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# taz.de -- +++ Die USA unter Trump +++: Trump schiebt schon ab
> In den letzten Tagen haben US-Behörden hunderte Migranten mit
> Armeeflugzeugen aus dem Land gebracht. Ein Richter blockiert das Dekret
> des Präsidenten.
Bild: Ein Grenzschutzbeamter beobachtet die Grenze zwischen den USA und Mexiko
Hunderte „kriminelle illegale Einwanderer“ abgeschoben
Wenige Tage nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump haben
US-Behörden mehr als 530 irregulär eingewanderte Migranten festgenommen und
„hunderte“ abgeschoben. „Die Trump-Regierung hat 538 kriminelle illegale
Migranten festgenommen“, erklärte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt im
Onlinedienst X. „Hunderte“ seien mit Armeeflugzeugen abgeschoben worden.
„Die größte Massenabschiebung der Geschichte ist im Gange“, fügte Leavitt
an.
Während seiner Amtseinführung am Montag hatte Trump angekündigt,
[1][„Millionen“ irregulärer Migranten abschieben zu wollen.] Zudem rief er
an der Grenze zu Mexiko den Notstand aus und kündigte die Entsendung
weiterer US-Soldaten dorthin an. Der von Republikanern geführte US-Kongress
billigte zudem in dieser Woche einen Gesetzentwurf zur Ausweitung der
Untersuchungshaft für ausländische Tatverdächtige ohne gültige
Aufenthaltsdokumente. Das im Wahlkampf verkündete Ziel des Rechtspopulisten
Trump ist es, die Zahl der geschätzten rund elf Millionen Einwanderer ohne
Aufenthaltspapiere in den USA drastisch zu reduzieren.
Am Donnerstag hatte der Bürgermeister der Stadt Newark im Bundesstaat New
Jersey, Ras J. Baraka, mitgeteilt, Beamte der US-Grenzschutzbehörde ICE
hätten Gebäude durchsucht und „ohne Vorlage eines Haftbefehls Bewohner ohne
Papiere und auch Staatsbürger“ festgenommen. (afp)
Trump: Gespräch mit Xi „freundschaftlich“
US-Präsident Donald Trump hat die Gespräche mit dem chinesischen
Präsidenten Xi Jinping in der vergangenen Woche als „freundschaftlich“
bezeichnet. Er könne ein Handelsabkommen mit China erreichen. „Es lief gut.
Es war ein gutes, freundschaftliches Gespräch“, sagte Trump über sein
Telefonat mit Xi in einem Interview mit Fox News. (rtr)
John Ratcliffe ist neuer CIA-Direktor
Der US-Senat hat John Ratcliffe mit großer Mehrheit als neuen Direktor des
US-Auslandsgeheimdienstes CIA bestätigt. 74 Senatoren stimmten für ihn, 25
gegen ihn, darunter viele Demokraten. Im Anschluss wurde Ratcliffe von
Vizepräsident J.D. Vance im Weißen Haus vereidigt. Der ehemalige
Kongressabgeordnete aus Texas gilt als Vertrauter von Präsident Trump.
Ratcliffe war bislang Co-Vorsitzender eines Trump-nahen konservativen
Think-Tanks. In der ersten Amtszeit des Republikaners war er als
Geheimdienstkoordinator tätig. Die Demokraten warfen Ratcliffe damals unter
anderem vor, seine Position für politische Zwecke zu missbrauchen. (dpa)
Richter blockiert Dekret gegen Staatsbürgerschaft per Geburt
Trump hat mit seinem Plan der Abschaffung der Staatsbürgerschaft per Geburt
eine erste Niederlage vor Gericht einkassiert. Ein Bundesrichter im
Westküstenstaat Washington blockierte das entsprechende Dekret des
Präsidenten, da es „eklatant verfassungswidrig“ sei. Der Richter bezog sich
damit darauf, dass der Anspruch auf die US-Staatsbürgerschaft bei Geburt
auf dem Staatsgebiet der Vereinigten Staaten in einem Zusatzartikel der
Verfassung festgeschrieben ist.
