| # taz.de -- Appell für Verhandlungen über Abrüstung: „Friedensfähig statt… | |
| > In einem Offenen Brief fordert eine Kampagne, keine | |
| > US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland zu stationieren. Sie würden | |
| > gefährliche Instabilität statt Sicherheit bringen. | |
| Bild: „Neue Verhandlungen über Rüstungskontrolle und die Abrüstung aller M… | |
| Berlin taz | In einem Offenen Brief fordert ein Bündnis von mehr als 40 | |
| Friedensinitiativen die Kandidierenden zur Bundestagswahl dazu auf, sich | |
| dafür einzusetzen, dass keine [1][US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland] | |
| stationiert werden. Die Folge der Stationierung von schnellen, präzisen und | |
| schwer abzufangenden Mittelstreckenwaffen in der Bundesrepublik wäre „nicht | |
| mehr Sicherheit, sondern eine gefährliche Instabilität, in der ein einziger | |
| Irrtum oder Fehler ausreicht, um die Welt mitten in einen Atomkrieg zu | |
| führen“, warnen die Verfasser:innen. Notwendig seien stattdessen „neue | |
| Verhandlungen über Rüstungskontrolle und die Abrüstung aller | |
| Mittelstreckenwaffen“. | |
| Initiiert hat das Schreiben die [2][Kampagne „Friedensfähig statt | |
| erstschlagfähig“], die unter anderem vom Netzwerk Friedenskooperative, der | |
| DFG-VK, Pax Christi, IPPNW, [3][ICAN] und dem Deutschen Friedensrat | |
| getragen wird. Zu den mehr als 30 Erstunterzeichner:innen gehören die | |
| ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann, der [4][Rüstungskritiker | |
| Jürgen Grässlin], der Politikwissenschaftler Frank Deppe, die | |
| Schriftstellerin Daniela Dahn und der Umweltforscher Ernst Ulrich von | |
| Weizsäcker. | |
| Sie beklagen, dass die weitreichende Entscheidung, US-Mittelstreckenwaffen | |
| in Deutschland zu stationieren, [5][ohne eine vorherige öffentliche | |
| Debatte] und ohne Mitsprache des Bundestags getroffen wurde. Das sei „einer | |
| Demokratie nicht würdig“. Ebenso kritikwürdig sei, dass die Ankündigung – | |
| anders als der Nato-Doppelbeschluss von 1979 – kein Verhandlungsangebot an | |
| Russland über den beidseitigen Verzicht auf derartige Waffen enthält. | |
| Am 10. Juli 2024 hatten [6][die US-Regierung und die Bundesregierung | |
| bekannt gegeben], ab 2026 US-Raketen vom Typ SM-6, | |
| Tomahawk-Marschflugkörper und Dark-Eagle-Hyperschallwaffen in Deutschland | |
| stationieren zu wollen. Damit würden erstmals wieder seit dem Kalten Krieg | |
| Waffensysteme in Deutschland stationiert, die bis nach Russland reichen. | |
| Sie sollen vollständig unter der Kontrolle der US-Streitkräfte stehen und | |
| sind Teil der „Conventional Prompt Global Strike“-Strategie der USA, die | |
| darauf abzielt, binnen kürzester Zeit jeden Ort der Welt mit | |
| konventionellen, nichtatomaren Systemen angreifen zu können. Bundeskanzler | |
| Olaf Scholz begründete die Entscheidung mit Russlands Aufrüstung, die eine | |
| Bedrohung für Europa darstelle. | |
| 26 Jan 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Stationierung-von-Mittelstreckenwaffen/!6023611 | |
| [2] https://friedensfaehig.de/ | |
| [3] /ICAN-Vorstand-zu-deutscher-Atombombe/!5993719 | |
| [4] /Friedensaktivist-Juergen-Graesslin/!5999514 | |
| [5] /Raketenbeschluss-der-SPD/!6026906 | |
| [6] /US-Bekenntnis-zur-Nato/!6023062 | |
| ## AUTOREN | |
| Pascal Beucker | |
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