| # taz.de -- Goodbye, Wolfgang Becker!: Ohne Nostalgie für Lenin | |
| > Der Regisseur Wolfgang Becker wurde mit der Komödie „Good Bye, Lenin“ | |
| > bekannt. Journalisten hielten ihn gern für einen Ostler. | |
| Bild: Wolfgang Becker (rechts) und der Kameramann Martin Kukula bei den Dreharb… | |
| BERLIN dpa | Der Regisseur Wolfgang Becker ist tot. Berühmt wurde er mit | |
| dem Film „Good Bye, Lenin!“ – darin sah man dem jungen Daniel Brühl zu, … | |
| er die DDR für seine Mutter noch ein wenig länger aufrechterhält. Becker | |
| starb am Donnerstag im Alter von 70 Jahren nach schwerer Krankheit. | |
| Becker wurde im Sauerland geboren (im westfälischen Hemer), studierte in | |
| Berlin – von 1974 bis 1979 an der Freien Universität Berlin und ab 1981 an | |
| der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) – und gewann mit | |
| „Schmetterlinge“ einen Goldenen Leoparden beim Filmfest in Locarno. Er | |
| gründete mit [1][Tom Tykwer], Dani Levy und Stefan Arndt die | |
| Produktionsfirma „X Filme“. Mit Jürgen Vogel machte er die Tragikomödie | |
| „Das Leben ist eine Baustelle“ und in der Satire „Ich und Kaminski“ gin… | |
| erneut um eine Täuschung. | |
| Eine Frage wurde ihm in Interviews wegen „Good Bye, Lenin!“ oft gestellt. | |
| „Die erste Frage war immer, ob ich aus dem Osten oder Westen bin“, sagte | |
| Becker zu seinem 65. Geburtstag der Deutschen Presse-Agentur. „Hätte man | |
| auch googeln können.“ Bei „Good Bye, Lenin!“ habe er den Wind der | |
| Geschichte durch eine kleine Plattenbauwohnung wehen lassen wollen, sagte | |
| Becker. Die Zeitgeschichte als Hintergrund, eine Familie im Vordergrund. | |
| Und über allem schwebt eine Lüge. | |
| ## Keine Sehnsucht nach der DDR | |
| Danach sei gerade durch Shows im Fernsehen der Begriff „[2][Ostalgie]“ | |
| aufgekommen, sagt Becker. Er finde diesen im Zusammenhang mit seinem Film | |
| „überhaupt nicht passend“. Wenn dem Film jedoch vorgeworfen werde, er habe | |
| einen „rosaroten, ostalgischen Blick auf die DDR“, sei quasi eine | |
| nachträgliche Idealisierung oder Romantisierung eines Unrechtsregimes, | |
| „dann kann ich nur sagen: Ihr habt den Film nicht wirklich gesehen“. | |
| Ostalgie habe für Ex-DDR-Bürger ohnehin eine andere Bedeutung gehabt. „Es | |
| ging nicht um eine Sehnsucht nach der alten DDR, sondern um die | |
| Verteidigung der eigenen Lebensleistung und Vergangenheit.“ | |
| 13 Dec 2024 | |
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