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# taz.de -- DFB-Nationalspielerin Alara Şehitler: Kein Trikot für Neonazis
> Die deutsche Fußballerin Alara Şehitler, 18, wehrt sich gegen den
> Missbrauch ihres Nachnamens. Schon länger, aber erst jetzt fällt es auf.
Bild: Verzicht auf ihren Nachnamen: Alara Şehitler beim Spiel gegen Schottland
Nur ein paar Minuten hatte Alara Şehitler am Freitagabend, um beim Spiel in
Schottland auf sich aufmerksam zu machen. Die erst 18-Jährige gilt derzeit
[1][als eines der größten Talente im deutschen Fußball.] Ihre
Ballbehandlung sowie ihre Übersicht sind außergewöhnlich. Aber bei ihrem
zweiten Länderspieleinsatz konnte die eigentlich offensive
Mittelfeldspielerin in den letzten 15 Minuten auf der ungewohnten linken
Außenbahn keine Impulse mehr setzen.
Der 4:0-Erfolg der DFB-Elf täuschte ohnehin über so manche Schwächen im
Team hinweg. Şehitler zählte nicht zu den positiven Ausnahmen. Dennoch
tauchte ihr Name in der [2][Nachberichterstattung mit am häufigsten auf.]
Denn erstmals, so wurde allerorten vermeldet, trat sie nur mit ihrem
Vornamen auf dem DFB-Dress an. Die Neonaziszene hatte sich vor allem auf
Social Media an ihrem Nachnamen Şehitler ergötzt. „Ein Nationaltrikot
dieser Nationalspielerin mit der Buchstabenkombination innerhalb ihres
Nachnamens wäre eine Vorlage für die rechte Szene, um dies für ihre Zwecke
öffentlich zu nutzen beziehungsweise zu missbrauchen“, sagte Frank
Schweizerhof von der Anlaufstelle für Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle
beim Bayerischen Fußballverband.
## Besonders grotesk
Ihr Trikot hätte möglicherweise reißenden Absatz im rechtsextremen Milieu
gefunden. Angesichts deren jahrelanger Hetze gegen deutsche
Nationalspielerinnen und Nationalspieler, die migrantische Wurzeln haben,
ist das besonders grotesk. Der Vater von Alara stammt aus der Türkei und
der Familienname bedeutet so viel wie „die Märtyrer“. Auf Instagram postet
die Jungnationalspielerin unter dem Namen [3][„alara.seh“].
Bemerkenswert an dem Wirbel am Wochenende um diese Namensgeschichte ist,
dass dieses Thema erst im Zusammenhang mit dem Nationalteam eine gewisse
Reichweite bekommt. Klar, das Nationaltrikot hat einen besonderen
Symbolwert. Aber beim FC Bayern München läuft sie bereits seit Beginn
dieses Jahres nur noch mit ihrem Vornamen auf dem Trikot auf, um sich zu
schützen.
Als der FC Bayern vor wenigen Wochen stolz ihre Vertragsverlängerung
verkündete und sie mit einem roten Trikot präsentierte auf dessen Rückseite
„2027 Alara“ zu lesen war, wurde dies kaum wahrgenommen. Und so wurde auch
nicht über Neonazis gesprochen.
6 Apr 2025
## LINKS
[1] /Deutsche-Fussballerinnen-vor-EM-Test/!6048469
[2] https://www.spiegel.de/sport/fussball/dfb-nationalspielerin-alara-sehitler-…
[3] https://www.instagram.com/alara.seh/?hl=de
## AUTOREN
Johannes Kopp
## TAGS
Kolumne leibesübung*innen
DFB Team Frauen
Rechtsextremismus
GNS
DFB Team Frauen
Fritz Bauer
Türkei
Fußball
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