| # taz.de -- Wagenknecht und Migration: Wäre gerne eine Alternative zur AfD | |
| > Wagenknecht schlägt eine Volksabstimmung zur „Asylwende“ vor, was | |
| > grundgesetzlich unmöglich ist. Sie geht damit womöglich den eigenen | |
| > Leuten zu weit. | |
| Bild: Sahra Wagenknecht erklärt im Bundestag, warum sie Merz' „Zustrombegren… | |
| Es kann nun keinen Zweifel mehr daran geben, wie sich das [1][Bündnis Sahra | |
| Wagenknecht] (BSW) positioniert: zwischen CDU/CSU und AfD. Sieben der zehn | |
| BSW-Abgeordneten im Bundestag stimmten für das [2][umstrittene | |
| „Zustromsbegrenzungsgesetz“,] das Friedrich Merz am Freitag ins Parlament | |
| eingebracht hatte. | |
| Dass es keine Mehrheit fand, lag also nicht am BSW – sondern an den | |
| Abgeordneten von CDU und FDP, die der Abstimmung fernblieben. Bei den | |
| beiden Anträgen der Union am vergangenen Mittwoch hatte sich das BSW noch | |
| enthalten. | |
| Wagenknecht rechtfertigte den Zickzackkurs ihrer Partei damit, dass die | |
| beiden Anträge der Union größtenteils „Symbolik“ gewesen seien. Die | |
| Einwanderung nach Deutschland müsse man aber begrenzen, und Merz gehe mit | |
| seinen Vorschlägen noch nicht weit genug. | |
| Deshalb bringt sie nun eine Volksabstimmung ins Spiel, um eine „Asylwende“ | |
| durchzusetzen, und wünscht sich eine Obergrenze von rund 50.000 Zuwanderern | |
| pro Jahr. Alles andere würde das Land überfordern und die Sicherheit | |
| gefährden, behauptet sie, wobei sie Asylbewerber und andere Zuwanderer | |
| absichtsvoll vermischt. | |
| ## Die Brandmauer hält Wagenknecht für Quatsch | |
| Populisten lieben Volksabstimmungen, weil sie komplexe Fragen auf ein | |
| simples „Ja/Nein“-Schema reduzieren. Wagenknecht weiß natürlich, dass das | |
| Grundgesetz ein solches Referendum nicht zulässt. Ihr geht es um | |
| Aufmerksamkeit und darum, beim Thema Migration einen Platz zwischen Union | |
| und AfD zu besetzen. | |
| Sie meint, die deutsche Asylpolitik sei immer noch nicht restriktiv genug, | |
| und erst die Ausgrenzung habe die AfD stark gemacht. Deshalb hält sie die | |
| [3][Brandmauer] für Quatsch. Indem sie sich als seriöse Alternative zur AfD | |
| präsentiert, hofft sie, deren Wähler von sich zu überzeugen. | |
| Die Frage ist, ob ihre eigenen Anhänger diesen Kurs goutieren. Denn viele | |
| wählen die Partei nicht wegen ihrer Positionen zur Migration, und viele | |
| ihrer Mitglieder und Wähler verstehen sich eher als links. Merz hat mit | |
| seinem Schmusekurs gegenüber der AfD viele in seiner Partei gegen sich | |
| aufgebracht. Möglicherweise macht Wagenknecht den gleichen Fehler. | |
| 2 Feb 2025 | |
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| Daniel Bax | |
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