# taz.de -- US-Demokraten und Nahostpolitik: Keine Stimme? Könnt ihr haben! | |
> Mitglieder der US-Demokraten protestieren gegen die Israelpolitik der | |
> Regierung. Sie erwägen ungültige Stimmzettel. | |
Bild: Boykott als Protestform: propalästinensische Aktivist:innen werben für … | |
Sacramento taz | Zwischen den hohen Bergen der Sierra Nevada und dem | |
Pazifischen Ozean liegt eine dicht besiedelte Gegend, durch breite | |
Autobahnen vernetzt, in der sich Landwirtschaft, Vorstädte und Industrie | |
vermischen. Hier liegt Sacramento, die Hauptstadt des Bundesstaates | |
Kalifornien. Knapp 2,4 Millionen Menschen leben hier, nur 30 Prozent von | |
ihnen bezeichnen sich als weiß, mit den zwei Nachbarstädten Stockton und | |
San Jose gilt die Metropolregion als eine der drei diversesten der USA. | |
Chris Yatooma gehört zu den vielen Menschen, die wegen gut bezahlter Jobs | |
in der Tech-Industrie und wegen des angenehmen Klimas hierher gekommen | |
sind. Er hat irakische Wurzeln und ist Mitglied der Demokratischen Partei. | |
Bei den Wahlen im November wird er allerdings nicht für seine eigene Partei | |
stimmen. Wegen Gaza, sagt er. | |
„Dieses Jahr nicht die Demokraten zu wählen, ist für mich keine Stimme für | |
Trump, sondern gegen die schlechte Politik der Partei“, sagt der Aktivist, | |
der sich seit Jahren für Palästina engagiert. Wenn Trump gewinnen sollte, | |
„ist das zwar ein unangenehmes Ergebnis, aber dann bewerten wir neu und | |
arbeiten daran, die Partei und ihre Kandidaten zu verändern“. | |
Zwischen Sacramento und dem Gazastreifen liegen Tausende Kilometer, doch | |
Yatooma geht das Elend in Nahost nahe. Sollte die kürzlich zur | |
Präsidentschaftskandidatin der Demokraten gekürte amtierende | |
Vizepräsidentin Kamala Harris kein Waffenembargo gegen Israel verhängen, | |
„werde ich nicht für sie stimmen“, sagt Yatooma. „Wir befinden uns als | |
Partei an einem Scheideweg, genau an der gleichen Stelle, an der wir | |
während der Bürgerrechtsbewegung standen.“ | |
## US-Bürgerrechtsbewegung als Vorbild | |
Damit bezieht sich der Aktivist auf die 1960er Jahre, in denen die | |
Demokratische Partei unzählige weiße Wähler:innen an die Republikaner | |
verloren hat, als sie sich für die Abschaffung der rassistischen „Jim | |
Crow“-Gesetze stark machte. „Damals haben wir gesagt, Amerika kann unter | |
Jim Crow keine Demokratie sein. Heute sagen wir der Demokratischen Partei | |
das Gleiche, nämlich dass Israel keine Demokratie sein kann, wenn | |
Palästinenser nicht gleichberechtigt sind.“ | |
„Uncommitted“ oder „nicht verpflichtet“ nennen sich Mitglieder und | |
Wähler:innen der Demokraten, die sich wegen deren Nahostpolitik nicht | |
darauf festlegen wollen, im kommenden November für die Partei zu stimmen. | |
Joe Biden weigert sich beharrlich, auch nach der jüngsten Eskalation | |
zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon mit vielen zivilen | |
Todesopfern, einen Waffenstillstand zu fordern. | |
Und auch wenn er jüngst vor der UN-Vollversammlung in New York am Dienstag | |
betonte, „dieser Krieg muss enden“: Waffenlieferungen an Israel zu | |
reduzieren oder komplett einzustellen steht für die US-Regierung offenbar | |
nicht zur Debatte. So bleibt dem größten militärischen Unterstützer Israels | |
nichts übrig, als die Regierung Netanjahu zum Einlenken zu ermahnen. Bisher | |
ohne Erfolg. | |
Zwar sieht eine Mehrheit junger Wähler:innen die US-amerikanische | |
Unterstützung für Israel kritisch, doch ältere und religiöse Demokraten | |
unterstützen den aktuellen Kurs. Dass sich Biden und nun Harris nicht auf | |
die „Uncommited“-Bewegung einlassen, deutet darauf hin, dass sie den | |
