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# taz.de -- Krieg in der Ukraine: Selenskyj stellt Teile des „Siegesplans“ …
> Nach wochenlanger Diskussion gibt der ukrainische Präsident Selenskyj
> seinen sogenannten Siegesplan im Parlament in Kyjiw bekannt.
Bild: Wolodymyr Selenskyj im ukrainischen Parlament, der Werchowna Rada
Kyjiw afp/dpa/rtr | Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat
seinen bislang unveröffentlichten „Siegesplan“ im Verteidigungskrieg gegen
Russland im Parlament vorgestellt. Er bestehe aus fünf Punkten sowie drei
weiteren geheimen, sagte Selenskyj. Die Schritte, um den Plan umzusetzen,
müssten rasch vollzogen werden.
## Kernpunkt Nato-Beitritt
Ein zentraler Punkt sei die Einladung der Nato für einen Beitritt der
Ukraine, „und zwar jetzt“, sagte Selenskyj in einer Rede vor den
Abgeordneten in Kyjiw. Russland habe mit seinem Krieg gegen die Ukraine die
europäische Sicherheit untergraben, weil Kyjiw nicht Mitglied des
westlichen Militärbündnisses sei.
Bei dem Plan gehe es darum, „unser Land und unsere Positionen zu stärken“,
sagte Selenskyj. Ziel sei es, „stark genug zu sein, um den Krieg zu
beenden“. Eine Abtretung ukrainischer Gebiete an Russland schloss Selenskyj
aus. „Russland muss den Krieg gegen die Ukraine verlieren“, betonte der
ukrainische Präsident. Russland müsse dazu gebracht werden, „an einem
Friedensgipfel teilzunehmen und bereit zu sein, den Krieg zu beenden“.
## Gegen Beschränkungen beim Einsatz
Selenskyj sprach sich außerdem für „ein umfassendes Paket nichtnuklearer
strategischer Abschreckungsmaßnahmen“ auf ukrainischem Gebiet aus, „um die
Ukraine vor jeglicher militärischer Bedrohung durch Russland zu schützen“.
In der vergangenen Woche hatte Selenskyj bei Besuchen in Berlin, London,
Paris und Rom um weitere Unterstützung für den Kampf gegen die russischen
Invasionstruppen geworben. Die Ukraine fordert angesichts der überlegenen
russischen Luftwaffe insbesondere mehr Kampfjets und eine bessere
Luftabwehr.
In seiner Rede im Parlament rief Selenskyj die Verbündeten der Ukraine auf,
„die Beschränkungen für den Einsatz von Langstreckenwaffen“ bei Angriffen
auf die russisch besetzten Gebiete sowie Ziele in Russland aufzuheben.
## Selenskyj bietet Westen Rohstoffe an
Als Teil des Siegesplans bot Selenskyj den westlichen Verbündeten Zugriff
auf wertvolle Rohstoffe seines Landes an. Als Beispiele nannte er in einer
Rede vor dem Parlament in Kiew Uran, Titan, Lithium und Graphit. Die
Ukraine verfüge über wertvolle Rohstoffe „im Wert von Billionen US-Dollar�…
sagte Selenskyj. Die Frage sei, ob diese Ressourcen im globalen Wettbewerb
an Russland und dessen Verbündete fielen oder bei der Ukraine und – wie er
sagte – der demokratischen Welt verblieben.
Selenskyj sagte, dass die Ukraine sich nach einem Ende des russischen
Angriffskrieges mit ihrer militärischen Erfahrung für die Sicherheit
Europas und der Nato einsetzen werde. Ihre Soldaten könnten in Europa sogar
US-Truppen ersetzen.
## Russland: Sinnlose Kiewer Politik
Russland wies Selenskyjs „Siegesplan“ zurück. „Der einzige Friedensplan,
den es geben kann, besteht darin, dass das Kiewer Regime die Sinnlosigkeit
seiner Politik erkennt und begreift, dass es nüchtern werden muss“, sagte
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau.
Es sei noch zu früh, um sich zu dem von Selenskyj vorgestellten Siegesplan
zu äußern, sagte Peskow. Wahrscheinlich entspreche er dem US-Plan, der
vorsehe „bis zum letzten Ukrainer“ gegen Russland zu kämpfen.
## Bundesregierung schweigt
Die Bundesregierung will sich nicht zu den Details des „Siegesplans“ der
ukrainischen Regierung äußern. Es sei bereits darüber gesprochen, aber
Vertraulichkeit vereinbart worden, sagt Regierungssprecher Steffen
Hebestreit in Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz werde am Freitag
US-Präsident Joe Biden treffen.
Bundeskanzler Olaf Scholz erneuerte sein Angebot, mit Russlands Präsident
Wladimir Putin zu sprechen. Dies werde aber niemals über die Köpfe der
Ukraine hinweg geschehen, sagt Scholz in einer Regierungserklärung zum
anstehenden Europäischen Rat im Bundestag. Die Unterstützung für die
Ukraine werde fortgesetzt, dafür stelle die EU 35 Milliarden Euro bereit.
16 Oct 2024
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