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# taz.de -- Demos gegen rechts: Wie wär's mit Coaching von St.-Pauli-Fans?
> Gegen die AfD demonstrieren massenhaft Menschen. Damit das keine
> Eintagsfliege bleibt, könnte man sich bei linken Fußballfanclubs Ideen
> abgucken.
Bild: Choreo der Fans des FC St. Pauli zum Gedenken an die Befreiung des KZ Aus…
Die Bilder von den [1][großen Demos in der Republik] sind super. Aber die
Bilder von linken Fangruppen in den Fußballstadien sind noch viel superer.
Die Stimmung, die Sprechchöre, die Choreos dort waren noch mal viel
eindrucksvoller als die ebenfalls beeindruckenden Bilder von den Demos.
Das Scheitern von Merz und seinem rassistischem Gesetz hat auch mit dem
unmittelbar erfolgtem Aufschrei und dem entschlossenen Protest der
Bürger*innen zu tun.
Aber wie das so ist mit Demos: Mit der Zeit werden immer weniger Leute
kommen, weniger motiviert sein. Wir kennen das vom letzten Jahr. Was tun,
wenn den Kindern auf den Schultern der demonstrierenden Eltern langweilig
wird? Wenn die Leute den Sonntag doch lieber im Spaßbad als auf einer
Latschdemo verbringen, muss man die Demo zum Spaßbad machen.
Es braucht [2][mehr Happening.] Wie man das macht, ließe sich an der linke
Fanszene von St. Pauli und ihren Allies studieren.
## Das Stadion skandierte: „Ganz Hamburg hasst die AfD“
Anlässlich des Holocaust-Gedenktags hielten vergangenen Samstag 27.000
St.-Pauli-Fans schwarze Schilder unter dem Spruch „Wer gegen Nazis kämpft,
kann sich auf den Staat nicht verlassen.“ auf den Tribünen des Stadions.
Das ganze Stadion skandierte: „Ganz Hamburg hasst die AfD.“ Die Lautstärke,
die Leidenschaft ist beeindruckend. Davon können sich die Demos mehr
abgucken. Am einfachsten wäre es ja, die linken Fußballfanklubs würden mit
ihren Choreos auf die Demos gehen.
Fußballfanklubs reisen mit großer Leidenschaft zu Spielen. Ich fänd es
super, wenn Demonstrierende mit der gleichen Leidenschaft wie eine Art
Fußballfanklub zu Demos reisen.
## Geschlossenheit und Solidarität
Ebenfalls von den linken Fußballklubs kann man lernen, dass unter den
linken Geschlossenheit und Solidarität herrscht, während sich rechte
Fanszenen oftmals spinnefeind sind und sich gegenseitig die Köpfe
einschlagen. Die linken Fußballfanklubs fahren hingegen quer durch die
Republik, vernetzen sich, helfen sich gegenseitig, suchen Gemeinsamkeiten
statt den größtmöglichen Streitpunkt. Ganz anders übrigens als in den
Milieus außerhalb des Fußballs, wo Linke sich in hochkomplexe Diskussionen
verstricken, während Rechte sich bemühen, eher geschlossen aufzutreten.
Die linken Fußballszenen sind meist um Geschlossenheit bemüht und kreieren
eine positive Stimmung durch die Verknüpfung politischer Forderungen und
einer Nebensächlichkeit, dem Sport.
Statt nur mit Pappschildern die Siegessäule zu belagern, könnte man sich
bei Fußballfans ein Coaching holen und überlegen, wie man lustige,
aufregende Choreos in die Demos einbaut, damit die Menschen weiter
leidenschaftlich sagen: Da bin ich dabei.
3 Feb 2025
## LINKS
[1] /Demos-gegen-rechts-am-Wochenende/!6066513
[2] /Vom-Fussball-lernen/!5991742
## AUTOREN
Fridolin Haagen
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Schwerpunkt Demos gegen rechts
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