Pro-Israel-Flügel ihrer Partei derzeit für wichtiger halten. Seine | |
potenzielle Nachfolgerin Kamala Harris hat bis jetzt keinen | |
Richtungswechsel angedeutet. | |
## „So viel politische Macht wie nie“ | |
„Das Thema treibt einen Keil zwischen die Demokraten, und darüber wollen | |
sie nicht sprechen“, sagt Yatooma. In den vielen Solidaritätsbekundungen | |
für Gaza sieht er eine Chance für die palästinensische Sache, die er als | |
Teil dieser Bewegung so noch nie erlebt hat. „Es ist das erste Mal in | |
meinem Leben, dass wir so viel politische Macht haben.“ | |
Da die Bundesstaaten bei den Präsidentschaftswahlen als Ganzes an einen der | |
Kandidaten gehen, könnte die Uncommitted-Bewegung besonders in den | |
sogenannten Swing States Schwierigkeiten bereiten. Zu diesen gehört auch | |
Michigan, Heimat von Chris Yatooma, in der die größte arabische Community | |
der USA zu Hause ist. Viele seiner Familienmitglieder wollten Harris ihre | |
Stimme verweigern, sagt Yatooma. | |
In Kalifornien ist der innerparteiliche Konflikt der Demokraten besonders | |
scharf abzulesen, denn die Partei hat im bevölkerungsreichsten Bundesstaat | |
der USA praktisch die Alleinherrschaft. Die acht wichtigsten Ämter auf | |
Staatsebene werden von Demokratinnen bekleidet, der letzte republikanische | |
Gouverneur – Arnold Schwarzenegger – hat 2011 ausgedient. | |
Als der ehemalige Actionstar seine Residenz in Sacramento verließ, beendete | |
er wohl auch endgültig das lange Kapitel der kalifornischen Geschichte, in | |
der Hollywood und konservatives Großkapital den Ton angaben. Mehr noch als | |
Schwarzenegger wird dieser Pakt wohl von Ronald Reagan verkörpert. Der | |
Schauspieler-Gouverneur-Präsident ist für viele Republikaner auch heute ein | |
Idol, Huldigungen an die Unfehlbarkeit Reagans bleiben ein fester | |
Bestandteil eines jeden Wahlkampfes der Partei. | |
## Nach Israel in den Kibbuz | |
Ein gigantisches Tal, dessen ungefähre Mitte von der Gegend um Sacramento | |
beschrieben wird, zieht eine fruchtbare Schneise durch den Staat, | |
eingerahmt von hohen Bergketten. Das sogenannte Central Valley beginnt an | |
der Wüste nördlich von Los Angeles und zieht sich über 700 Kilometer in den | |
Norden, wo es abrupt am Fuße der Cascade-Berge endet. Ein Viertel aller | |
Lebensmittel, die in den USA verkauft werden, werden hier angebaut. | |
Nicht weit weg von der schmucken Gouverneursresidenz lebt David Mandel mit | |
seiner Frau. An einem warmen Sommerabend schwirren Insekten um die | |
Straßenlaternen, der dröhnende Freeway und die Nähe der Innenstadt | |
beeinträchtigen die Gemütlichkeit der Wohngegend nicht. Mandel sitzt im | |
Wohnzimmer, umgeben von Büchern und Mitbringseln, an der Schiebetür zum | |
Garten klebt noch ein Aufkleber für die Präsidentschaftskandidatur des | |
linken Demokraten Bernie Sanders. | |
„Ich bin in Chicago aufgewachsen und habe in Ohio und New York gelebt, | |
bevor ich nach Israel gezogen bin“, erzählt Mandel. Mandel ist pensioniert, | |
die weißen Haare legen eine hohe Stirn frei, er spricht bedacht und | |
nüchtern. Mandel ist in einer jüdischen Familie aufgewachsen, die er als | |
nicht sonderlich religiös beschreibt. | |
Seinen ersten Kontakt mit Israel hatte er mit 17, als er die Schule | |
verließ, um ein Jahr in einem Kibbuz zu arbeiten. „Ich war in der Bewegung | |
gegen den Vietnamkrieg aktiv und habe mich für linke Politik interessiert“, | |
sagt er, die Ideale der sozialistischen Kibbuzim gefielen ihm. „Ich hatte | |
bis dahin noch nie von den Menschen gehört, die Palästinenser genannt | |
wurden“, sagt Mandel. | |
## Der Traum vom sozialistischen Zionismus | |
Der Jugendliche genoss diesen Aufenthalt, wurde aber mit der Zeit immer | |
