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# taz.de -- Tiktok in den USA: China prüft Verkauf des US-Geschäfts an Musk
> Der chinesische Mutterkonzern von Tiktok muss den US-Teil der Video-App
> verkaufen. Als Käufer erwägt die chinesische Regierung wohl Elon Musk.
Bild: Callie Goodwin, die Grußkarten verkauft, sagt, dass 80 Prozent ihrer Ver…
New York dpa | In der chinesischen Regierung wird laut einem Medienbericht
ein Verkauf des vom Aus bedrohten US-Geschäfts von Tiktok an
Tech-Milliardär Elon Musk erwogen. So sei in Peking die Option diskutiert
worden, dass Musks Online-Plattform X die Kontrolle über Tiktok US
übernehmen und die Dienste zusammen betreiben könnte, schrieb der
Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf unterrichtete Personen.
Die Video-App Tiktok gehört dem Konzern Bytedance, der seine Zentrale in
China hat. In den USA wird gewarnt, dass die chinesische Regierung sich
Zugang zu Daten von US-Nutzern verschaffen und Einflusskampagnen auf der
Plattform organisieren könnte.
Deshalb muss sich Bytedance [1][nach einem US-Gesetz von Tiktok trennen].
Die dafür gesetzte Frist von 270 Tagen läuft am 19. Januar ab. Ohne einen
Verkauf droht an dem Tag das Aus in den USA. Tiktok weist die Vorwürfe
zurück und lehnte eine Trennung von Bytedance bisher ab.
Stattdessen zog Tiktok vor das Oberste Gericht der USA, mit der Hoffnung,
zumindest einen Aufschub zu erreichen. Die Richter zeigten sich bei einer
Anhörung jedoch wenig überzeugt von dem Argument, das Gesetz verletze die
in der US-Verfassung verankerte Redefreiheit.
## China ist wichtig für Musk
Donald Trump, der am 20. Januar als Präsident vereidigt wird, rief die
Richter zugleich auf, [2][ihm mehr Zeit für einen Deal um Tiktok
einzuräumen]. Die App hat in den USA mehr als 170 Millionen Nutzer.
Tiktok betont zwar stets, dass Bytedance mehrheitlich internationalen
Investoren gehöre – aber durch die Zentrale in Peking muss sich der
Mutterkonzern auch Vorgaben der Behörden beugen. Außerdem kann die
Regierung bei einem Verkauf mitbestimmen: Denn der [3][Algorithmus, der die
Videos für die Nutzer auswählt], wurde in China entwickelt. Und Peking
verbot die Weitergabe solcher Software ohne spezielle Erlaubnis.
## Gute Beziehungen zu Peking
Musk, der unter anderem auch den Elektroauto-Hersteller Tesla führt,
spendete mehr als 250 Millionen Dollar für Trumps Wahlkampf und ist aktuell
einer seiner engsten Vertrauten. Er gilt als Geschäftsmann mit sehr guten
Beziehungen zur chinesischen Führung, von der er bei seinen Besuchen in der
Volksrepublik immer wieder hochrangig empfangen wurde.
Für Tesla ist China einer der wichtigsten Absatzmärkte. Der Konzern durfte
zudem als erster ausländischer Autobauer in Shanghai eine Fabrik bauen, die
komplett Tesla gehört. Andere mussten stets Gemeinschaftsunternehmen mit
chinesischen Partnern gründen. Einige Beobachter sehen im Einfluss, den
Musk künftig auf Trump im Weißen Haus ausüben könnte, einen Vorteil für
China.
14 Jan 2025
## LINKS
[1] /Verbotskultur-auf-Social-Media/!6052977
[2] /China-als-Feindbild/!6059228
[3] /Holocaustueberlebender-und-TikTok-Star/!6056181
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