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# taz.de -- Erderhitzung zerstört die Sonnenspiegel: So wenig Meereis wie noch…
> Die Meereis-Decke verkleinert sich an beiden Polen gleichzeitig, zeigt
> der Klimadienst Copernicus. Das wird auch das Wetter beeinflussen.
Bild: Für diesen Eisbären im Nordpolarmeer schrumpft der Lebensraum längst b…
Paris afp | Die globale [1][Meereis-Decke] ist laut Messungen des
EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus im Februar auf ein Rekordtief
geschrumpft. Die kombinierte Eisdecke am Süd- und am Nordpol ging am 7.
Februar auf eine Gesamtgröße von 16,04 Millionen Quadratkilometer zurück
und war damit so klein wie noch nie, berichtete der
[2][Copernicus-Klimadienst] am Donnerstag.
Der Februar war den Messungen zufolge weltweit der drittwärmste seit Beginn
der Klimaaufzeichnungen. Damit setze sich die seit zwei Jahren anhaltende
Serie der Rekordtemperaturen fort, erklärte Samantha Burgess vom
europäischen Zentrum für mittelfristige Klimavorhersagen. „Eine Konsequenz
einer wärmeren Welt ist schmelzendes Meereis“, betonte Burgess.
Ein Rückgang des Meereises hat langfristig weltweit ernste Auswirkungen auf
das Wetter, Ökosysteme und die Menschheit. Während Schnee und Eis das
Sonnenlicht reflektieren, wird es von der dunklen Meeresoberfläche
absorbiert, was die Erderwärmung ankurbelt.
[3][In der Antarktis] war die Meereis-Decke laut Copernicus im Februar
durchschnittlich 26 Prozent kleiner als üblich. [4][In der Arktis] war acht
Prozent weniger Fläche von Eis bedeckt als normalerweise im Februar.
## Schmelze von beiden Kappen
Der Rückgang des Meereises sei sehr besorgniserregend, weil er an beiden
Polen gleichzeitig zu beobachten sei, betonte der Meeresforscher Simon
Josey vom Nationalen Meeresforschungsinstitut von Großbritannien. Die
[5][hohen Temperaturen des Meerwassers] und der Atmosphäre könnten dazu
führen, dass sich in der Antarktis während des Winters auf der Südhalbkugel
kaum neues Eis bildet.
Insgesamt war der Februar laut Copernicus im Durchschnitt 1,59 Grad wärmer
als im vorindustriellen Zeitalter. Während die Temperaturen in Teilen von
Nordamerika, Osteuropa und großen Teilen Ostasiens niedriger waren als im
Durchschnitt, war es im nördlichen Chile und Argentinien, Westaustralien
und dem Südwesten der USA und Mexikos wärmer als zur Jahreszeit üblich.
Vor allem nördlich des Polarkreises lagen die Temperaturen laut Copernicus
ungewöhnlich hoch. Durchschnittlich war es in der Region vier Grad wärmer
als im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020, in einer Region nahe dem
Nordpol war es sogar elf Grad wärmer als im Durchschnitt.
Die internationale Gemeinschaft hatte sich [6][2015 bei der
Weltklimakonferenz in Paris] darauf verständigt, die Erderwärmung auf
möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu
begrenzen. In den 20 Monaten seit Mitte 2023 wurde dieses Ziel laut
Copernicus nur im Juli vergangenen Jahres erreicht.
Das [7][Überschreiten der 1,5-Grad-Marke in einem Jahr] bedeutet noch
nicht, dass das Ziel des Klimaabkommens verfehlt ist. Diese Marke bezieht
sich auf eine Überschreitung des Schwellenwerts über mindestens 20 Jahre.
Wissenschaftler sind sich einig, dass die Verbrennung fossiler Brennstoffe
weitgehend für die langfristige globale Erwärmung verantwortlich ist.
Wissenschaftlern zufolge ist das aktuelle Zeitalter das wärmste auf der
Erde seit mindestens 125.000 Jahren.
6 Mar 2025
## LINKS
[1] /Eisschmelze-in-Arktis-und-Antarktis/!6035366
[2] https://marine.copernicus.eu/de/explainers/why-ocean-important/sea-ice
[3] /Klimawandel-in-der-Antarktis/!6057560
[4] /Arktis-erhitzt-sich/!6067578
[5] /Hurrikans-in-den-USA/!6038606
[6] /Erderwaermung-und-Donald-Trump/!6052852
[7] /Erderwaermung-2024-bei-16-Grad/!6061565
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