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# taz.de -- Fortschritte bei der EU-Energiewende: Anteil der Fossilen auf Rekor…
> Fast die Hälfte des Stroms in der Europäischen Union stammt aus
> erneuerbaren Energien. Vor allem der Ausbau von Solarenergie schreitet
> schnell voran.
Bild: Ein Kühlturm des seit 1996 stillgelegten Kraftwerk Boxberg II. fällt na…
Berlin taz | Der Anteil der Fossilen an der Stromerzeugung in der EU ist so
gering wie noch nie. Nur noch 29 Prozent des Stroms stammt aus Fossilen wie
Kohle und Gas. Das geht aus einer Analyse der [1][Denkfabrik Ember] hervor.
Inzwischen stammt mit 47 Prozent knapp die Hälfte des Stroms in der EU aus
erneuerbaren Quellen. 2019 lag der Anteil noch bei 34 Prozent.
Die EU hat sich im Rahmen des Green Deal von 2019 zu mehr Klimamaßnahmen
verpflichtet. Der Ausbau der Erneuerbaren ist Teil davon. Die Umsetzung des
Green Deals bis zum jetzigen Zeitpunkt ist der Studie zufolge
„beeindruckend“. Die Autor:innen weisen jedoch auch darauf hin, dass die
Maßnahmen zur Energiewende bis 2030 beschleunigt werden müssen, sonst gerät
das Einhalten der Klimaziele in Gefahr.
Besonders der Solarstrom verzeichnet einen deutlichen [2][Anstieg]. Sein
Anteil ist mit 11 Prozent 2024 fast dreimal so hoch wie 2019, vor allem im
vergangenen Jahr war der Anstieg hoch. Der Ausbau erfolgt offenbar in allen
Ländern der EU. Der Studie zufolge wächst die Solarenergie in jedem
einzelnen EU-Land.
Die Windenergie ist mit 17 Prozent seit 2019 um 4 Prozent gewachsen. Damit
hat Windenergie EU-weit nach der Atomkraft den zweitgrößten Anteil an der
Stromerzeugung. In jüngerer Zeit ist der Ausbau jedoch [3][abgeflacht]:
2024 stieg die Stromerzeugung aus Windenergie nur um 7 Terawattstunden. In
den vergangenen fünf Jahren lag der durchschnittliche Zuwachs jährlich bei
30 Terawattstunden.
## Starker Rückgang von Kohle und Gas
Der Anteil von fossilen Energieträgern ging laut Ember deutlich zurück und
hat 2024 mit 29 Prozent ein Rekordtief erreicht. 2019 lag diese Zahl noch
bei 39 Prozent. Dadurch haben sich die Emissionen aus dem Energiesektor der
EU deutlich verringert. Der CO2-Ausstoß lag 2024 bei 585 Millionen Tonnen.
Das ist weniger als die Hälfte im Vergleich zu den CO2-Ausstößen 2007, dem
Jahr, in dem die CO2 Emissionen aus dem Energiesektor ihren Höhepunkt
erreichten.
Von den fossilen Energieträgern ist vor allem der Anteil von Kohle und Gas
an der Stromerzeugung deutlich zurückgegangen. Der Anteil von Kohle sank in
den vergangenen 5 Jahren von 16 auf 10 Prozent – trotz eines
zwischenzeitlichen Aufwärtstrends wegen des Gasmangels nach dem russischen
Angriffskrieg auf die Ukraine. Der größte Anteil des EU-Stroms stammt
weiterhin aus der Atomkraft. Rund ein Viertel des Stroms ist nuklear
erzeugt. 2024 ist der Atomstrom um 29 Terawattstunden gestiegen. 2022 hatte
es einen zeitweiliges Tief gegeben, doch inzwischen wächst der Atomstrom
wieder.
Der wachsende Anteil der Erneuerbaren sei der „Beweis eines
Erfolgsmodells“, sagt Karsten Smid von der Organisation Greenpeace. Wind-
und Solarenergie würden trotzdem noch „total unterschätzt“. Und der Ausbau
von Erneuerbaren müsse weiter vorangetrieben werden, um die Klimaziele zu
erreichen.
23 Jan 2025
## LINKS
[1] https://ember-energy.org/latest-insights/european-electricity-review-2025/
[2] /Photovoltaik-in-Deutschland/!6060688
[3] /Verzoegerter-Ausbau-der-Windkraft/!6020813
## AUTOREN
Hobin Aston
## TAGS
Solarenergie
Windkraft
Green Deal
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fossile Energien
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