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# taz.de -- Russische Immobilien in Finnland: Finnland beschlagnahmt „Putins …
> Der russische Staat besitzt Immobilien auf finnischem Boden, Dutzende
> wurden nun eingezogen. Moskau reagiert empört.
Bild: Schluss mit Urlaubsstimmung: Wladimir Putin bei der Arbeit
Härnösand taz | In Finnland nennt man es „Putins Strandgrundstück“ – n…
einem alten Gerücht, der Kremlchef wolle sich hier eine Sommerresidenz
bauen. Herrlich gelegen auf den Ålandinseln in der nördlichen Ostsee,
zwischen Finnland und Schweden. Russland ist Eigentümer – seit Enteignungen
deutscher Vorbesitzer nach dem [1][finnisch-russischen Krieg, der 1944
endete.] Doch jetzt ist Schluss mit dem Immobilienglück auf finnischem
Staatsgebiet: Das berühmte Grundstück wurde diese Woche von Finnland
beschlagnahmt.
Und es war nicht das einzige – 39 weitere russische Immobilien stehen auf
der in finnischen Medien kursierenden Liste. Wie kommt’s? Kurz gesagt: auf
ukrainischen Wunsch. Ein Gericht in Helsinki folgte dem Antrag des
[2][ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz], wie zunächst die finnische
Zeitung Helsingin Sanomat berichtet hatte.
Hintergrund ist eine Entscheidung von 2023 aus Den Haag: Der dortige
Internationale Schiedsgerichtshof hatte Naftogaz das Recht auf
Entschädigungen in Milliardenhöhe zugesprochen, zahlbar durch Russland –
für verlorenes Eigentum auf der 2014 annektierten Krim und weitere Verluste
seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine 2022.
## Kreml-Sprecher: Russland wird Entscheidung anfechten
Der Konzern hat, da Russland keine Entschädigung zahlte, in mehreren
westlichen Ländern beantragt, dass dort russisches Staatseigentum
konfisziert werden solle. Finnland ist nun offenbar das erste Land, das den
Wunsch in die Tat umsetzt.
Es war nicht zu erwarten gewesen, dass Moskau die Geschehnisse klaglos
hinnehmen würde. Und natürlich: Die russische Botschaft in Helsinki
reagierte zunächst mit einer Protestnote an das finnische Außenministerium,
wie die Nachrichtenagentur STT berichtete. Die finnische
Vollstreckungsbehörde habe gegen internationales Recht verstoßen, empörte
sich demnach die Botschaft.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow kündigte laut der Nachrichtenagentur Reuters
an, Russland werde die Entscheidung des Gerichts in Helsinki anfechten. Das
ist sein gutes Recht, sagte Aki Virtanen, der Leitende
Obergerichtsvollzieher der finnischen Behörde: In einem Rechtsstaat habe
derjenige, der von einer Zwangsvollstreckung betroffen sei, die
Möglichkeit, einen Antrag auf Änderung der Entscheidung zu stellen, zitiert
ihn Dagens Nyheter.
## Nebeneffekt: Genugtuung für zwei ältere Herren
Der Gesamtwert der beschlagnahmten Immobilien liegt laut finnischen Medien
bei 35 Millionen Euro. Die Kontrolle darüber hat jetzt Finnland, Russland
darf keines der Grundstücke verkaufen, zerstören oder beleihen – sie dienen
damit der Absicherung der ukrainischen Ansprüche gegen Russland, könnten
theoretisch dem Geldeintreiben dienen.
Für zwei ältere Herren, Brüder von den [3][Ålandinseln,] bedeutete die
Nachricht weit mehr als einen diplomatischen Aufreger. Nicht nur das
angebliche Putin-Gründstück – bis zuletzt ohne Sommerresidenz – wurde
beschlagnahmt. Sondern auch das Elternhaus der Brüder und das dazugehörige
Land, das die Sowjets ihrer Mutter nach dem Krieg weggenommen hatten. Es
sei ihnen eigentlich egal, wer den Familienbesitz übernimmt, sagte einer
der beiden nun: „Hauptsache es sind nicht die Russen.“
1 Nov 2024
## LINKS
[1] /Ausstellung-zum-Hitler-Stalin-Pakt/!6029620
[2] /Energievorraete-in-der-Ukraine/!5887592
[3] /Skandinavien/!5113938
## AUTOREN
Anne Diekhoff
## TAGS
Finnland
Russland
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