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# taz.de -- Medien über Musk und Rechtsruck: Zerfleischt euch nicht gegenseitig
> Musk provoziert Europa, doch Medien und Politik verlieren sich in
> Nebelkerzen. So treten die eigentlichen Gegner in den Hintergrund.
Bild: Machen Remigration politically correct again: Alice Weidel und Elon Musk …
Ja, die Lage war schon mal besser. Also bevor Elon [1][Musk] bei Springer
total zutreffende Analysen über den Zustand Deutschlands und seiner
Wirtschaft absondert und bloß die falsche Therapie (Vote AfD!) empfiehlt.
Oder Mark [2][Zuckerberg] fix das bisschen Europa in den USA über den
Haufen wirft, das dort in Sachen Social Media Einzug gehalten hatte.
Es hat lange genug gedauert, bis es so etwas wie Moderation, Kennzeichnung
und Löschung fragwürdiger bis verbotener Einlassungen auf [3][Facebook],
Insta & Co. gab. Jetzt kann das alles wieder weg, weil Donald Trump ab
nächster Woche noch mal Präsident ist und Musk sein Berater oder
Schlimmeres wird. Bei X gilt schließlich schon länger anything goes, und
dann wird auch noch gelogen, das habe was mit Meinungsfreiheit zu tun.
Dabei geht es Zuckerberg, Musk und auch Amazon-Boss Jeff Bezos in Wahrheit
natürlich um Regierungsaufträge und -Kohle. „Wozu brauchen diese
Multimilliardäre denn noch mehr Subventionen?“, fragt die Mitbewohnerin.
Allen gemein ist, dass sie Europa wuschig machen wollen, was bei uns in
Politik wie Medien prima funktioniert. Da rennen fast alle Parteien
AfD-Themen hinterher, dass es graust. Was zu so viel Oberwasser bei den
Rechten führt, dass Alice Weidel in Riesa alle Hemmungen und die letzte
Pseudodistanz zum Höcke-Flügel fallen lässt.
Remigration ist also PC, nur um die Kleinigkeiten des wer und wie und wann
wird noch gerungen. Gleichzeitig arbeiten sich immer noch andere medial an
der Correctiv-Recherche über das Treffen von Potsdam ab, wo es auch um –
ähm, Remigration in sehr weiten Dimensionen ging.
## Fies, tendenziös, arrogant
Was aber ja angeblich gar nicht so gesagt oder so ernst gemeint oder ja was
eigentlich war. Da hatte die Zeit letzte Woche noch mal zusammengetragen,
was denn nun eigentlich passiert ist und festgestellt, dass die
Correctiv-Geschichte grosso modo stimmt.
Trotzdem titelt die Berliner Zeitung: „Correctiv-Recherche inkorrekt“, und
nicht nur die üblichen Verdächtigen von Cicero bis Junge Freiheit jubeln
mit. Auch im Mainstream hat sich der Eindruck eingenistet, die
Correctiv-Recherche sei nicht koscher.
Der Spiegel arbeitet sich derweil an Benni Fredrich und Katapult ab.
„Einmal Hochmut und zurück“ – Katapult-Gründer Benjamin Fredrich galt a…
linker Vorzeigeverleger. Dann verzettelte er sich in fragwürdigen
Projekten, brachte die eigenen Leute gegen sich auf. „Nun hat er einen
neuen Plan“, titelte das Hamburger Magazin online.
Das ist nicht komplett falsch, aber fies, tendenziös und arrogant. So
schießen die Katapultist*innen in ihrer Antwort auch gleich scharf. Sie
werfen dem Spiegel Manipulation und Fälschung vor.
Die Wahrheit liegt hier wie (fast) immer in der Mitte. Sie ist unter Druck.
Kritik darf und muss sein. Doch gegenseitiges Zerfleischen hilft nicht
weiter, sondern nur Musk & Co.
16 Jan 2025
## LINKS
[1] /Tiktok-in-den-USA/!6062400
[2] /Mark-Zuckerberg-schafft-Faktenchecks-ab/!6058253
[3] /Meta-in-der-EU/!6057236
## AUTOREN
Steffen Grimberg
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