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# taz.de -- Selenskyjs Friedensplan: Gegen die Hoffnung
> Der ukrainische Präsident Selenskyj hat einen sogenannten Friedensplan
> vorgelegt. Es ist ein Plan für eine ideale Welt – und weniger für die
> reale.
Bild: Präsident Selenskyj bei einer Pressekonferenz im Oktober 2024
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will, dass die Ukraine der
Nato beitritt, eine überzeugende Mehrheit des ukrainischen Volks will das
auch. Die Ukrainer sehen darin eine reale Chance, Putin daran zu hindern,
die Ukraine zu vernichten. Der russische Autokrat hat keine Angst vor
Sanktionen und ist an Diplomatie überhaupt nicht interessiert. Putin kann
nicht durch die Sprache der Diplomatie gestoppt werden, sondern einzig
durch die Sprache der Stärke. Die Entschlossenheit der westlichen Partner
der Ukraine könnten Putin ein deutliches Signal senden, dass eine geeinte
demokratische Welt stärker ist als dessen Raketen. Allerdings gibt es immer
weniger Vertrauen in die westliche Welt. Deshalb wirkt [1][Selenskyjs Plan]
eher wie ein Versuch, contra spem spero – ohne Hoffnung zu hoffen.
Von Politikern und Militärs bis hin zu Aktivisten, Priestern,
Menschenrechtlern fordern alle in der Ukraine das Recht, militärische
Einrichtungen auf russischem Territorium anzugreifen. Obwohl dies unter dem
Kriegsrecht ein sehr logischer Punkt ist, der auch in Selenskyjs Plan
enthalten ist, hat die Ukraine seit vielen Monaten keine Erlaubnis, dies
zu tun.
In einer [2][idealen Welt könnte der Plan des ukrainischen Präsidenten
funktionieren,] aber [3][in der realen Welt ist es unwahrscheinlich]. Weil
der Westen noch nicht begriffen hat, welche Katastrophe der demokratischen
Welt droht, wenn er Putin den Krieg gewinnen lässt. Auf der Strecke
zwischen „den Aggressor beschwichtigen“ und „zum Frieden zwingen“ stehen
die Ukrainer, die jeden Tag ihr Leben geben, um anderen Ländern Zeit zu
geben, die Bedrohung zu erkennen.
Das Problem ist auch, dass die europäischen Staatschefs vor Jahrzehnten die
Bedrohung durch Putins Regime zu naiv eingeschätzt haben. Es führt einen
Erschöpfungskrieg nicht nur gegen die Ukraine, sondern auch gegen den
Willen der Demokratien, ihre Werte zu verteidigen. Der [4][Wille der
Ukrainer,] in diesem Krieg zu kämpfen, wird erst enden, wenn sie physisch
verschwunden sind. Dann wird es auch für die Demokratien zu spät sein.
17 Oct 2024
## LINKS
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[4] /Selenskyj-im-UN-Sicherheitsrat/!6038883
## AUTOREN
Anastasia Magasowa
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Wolodymyr Selenskij
Wladimir Putin
Frieden und Krieg
Angriff
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