# taz.de -- Zoff zwischen SPD und Grünen: Die Ampel? Das waren wir nicht! | |
> Dass SPD und Grüne sich gegenseitig attackieren, wirkt wie eine | |
> Fortsetzung des Ampel-Zoffs. Sie dienen sich Merz bereits als | |
> Juniorpartner an. | |
Bild: Olaf Scholz macht den Eindruck, als könne er sich nicht erinnern, bei de… | |
Es ist verständlich, dass sich Parteien gerade in einem kurzen Wahlkampf | |
scharf voneinander abgrenzen. Doch was SPD und Grüne derzeit tun, wirkt | |
undurchdacht und übellaunig. [1][Olaf Scholz wirft den Grünen eine | |
Energiewende mit der Brechstange vor]. Robert Habecks Heizungsgesetz, so | |
der SPD-Generalsekretär, sei unsozial gewesen. Die Grünen kontern mit einem | |
Angriff auf die untätige SPD-Bauministerin. Und so weiter. | |
All das wirkt wie ein trostloser Nachhall des ewigen Ampel-Zoffs. Und wie | |
ein blame game. Die Ampel-Regierung – das waren wir nicht. Wenn SPD und | |
Grüne den Eindruck erwecken, lieber nicht dabei gewesen zu sein, wäre das | |
ein später, unverdienter Sieg von Christian Lindner. | |
Nichts gegen harten Streit. Die Frage, wie in antiökologischen Zeiten eine | |
sozial ausgewogene Energiewende gelingt, ist zentral. Aber sie braucht kein | |
Gezerre und keine nachträgliche Rechthaberei, sondern Ringen um Lösungen. | |
Ähnliches gilt für den Ukrainekrieg. Laut [2][Grünen-Chefin Franziska | |
Brantner kann man der SPD, obwohl Deutschland die Ukraine massiv | |
unterstützt, nicht über den Weg trauen]. Die SPD – ein unsicherer | |
Kantonist? | |
## Vorbereitung auf die Rolle als Merz' Juniorpartner vor | |
Es ist richtig, im Wahlkampf über den Ukrainekrieg zu streiten. Die Grünen | |
aber sollten bei ihren Schwüren, der einzige verlässliche Verbündete der | |
Ukraine zu sein, bedenken, dass die Karten nach dem [3][20. Januar, wenn | |
Donald Trump US-Präsident ist], neu gemischt werden könnten. | |
Wollen die Grünen bei einem Deal Land gegen Frieden bzw. Waffenstillstand | |
als Letzte die Fahne in der Hand halten? Und: Es gibt beim Ukrainekrieg | |
Differenzen zwischen der SPD einerseits, Union und Grünen anderseits. | |
Allerdings sollte man im Wahlkampfgetöse nicht übersehen, dass diese | |
Unterschiede rhetorisch gewaltig, realpolitisch aber viel kleiner sind. | |
SPD und Grüne sollten bei ihren gegenseitigen Attacken die Wirkungen auf | |
das Publikum beachten. Denn darin steckt verdeckt die Botschaft, dass sich | |
hier zwei schon mal auf die Rolle als Juniorpartner von Friedrich Merz | |
vorbereiten. Und dass diese Konkurrenz Treiber für ihren Zoff ist. | |
1 Dec 2024 | |
## LINKS | |
[1] /SPD-im-Vorwahlkampf/!6053809 | |
[2] https://www.bild.de/politik/inland/interview-mit-franziska-brantner-hier-sc… | |
[3] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!6053548 | |
## AUTOREN | |
Stefan Reinecke | |
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