Er könne sich nicht erinnern, in seinen mehr als vier Jahrzehnten als
Richter jemals einen Fall gehabt zu haben, „der so klar ist wie dieser“,
sagte Richter John Coughenour, der einst vom republikanischen Präsidenten
Ronald Reagan für den Bundesrichterposten nominiert worden war. Seine
einstweilige Verfügung gegen das Dekret gilt für 14 Tage. Trump kündigte
an, die Entscheidung des Richters anzufechten. Das Justizministerium
erklärte, es werde Trumps Dekret verteidigen, das laut einem Sprecher die
Verfassung „korrekt auslegt“.
Das von dem Republikaner wenige Stunden nach seiner Vereidigung am Montag
unterzeichnete Dekret würde es den Behörden verbieten, Pässe und
Staatsbürgerschaftsurkunden für Kinder auszustellen, deren Mütter sich
illegal oder vorübergehend in den USA aufhalten und deren Väter keinen
US-Pass und keine Green Card haben. 22 US-Bundesstaaten haben jedoch
bereits gegen das Dekret Klage eingereicht, darunter die von den Demokraten
regierten und besonders bevölkerungsreichen Bundesstaaten Kalifornien und
New York. Geklagt gegen das Dekret haben auch zahlreiche
Bürgerrechtsorganisationen. (afp)
Trump will Kim Jong Un kontaktieren
In einem Interview mit dem US-amerikanischen Fernsehmoderator Sean Hannity
auf dem Sender Fox News beschrieb Trump Kim als „klugen Kerl“. Auf die
Frage von Hannity, ob Trump mit dem nordkoreanischen Machthaber sprechen
wolle, sagte dieser: „Ich bin mit ihm klargekommen.“ Und weiter: „Er ist
kein religiöser Fanatiker.“ (ap)
US-Außenminister besucht Mittelamerika
Die erste Auslandsreise des neuen US-Außenministers Marco Rubio führt nach
Mittelamerika. Der Trip rückt nicht nur die Pläne der US-Regierung für
Massenabschiebungen in den Fokus, sondern auch die umstrittenen Äußerungen
des neuen Präsidenten über die Kontrolle des Panamakanals. Eine Sprecherin
bestätigte die Reise, nannte aber nicht die einzelnen Länder. Neben
Migration werde es um Lieferketten und Wirtschaftswachstum gehen. US-Medien
berichteten, Stopps seien ab Ende kommender Woche in Panama, Guatemala, El
Salvador, Costa Rica und der Dominikanischen Republik geplant.
Rubio, der Sohn kubanischer Einwanderer ist, hatte nach seiner Vereidigung
die Eindämmung der Migration als Priorität seines Ministeriums genannt.
Rubio und Trump telefonierten bereits mit Kollegen in Costa Rica und El
Salvador, in den Gesprächen ging es auch um die „Krise der
Massenmigration“, wie es in einer der Mitteilungen hieß. In Panama dürften
Verstimmungen angesichts der von Trump geäußerten Ansprüche auf die
wichtige Wasserstraße die Gespräche dominieren. Der neue Präsident hat
mehrfach unverblümt gesagt, dass die Kontrolle über den Kanal bei den USA
liegen sollte. In einem Fernsehinterview sagte er: „Wir werden ihn
zurückholen müssen.“ (dpa)
Trump gibt Selenskyj Mitschuld am Ukraine-Krieg
Donald Trump gibt dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine
Mitschuld an der Eskalation des russischen Angriffskrieges. „Er hätte nicht
zulassen dürfen, dass dies geschieht. Er ist kein Engel“, sagte Trump dem
Sender „Fox News“. Allerdings hatte Kremlchef Wladimir Putin im Februar
2022 den Angriffskrieg auf die benachbarte Ukraine befohlen. Russland
begründete den Einmarsch seiner Truppen in die Ukraine immer wieder mit
einer „Entnazifizierung“ des Nachbarlands. Selenskyj ist allerdings
jüdischer Abstammung.
