner des IWF senkt oder hebt letztlich die
US-Regierung den Daumen. Kein Wunder also, dass US-Finanzminister Scott
Bessent diesen Montag zu einem Überraschungsbesuch nach Buenos Aires kommen
will – ob zum Abkassieren oder mit einem Gastgeschenk ist nicht bekannt.
Einen Teil der Rechnung hat Milei schon beglichen: Ab Montag werden die
Devisenkontrollen gelockert, der feste Wechselkurs wird teilweise
freigegeben. Es wird erwartet, dass der Peso gegenüber dem Dollar um 20 bis
30 Prozent abgewertet wird. Während deshalb die exportierende Agrar- und
Bergbauwirtschaft feiert, bangt die importabhängige Industrie – und in der
Bevölkerung steigen die Sorgen.
Die Formel [2][„Verteuerter Dollar = Anstieg der Inflation“ kennt
sprichwörtlich jedes Kind in Argentinien]. Allein aus vorauseilender
Erwartung dürften die Preise auf breiter Front steigen und die ohnehin
schon beschleunigte Inflation anheizen. Die Armen werden am meisten leiden.
13 Apr 2025
## LINKS
[1] /Argentinien-lockert-Devisenkontrollen/!6082412
[2] /Praesident-Milei-feiert-Jubilaeum/!6055914
## AUTOREN
Jürgen Vogt
## TAGS
Argentinien
Javier Milei
GNS
Kolumne Stadtgespräch
Argentinien
Argentinien
Argentinien
Zölle
Argentinien
Javier Milei
## ARTIKEL ZUM THEMA
Big-Mac-Index in Buenos Aires: Burger teuer, Dollar billig
Argentinien ist so teuer, dass Besserverdienende zum Einkaufen rund um die
Welt fliegen können. Für alle anderen bleibt nur: Gürtel enger schnallen.
Argentinien will Dollar weißwaschen: Milliarden unter der Matratze
Mindestens 200 Milliarden US-Dollar lagern in Bankschließfächern, im
Ausland oder bar zu Hause. Argentiniens Präsident Milei will sie
legalisieren.
Wirtschaftskrise in Argentinien: Die Supersuppe ist zurück
Um in Argentinien die Armut zu lindern, wurde 2002 eine nahrhafte Suppe
entwickelt. Nach Javier Mileis Machtübernahme läuft die Produktion wieder.
Nach dem Ende der Devisenkontrollen: Kein Run auf den Dollar in Argentinien
Am ersten Handelstag nach Lockerung der strengen Devisenkontrollen bleibt
es erstaunlich ruhig. Barauszahlungen sind weiter nur begrenzt möglich.
Lateinamerikas Beziehung zu Trump: Sie wehren sich, so gut sie können
Eigentlich will der US-Präsident den Subkontinent unterwerfen – wie vor 100
Jahren. Doch heute geht das nicht mehr. Die Staaten leisten Widerstand.
Proteste in Argentinien: Eskalation bei Demo gegen niedrige Renten
Schon lange protestieren Rentner gegen die Sparpolitik von Präsident
Javier Milei. Jetzt mischten Fußballfans mit. Es gab Festnahmen und
Verletzte.
Absturz der Kryptowährung $LIBRA: Argentiniens Präsident Milei lässt Kryptow…
Anleger haben in wenigen Stunden bis zu 107 Millionen Dollar verloren.
Anwälte verklagen den libertären Präsidenten Milei wegen Betrugs.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.