# taz.de -- EU-Kommission kann Arbeit aufnehmen: Parlament bestätigt von der L… | |
> 370 Ja-Stimmen, 282 Gegenstimmen und 36 Enthaltungen – die neue | |
> EU-Kommission kann zum 1. Dezember starten. Zuvor hatte es Streitigkeiten | |
> um Posten gegeben. | |
Bild: Vor der Abstimmung war Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen noch … | |
Die neue EU-Kommission unter Leitung der deutschen CDU-Politikerin Ursula | |
von der Leyen kann wie geplant am 1. Dezember ihre Arbeit aufnehmen. Das | |
Europaparlament hat von der Leyens [1][umstrittenes Team] am Mittwoch in | |
Straßburg mit 370 Ja-Stimmen bei 282 Gegenstimmen und 36 Enthaltungen | |
bestätigt. | |
Es war das schlechteste Ergebnis seit vielen Jahren. Die notwendige | |
einfache Mehrheit kam letztlich nur mithilfe der Grünen und der | |
rechtskonservativen EKR-Fraktion zustande. Von den Grünen sagten 27 | |
Abgeordnete Ja, von der EKR 33. Ohne diese Stimmen wäre von der Leyens | |
zweite Kommission vermutlich gescheitert. | |
Der Abstimmung war ein heftiges Tauziehen vorausgegangen. Sozialdemokraten, | |
Grüne und Liberale hatten Bedenken gegen den [2][postfaschistischen | |
italienischen Politiker Raffaelle Fitto]. Konservative und Rechte begehrten | |
gegen die sozialistische [3][Spanierin Teresa Ribera] auf. Schließlich | |
wurden beide in einer „Paketlösung“ durchgewunken. | |
Dies führte jedoch zu neuen Turbulenzen. So entschieden sich die deutschen | |
Sozialdemokraten in einer Krisensitzung am Dienstag, die neue Kommission | |
nicht mitzutragen. Die meisten SPD-Politiker enthielten sich. Demgegenüber | |
empfahl die Grünen-Spitze, mit Ja zu stimmen. | |
Von der Leyen habe wichtige Zugeständnisse gemacht, hieß es. Details wurden | |
hinter verschlossenen Türen ausgehandelt. So sollen die Grünen künftig zu | |
Treffen der Regierungs-„Plattform“ eingeladen werden, die Konservative, | |
Sozialdemokraten und Liberale gebildet haben. | |
Der Chef der konservativen Europäischen Volkspartei, Manfred Weber (CSU), | |
bestritt jedoch, dass die Grünen nun dazu gehörten. Weber schließt nicht | |
aus, auch künftig mit den Stimmen der rechtskonservativen EKR für | |
Mehrheiten zu sorgen und Gesetze durchzubringen. Demgegenüber erklärte von | |
der Leyen, ihr neues Team werde „mit allen demokratischen, proeuropäischen | |
Kräften“ des Parlaments zusammenarbeiten. Ob dies die EKR einschließt, | |
blieb offen. | |
„Sie können Europa nicht mit denen aufbauen, die es zerstören wollen“, | |
kritisierte die Fraktionsvorsitzende der europäischen Sozialdemokraten, | |
Iratxe García. Von der Leyen erhalte deshalb „keinen Blankoscheck“. Die | |
neue Kommission muss also mit Problemen im Parlament rechnen; ihre | |
politische Basis wirkt schwach. | |
Auch das Programm der neuen EU-Führung wirft Fragen auf. Größte Priorität | |
habe die Wettbewerbsfähigkeit, sagte von der Leyen. Auch die Verteidigung | |
will sie mit einem neuen Kommissar fördern. Allerdings ist unklar, wie die | |
neuen Schwerpunkte finanziert werden sollen. Der neue | |
Verteidigungskommissar Andrius Kubelius sprach von einer Investitionsbedarf | |
von 500 Milliarden Euro. | |
27 Nov 2024 | |
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## AUTOREN | |
Eric Bonse | |
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