Trump sagte in dem Interview zwar nicht ausdrücklich, dass Selenskyj hätte
kapitulieren sollen. Er formulierte es aber wie einen Vorwurf an den
Präsidenten, dass dieser sich auf den Kampf gegen einen deutlich
überlegenen Gegner eingelassen habe. „Er hätte das nicht tun sollen.“ Die
Alternative? Man hätte einen „Deal“ machen können, sagte Trump und fügte
hinzu: „Ich hätte so einfach einen Deal machen können. Und Selenskyj hat
entschieden, dass … „Ich will kämpfen“.“ Die Ukraine verteidigt sich s…
knapp drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen die Angriffe.
Russland habe 30.000 Panzer gehabt, Selenskyj keinen einzigen, sagte Trump.
Dann hätten die USA und die Verbündeten angefangen, immer mehr Ausrüstung
zu liefern – und die Ukrainer hätten den Mut gehabt, diese zu nutzen. Trump
hatte im Wahlkampf gesagt, er könne den russischen Angriffskrieg in 24
Stunden beenden – blieb aber Details schuldig, wie er das erreichen wollte.
Er wiederholte, der Krieg müsse enden, und drohte Russland erneut mit
Sanktionen und Zöllen. Selenskyj sei bereit für ein Abkommen. „Er hat
genug.“ (dpa)
Trump winkt Kritik von Elon Musk an KI-Ankündigung ab
Trump weist Kritik seines engen Verbündeten Elon Musk an einem 500
Milliarden Dollar schweren Projekt für [2][Künstliche Intelligenz] zurück.
Auf Reporterfragen im Weißen Haus sagt Trump, Musks Kritik störe ihn nicht.
Die Leute in dem Deal seien sehr kluge Köpfe. „Aber Elon hasst zufällig
einen von ihnen. Auch ich hasse bestimmte Leute.“ (rtr)
Trump richtet Arbeitsgruppe zu Kryptowährungen ein
Donald Trump lässt eine Arbeitsgruppe die Einrichtung einer amerikanischen
Digitalwährungs-Reserve prüfen. Die Ankündigung in einem Präsidentenerlass
blieb zugleich hinter den Erwartungen einiger Trump-Unterstützer aus der
Krypto-Branche zurück. Sie hatten sich erhofft, dass er die Reserve gleich
schaffen werde. Denn das hatte er im Wahlkampf versprochen.
Der Preis der bekanntesten Digitalwährung Bitcoin stieg nach Trumps
Wahlsieg im November steil an und markierte jüngst ein Rekordhoch bei über
109.000 Dollar. In Trumps Erlass hieß es, er wolle die USA zum Mittelpunkt
digitaler Finanzinnovation machen.Die Regierung von Trumps Vorgänger Joe
Biden fuhr einen eher vorsichtigen und restriktiven Kurs mit Blick auf
Digitalwährungen. Der neue Präsident hingegen ließ noch kurz vor seinem
Amtsantritt einen sogenannten „Meme Coin“ mit seinem Konterfei auflegen –
eine Art digitale Gedenkmünze. Die Marktkapitalisierung des TRUMP-Coins
schnellte erst fast 15 Milliarden Dollar hoch – fiel inzwischen aber auf
die Marke von 6,6 Milliarden Dollar. (dpa)
Schwere Vorwürfe: Pentagon-Kandidat hat 50.000 Dollar an Frau gezahlt
Der Kandidat für das Amt des US-Verteidigungsministers Pete Hegseth soll
einer Frau wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs 50.000 US-Dollar
gezahlt haben. Dies geht aus Antworten hervor, die Hegseth der
demokratischen Senatorin Elizabeth Warren während seines
Bestätigungsverfahrens gegeben hat und die der AP vorliegen. Hegseths
Anwalt Timothy Parlatore gab am Donnerstag zunächst keinen Kommentar dazu
ab.
Hegseth wird vorgeworfen, 2017 eine Frau in Kalifornien sexuell missbraucht
zu haben. Er behauptete dagegen, die Begegnung sei einvernehmlich gewesen.
