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# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Bärenstark gegen braune Gesellen
> Neonazis und Antifaschisten treffen in Marzahn aufeinander, Sophie
> Passmanns „Pick me Girls“ feiert Premiere und der Zoo zeigt seine
> Panda-Jungtiere.
Bild: Die kämpferische Herbstdemo findet am Samstag in Marzahn statt
Neue Woche, neues Glück – wobei man nicht wirklich von Glück reden kann.
Berlin erwartet am Samstag unerwünschten Besuch von Neonazis aus Sachsen.
Erkennen können Sie die ungebetenen Gäste unter anderem an ihren „Division
88“-Shirts und dem streng gestriegelten Seitenscheitel. Und an ihrem Hass
auf alles Linke, Queere, Vielfältige in Berlin.
Denn am selben Tag wollen feministische und antifaschistische
Organisationen unter dem Motto [1][„Patriarchat sterben lassen“ in Marzahn
auf die Straße gehen]. Die „FAntifa Berlin“ ruft zur Herbstdemonstration
gegen patriarchale Strukturen und den fortschreitenden Faschismus auf. Der
Ort ist nicht zufällig gewählt, denn im Bezirk Marzahn-Hellersdorf wurden
Antifaschist:innen bereits mehrfach von Neonazis überfallen; queere
Menschen werden immer wieder angefeindet.
Die Demo ist also ein Pflichttermin für alle, die das Ende des Patriarchats
herbeisehnen und -kämpfen. Also runter von der Couch und weg mit dem
Pumpkin Spiced Latte. Wer beweisen möchte, dass Ost-Ost-Ost-Berlin
A-A-Antifa bleibt, sollte am 19. Oktober nach Marzahn reisen. Treffpunkt
ist der S-Bahnhof Raoul-Wallenberg-Straße um 16 Uhr.
Auch die Autorin Sophie Passmann beschäftigt sich mit dem Patriarchat: Ihr
Buch „Pick me Girls“, adaptiert fürs Theater, feiert am Donnerstag Premiere
im Berliner Ensemble. Passmann erkundet in ihrem bislang persönlichsten
Werk, [2][welche Version von ihr selbst hätte existieren können, wäre das
Patriarchat nicht Teil der Realität gewesen]. Sie reflektiert über den
männlichen Blick und das Leben von Frauen, die durch patriarchale
Strukturen geprägt werden und hinterfragt subtil, warum Frauen sich oft
voneinander abgrenzen und selbst herabsetzen, um gesellschaftlich
akzeptiert zu werden.
[3][Bevor allerdings Feministinnen und Aktivistinnen im Theater und auf der
Straße das Patriarchat zu Fall bringen wollen], steht am Mittwoch im
Berliner Zoo eine deutlich entspanntere Begegnung an: Die beiden
Panda-Jungtiere sind endlich bereit, dem Berliner Publikum präsentiert zu
werden. Von nun an soll jeden Tag für eine Stunde – von 13.30 bis 14.30 –
eins der beiden Babys im „Panda Garden“ zu sehen sein. Das jeweils andere
darf währenddessen mit Mutter Meng Meng hinter den Kulissen schmusen. Ob
Sophie Passmann wohl einen Panda als „Pick me Girl“ erkennen würde, bleibt
offen – süß genug sind die kleinen Bären auf jeden Fall.
14 Oct 2024
## LINKS
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[3] /Berliner-Antifa-Szene-im-Fall-Lina-E/!5934801
## AUTOREN
Derya Türkmen
## TAGS
Feminismus
Neonazi
Panda-Baby
Mauerfall
Schönheitsnormen
Der III. Weg
Lina E.
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