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# taz.de -- Frankreich im Ausnahmezustand: Auf einmal so viel Regen wie sonst i…
> Weite Teile Frankreichs kämpfen mit heftigem Unwetter. Die Regierung hat
> betroffene Regionen zum Katastrophengebiet erklärt. In Paris starb ein
> Mann.
Bild: Das Stadtzentrum von Annonay in der Ardeche wurde überflutet, Schulen un…
Paris taz | Plötzlich schrillten mit einem ungewohnten Signalton in der
mittelfranzösischen Ardèche die Mobiltelefone. Zum ersten Mal kam am
Donnerstag ein Alarmsystem zur Anwendung, um die Bewohner bestimmter
Sektoren vor einer unmittelbar bevorstehenden Katastrophe zu warnen. Diese
blieb denn auch nicht aus. Die betroffenen Bürger*innen waren gut
beraten, die Empfehlung zu beachten, das Haus nicht zu verlassen und ihre
Autos nicht in den von Überschwemmung bedrohten Zonen zu parken.
Am Tag darauf musste der Schaden konstatiert werden. Premierminister Michel
Barnier teilte mit, dass die Regierung die betroffenen Regionen offiziell
zum Katastrophengebiet erklärt. Das stellt den Geschädigten eine bessere
Unterstützung durch die Versicherungen in Aussicht.
Laut den Meteorologen wurde [1][Frankreich] seit Mittwoch von der
schlimmsten épisode cévenol der letzten 40 Jahre heimgesucht, einem
Starkregen-Phänomen in den Cevennen. Diese sind der südöstliche Teil des
französischen Zentralmassivs.
Die typischen Niederschläge entstehen im Herbst, wenn vom Atlantik her eine
Tiefdruckzone auf feuchte Luftmassen aus dem noch sehr warmen
Mittelmeergebiet stößt. Unter dem Einfluss der [2][Klimaerwärmung] werden
diese Unwetter häufiger und treffen Regionen, in denen derartige
Überschwemmungen vorher unbekannt waren.
## Schwimmende Autos, überflutete Geschäfte
Die Regenfluten kamen in außergewöhnlich großen Mengen und in mindestens
zehn Departementen hinunter. In den Cevennen fielen in kürzester Zeit bis
zu 860 Millimeter Regen, was laut dem staatlichen Wetterdienst Météo France
der sonst üblichen Regenmenge in zwei Monaten entspricht.
Seit Herbstbeginn hatte es bereits viel Niederschläge gegeben. Das Wasser
[3][konnte nicht mehr versickern oder in die Kanalisation abfließen],
sondern stieg auf den Straßen sehr rasch, überflutete Keller, Garagen,
Werkstätten und Geschäfte. Das Tempo überraschte selbst jene, die sich
darauf vorbereitet hatten, indem sie einen Teil der Möbel oder Apparate
hoffnungsvoll mit Abstand vom Boden in Sicherheit brachten. Nicht immer
reichte das, um enormen Schaden zu verhüten.
In Givors, südlich von Lyon, schwammen die Fahrzeuge in den Fluten wie
Spielzeugboote davon. Wie andere Geschäfte ebenfalls stand der große
Supermarkt in dieser Stadt so rasch unter Wasser, dass viele Kund*innen
und das Personal von den Rettungsmannschaften evakuiert werden mussten.
Auch das Zentrum von Bayonne an der südfranzösischen Atlantikküste wurde
überschwemmt. In Paris prasselte ebenfalls stundenlang ein ungewöhnlich
starker Regen. Im Norden der Hauptstadt wurde ein Automobilist von einem
stürzenden Baum erschlagen.
18 Oct 2024
## LINKS
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## AUTOREN
Rudolf Balmer
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