Bei seiner Anhörung vor dem Senat in der vergangenen Woche erklärte er,
dass er bei dem Vorfall „fälschlicherweise beschuldigt“ und freigesprochen
wurde. Er soll der Frau das Telefon abgenommen, die Tür blockiert und sich
geweigert haben, sie gehen zu lassen, wie aus einem im November
veröffentlichten Untersuchungsbericht hervorgeht. Dass die Polizei die
Anschuldigungen für falsch hält, ging aus dem Bericht nicht hervor. Die
Bezirksstaatsanwältin von Monterey County, Jeannine M. Pacioni, erklärte,
ihr Büro habe es im Januar 2018 aus Mangel an Beweisen abgelehnt, Anklage
gegen Hegseth zu erheben.
Hegseth wird auch beschuldigt, sich bei öffentlichen Veranstaltungen
betrunken zu haben. Hinzu kam in dieser Woche die eidesstattlichen
Versicherung seiner ehemaligen Schwägerin, die erklärte, Hegseth habe seine
zweite Ehefrau derart misshandelt, dass sie um ihre Sicherheit gefürchtet
habe. Hegseth bestritt dies.
Zwei Senatorinnen der Republikaner haben am Donnerstag mitgeteilt, dass sie
den umstrittenen Kandidaten für das Amt des US-Verteidigungsministers nicht
bestätigen werden. Lisa Murkowski aus Alaska und Susan Collins aus Maine
teilten mit, sie hielten den Wunschkandidaten des neuen US-Präsidenten
Donald Trump für nicht ausreichend qualifiziert. Über Hegseth sollte
voraussichtlich am Freitag final abgestimmt werden. Der an den
Eliteuniversitäten Princeton und Harvard ausgebildete Hegseth machte beim
Fernsehsender „Fox News“ Karriere. Als Pentagonchef wäre der Veteran für
knapp 2,1 Millionen Soldaten, etwa 780.000 Zivilisten und einen Etat in
Höhe von 850 Milliarden Dollar zuständig. (ap)
Mehr US-Behörden sollen gegen Migranten vorgehen
US-Strafverfolgungsbehörden, die eigentlich nicht für die Durchsetzung von
Zuwanderungsgesetzen zuständig sind, sollen ab sofort auch gegen illegale
Einwanderer vorgehen können. Der amtierende Heimatschutzminister, Benjamine
Huffman, ermächtigte die Drogenbekämpfungsbehörde DEA, das Amt für Alkohol,
Tabak, Schusswaffen und Sprengstoffe (ATF), die Gefängnisbehörde und die
US-Marshals, die etwa für Gefangenentransporte oder Personenschutz im
Justizwesen zuständig sind, Menschen zu identifizieren und festzunehmen,
die illegal ins Land gekommen sind. Die Behörden sind allesamt dem
Justizministerium unterstellt.
„Die Mobilisierung dieser Strafverfolgungsbeamten wird dazu beitragen, das
Versprechen von Präsident Trump an das amerikanische Volk zu erfüllen,
[3][Massenabschiebungen durchzuführen]“, teilte Huffman mit. Jahrzehntelang
habe es nicht ausreichend Mittel gegeben für die Bemühungen, illegale
Einwanderer ausfindig zu machen und festzunehmen. „Dies ist ein wichtiger
Schritt, um dieses Problem zu beheben“. (dpa)
Trump entzieht auch Ex-Minister Pompeo Personenschutz
Trump hat nun auch seinem ehemaligen Außenminister Mike Pompeo den
Personenschutz durch den Secret Service entzogen. „Wenn man Schutz hat,
kann man ihn nicht für den Rest seines Lebens haben“, sagte Trump, als er
von der Presse im Weißen Haus darauf angesprochen wurde. Zuvor hatte der
Republikaner schon seinem ehemaligen Berater John Bolton den Personenschutz
entzogen.
Ähnlich wie bei Bolton gibt es der New York Times zufolge auch gegen Pompeo
Bedrohungen seitens des Irans wegen Maßnahmen, die er während seiner
Amtszeit gegen Teheran ergriffen hat. Pompeo gilt anders als Bolton immer
noch als loyaler Trump-Unterstützer. US-Medien handelten den 61-Jährigen
nach Trumps Wahlsieg im November sogar für das Amt des
US-Verteidigungsministers. Trump entschied sich dann allerdings für den
TV-Moderator Pete Heghseth. Der Secret Service ist für den Schutz ranghoher
Politiker zuständig. (dpa)
24 Jan 2025
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