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# taz.de -- Landesregierung zurück aus den Ferien: Wassertourismus statt Haush…
> Der Senat macht immer noch nicht klar, wie und wo er demnächst Milliarden
> einsparen will.
Bild: Ein Konzept für Wassertourismus hat der Senat nun vorgelegt, das seit Wo…
Berlin taz | Der schwarz-rote Senat ist am Dienstag ohne einen genauen Plan
[1][für die seit Monaten diskutierten Milliardenkürzungen], dafür aber mit
einem Wassertourismuskonzept aus den Herbstferien gekommen. Statt Klarheit
für viele Organisationen und Verbände, die mit staatlichem Geld arbeiten,
gab es einen Handlungsleitfaden „Verträgliches Miteinander, Balance und
Nachhaltigkeit“ in Sachen Wasser, vorgestellt von Wirtschaftssenatorin
Franziska Giffey (SPD).
Sie sieht darin einen durchaus wichtigen Teil der Berliner
Tourismuswirtschaft. „Wenn das Pipifax wäre, würden wir heute nicht hier
sitzen“, sagte sie nach der Senatssitzung. Rein zahlenmäßig macht das, was
der Senat jährlich in das Konzept stecken möchte, jährlich 400.000 Euro,
0,001 Prozent oder ein Hunderttausendstel des Gesamthaushalts aus. Für den
[2][fehlt aber nun einmal weiter ein Sparkonzept].
In der Senatssitzung in der kommenden Woche dürfte das kaum anders sein:
Dass Giffey nach der Pressekonferenz auf Englisch noch einen schönen Tag
wünschte, wies schon darauf hin, dass sie und Regierungschef Kai Wegner
(CDU) ab Sonntag mit einer Wirtschaftsdelegation auf USA-Reise sind. Wegner
könnte der erste westliche Regierungschef sein, der dort nach der
Präsidentschaftswahl unterwegs ist.
Bezogen auf den Wassertourismus geht Giffeys 5-Punkte-Konzept unter anderem
auf bessere Orientierung der Besucher, Vermarktung und Elektrifizierung
ein. Es sind mehr Anlegestellen, Liegeplätze und Rastplätze am Wasser
vorgesehen. Giffey kündigte zudem digitale Informationssysteme statt der
traditionellen Gewässerkarten aus Papier an.
## Alle zwölf Bezirke würden profitieren
Der Senatorin zufolge bilden Berlin und Brandenburg mit ihren 34.800
Kilometern Fließgewässern [3][und rund 3.200 Seen] zusammen mit der
Mecklenburgischen Seenplatte das „größte“ Wassersport- und
Wassertourismusrevier im europäischen Binnenland. Noch mehr, so Giffeys
Wunsch, solle sich herumsprechen: „Berlin ist die grüne Stadt am Wasser.“
Treptow-Köpenick, Spandau und Steglitz-Zehlendorf hätten wegen ihrer Seen
die größte Nähe zum Thema, „aber alle zwölf Bezirke profitieren vom
Wassertourismus“, sagte Giffey.
Der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus fehlt in dem Konzept Konkretes zu
den Themen Überfüllung, Lärm und Dieselgestank aus dem Wasser. „Senatorin
Giffey blieb in der Pressekonferenz Antworten schuldig, was konkret
geändert werden soll und vor allem, wann genau“, erklärte ihr
Tourismus-Experte Julian Schwarze. Bereits heute würden viele Anwohner
und Wassersportvereine über eine Übernutzung und Konflikte auf dem Wasser
klagen.
In Giffeys SPD-Fraktion sieht man das deutlich anders. Ihre Sprecherin für
Tourismus und Kreativwirtschaft, Dunja Wolff, begrüßte das Konzept, das SPD
und CDU bereits in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt hatten. „Unsere
Gewässer machen Berlin attraktiv und garantieren wirtschaftlichen und
touristischen Erfolg.“ Es sei ein guter Leitfaden, „um einen
rücksichtsvollen, stadtverträglichen und umweltfreundlichen Tourismus zu
ermöglichen“.
5 Nov 2024
## LINKS
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[3] /Sommerserie-Wie-riecht-Berlin-2/!5945644
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Haushalt
Franziska Giffey
ITB Tourismus Börse
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Franziska Giffey
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