| # taz.de -- Bürgerschaftswahl in Hamburg: Schlappe für die Grünen | |
| > Mit Spitzenkandidatin Katharina Fegebank sacken die Grünen bei der | |
| > Hamburg-Wahl ordentlich ab. Sie überließen ein drängendes Thema den | |
| > Linken. | |
| Bild: Erleichterung bei Katharina Fegebank: Bei der Wahlparty der Grünen wird … | |
| Hamburg taz | Dass es mit dem Posten der Ersten Bürgermeisterin nichts | |
| werden würde, war den Grünen schon seit Monaten klar – zu sehr stagnierten | |
| die Umfrageergebnisse. Doch ein Ergebnis ein gutes Stück über 20 Prozent, | |
| vor der CDU, schien lange Zeit ausgemacht. Damit hätten Spitzenkandidatin | |
| Katharina Fegebank und ihre Grünen zufrieden sein können. | |
| Nun sind es laut erstem ZDF-Trend nur 19,8 Prozent geworden, damit lägen | |
| die Grünen ganz knapp hinter der CDU. Das macht die Grünen zu den großen | |
| Verlierer:innen: Um gut vier Prozentpunkte schrumpfte die | |
| Wähler:innenschaft im Vergleich zur Wahl 2020. | |
| Angedeutet hatte es sich in den vergangenen zwei, drei Wochen, als die | |
| Grünen in den Umfragen plötzlich Federn ließen. Das dürfte in Teilen | |
| bundespolitische Gründe haben, auf die die Hamburger Grünen kaum Einfluss | |
| nehmen konnten: Die Kooperation der CDU mit der AfD im Bundestag sorgte | |
| links der Mitte für einen Auftrieb bei der Linken. Eine Woche nach der | |
| [1][Bundestagswahl] setzte sich dieser Trend wohl in Hamburg fort. | |
| Viel getan, um sich im links-progressiven Lager zu behaupten, hatten die | |
| Grünen im Wahlkampf aber auch nicht: Statt grünen Forderungen setzten sie | |
| vor allem sympathisch lächelnde Gesichter auf ihre Wahlplakate, Klima und | |
| Umwelt spielten kaum eine Rolle. Vor allem Fegebank versuchte, das | |
| bürgerliche Lager von den Grünen als Stütze des ruhig regierenden Senats zu | |
| überzeugen. | |
| ## Kaum Abgrenzung zur SPD | |
| Eine [2][Abgrenzung zur SPD] gab es dagegen kaum. In der Innenpolitik | |
| bedeutete die grüne Parole, Hamburg zu einem „Safe Space“ machen zu wollen, | |
| dasselbe, was die SPD mit ihrem Innensenator Andy Grote ohnehin versucht: | |
| Sicherheit durch eine Stärkung der Polizei herzustellen. Und bei der im | |
| teuren Hamburg herrschenden Mietpreiskrise unterschieden sich die Grünen | |
| nicht von den Genoss:innen mit ihrem Mantra vom „Bauen, bauen, bauen“ | |
| als Lösung. So überließen sie die Abgrenzung hier der Linkspartei. | |
| Für die Koalitionsverhandlungen mit der SPD sind die Grünen nun in keiner | |
| guten Lage: Zwar wollen beide zusammen weiterregieren, aber die SPD ist in | |
| der besseren Verhandlungsposition, weil sie sich auch die [3][CDU als | |
| Partner] schnappen könnte. | |
| Von den aktuell vier Posten im Senat könnten die Grünen damit sogar auf | |
| einen verzichten müssen. Bürgermeister Peter Tschentscher deutete vor der | |
| Wahl schon an, welches Ressort die SPD künftig wieder führen will: | |
| ausgerechnet das Verkehrsressort, das unter Senator Anjes Tjarks in der | |
| vergangenen Legislatur am markantesten grüne Kernpolitik – [4][die | |
| Verkehrswende] – voranbrachte. | |
| 2 Mar 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| André Zuschlag | |
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