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# taz.de -- Florian Hager im Hoodie: Make ARD Cool Again!
> Die ARD erfindet sich neu. Diesmal mit ihrem Dresscode. Selbst den
> Vorsitzenden kann man im hippen ARD-Hoodie sichten.
Bild: Mal schick, mal lässig: Florian Hager, der neue ARD-Vorsitzende
Der neue ARD-Vorsitzende Florian Hager ist seit gut vier Wochen im Amt. Und
keiner merkt’s. Denkste! Ja, Hager kommt öffentlich gerade nicht wirklich
vor. Was daran liegt, dass er zum Auftakt seiner Amtszeit nicht das macht,
was so ziemlich alle ARD-Vorsitzenden vor ihm gemacht haben. Also mehr oder
weniger tiefschürfende Interviews geben, was sie so alles vorhaben. Hager
redet erst mal mit allen Leuten, also der ARD.
Eine sehr gute Idee. Denn normalerweise sehen viele Mitarbeitende gerade
der unteren Abteilungen die Intendant*innen bestenfalls mal von Weitem
und überhaupt sehr selten.
Bei diesen virtuellen Runden durch die Anstalten geht es dann um Fragen,
die auf den ersten Blick banal wirken. „Wie sehr fühlst du dich der ARD
verbunden?“, lautet eine und eine andere: „Wie gut fühlst du dich über die
ARD informiert – inklusive des Umbaus und der Diskussionen um die ARD?“
Das zeigt mal wieder, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk ein System
ist, das sich gern mit sich selbst beschäftigt. Aber das betraf bislang vor
allem die oberen Etagen, während das „Sich-selbst-thematisieren“ ansonsten
eher pfui war. Und schon gar nicht im eigenen Programm stattfinden sollte.
Weil sie es mit dem Dialog bislang nicht so hatten, haben es die
Öffentlich-Rechtlichen ja heute sogar im Staatsvertrag stehen. „Die
Anstalten treffen Maßnahmen, um sich in einem kontinuierlichen Dialog mit
der Bevölkerung, insbesondere über Qualität, Leistung und Fortentwicklung
des Angebots, auszutauschen“, heißt es da.
## Ein Quantensprung Richtung Lässigkeit
Und da ist es eine ziemlich gute Idee, erst mal zu gucken, wie der Laden in
Sachen Dialog und Information intern so dasteht. Also sitzt da Hager mit
seiner dritten Frage, die ein bisschen wie in der Schule lautet: „Zu
welchen dieser Themen wünschst du dir mit Blick auf den ARD-Vorsitz mehr
Informationen? Bringe sie in eine Reihenfolge!“ [1][Und er macht’s im
Hoodie.]
Jawohl, es gibt neue Anstaltskleidung. Sie ist schwarz, mit weißer ARD in
Großbuchstaben. Was Hager bei diesen Dialogen programmatisch aus der
Kängurutasche zieht, ist nicht überliefert. Aber schon der Hoodie regt
neben der Klamottenfrage auch die Diskussion um die Neugestaltung der ARD
an.
Schließlich beschäftigt den Anstaltsverbund, [2][was die ARD bewegt und wie
sie sich neu erfindet und reformiert]. „Also weg vom Dresscode wie
männliche Uniform aus Anzug, Hemd und Krawatte“, sagt die Mitbewohnerin.
„Es geht mehr um die Inhalte als das, was sie anhaben und das Gewese
darum.“
Von daher ist es ein Quantensprung Richtung Lässigkeit. Die Hoodies stammen
übrigens von Spreadshirt. Wer mag, bestellt und zahlt selbst. Und weil die
Firma schon beinahe öffentlich-rechtlich ausgewogen ist, gibt es dort auch
welche, auf denen ein Hund auf die drei Buchstaben GEZ kackt. Auch wenn es
heute natürlich Beitragsservice heißt.
5 Feb 2025
## LINKS
[1] /Dresscode-beim-SWR/!5976179
[2] /Neue-Kampagne-von-ARD-Media/!6057260
## AUTOREN
Steffen Grimberg
## TAGS
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