irritierter vom Umgang mit den Arbeitern, die die Gemeinschaft anstellte. | |
„Es waren Jobs mit niedrigem Lohn, die hauptsächlich von jüdischen | |
Migranten aus Marokko und Menschen aus dem Gazastreifen verrichtet wurden“, | |
sagt er. „Okay, habe ich mir gedacht, das ist hier ein Kollektiv, das sich | |
als sozialistisch versteht, aber was hier wirklich passiert, ist | |
kollektiver Kapitalismus.“ | |
Zurück in den USA fühlte sich Mandel während des Studiums Israel nahe und | |
engagierte sich politisch auf beiden Seiten des Atlantiks. 1972 wurde er | |
zum Delegierten für den Zionistischen Weltkongress gewählt, wo er | |
Protestaktionen mit dem Israelischen Ableger der Black Panther Party | |
organisierte. „Wir identifizierten uns damals mit einem sozialistischen | |
Zionismus, der in dieser Form, glaube ich, nicht mehr existiert.“ | |
Mit der Zeit kam Mandel zum Journalismus und schrieb unter anderem für die | |
Tageszeitung Jerusalem Post, „als diese noch liberaler war“, wie er | |
erklärt. In den 90er Jahren schloss er sich der Organisation Jewish Voice | |
for Peace (Deutsch: Jüdische Stimme für den Frieden) an. | |
1996 von Studierenden im nahen Berkeley gegründet, vertritt die Gruppe bis | |
heute Jüd:innen und Israelis, die gegen die Besatzung der | |
palästinensischen Gebiete sind – und sich zum Teil auch gegen den Zionismus | |
als solchen aussprechen. 2018 wurde Führungsmitgliedern der Gruppe die | |
Einreise nach Israel verboten, weil sie der sogenannten Boykottbewegung | |
angehört. | |
## Mit Boykott zur Zweistaatenlösung? | |
Zum Zionismus hat auch Mandel heute ein gespaltenes Verhältnis. „In den USA | |
steht Zionismus mittlerweile für eine Gruppe, die politische Unterstützung | |
für alles, was Israel tut, organisiert“, sagt er, „und diese Definition | |
lehne ich ab.“ Eine Lösung des Nahostproblems sieht er ausschließlich über | |
einen Weg, in dem die Selbstbestimmung palästinensischer Menschen gesichert | |
ist. „Ich habe lange Zeit für eine Zweistaatenlösung plädiert, auch als das | |
noch als subversive Idee galt“, sagt er. „Aber das halte ich heute nicht | |
mehr für realistisch, auch wenn viele Politiker entsprechende | |
Lippenbekenntnisse ablegen.“ | |
Die Abschaffung Israels oder einen Exodus israelischer Jüd:innen hält | |
auch Mandel für keine Lösung. „Da leben 7 Millionen Juden, von denen die | |
meisten weder den Willen noch die Mittel haben, um auszuwandern.“ Sein | |
„utopischer Traum“, wie Mandel ihn nennt, ist nicht, die Zeit | |
zurückzudrehen, sondern „einen Weg, der gleiche Rechte für Israelis und | |
Palästinenser einräumt, auf der individuellen sowie der kommunalen Ebene“. | |
Die unbedingte Unterstützung von Israels Militärkampagnen, wie sie derzeit | |
unter Biden stattfinden, sind für einen wirklich produktiven | |
Friedensprozess „nicht tragbar“, wie er sagt. | |
Gaza spaltet die Politik in Kalifornien. Progressive Mitglieder der | |
Demokratischen Partei, die sich bei Themen wie Abtreibungsrechten und | |
Naturschutz einig sind, liefern sich heftige Auseinandersetzungen in | |
Konferenzräumen und Zoom Sitzungen zum Umgang mit Israel. | |
An der Sacramento State University, deren grüner Campus sich um eine | |
Flussbiegung unweit der Innenstadt schmiegt, waren die Gaza-Proteste | |
besonders heftig und lang. Aktivist:innen forderten, dass die Uni die | |
Zusammenarbeit mit dem israelischen Staat oder Rüstungskonzernen, die | |
diesen beliefert, aufkündigen solle. Im Mai reagierte die CSU als erste | |
staatliche Hochschule auf die Proteste. Man werde „keine Investitionen in | |
Unternehmen tätigen, die von Völkermord, ethnischer Säuberung oder | |
Menschenrechtsverletzungen profitieren“, [1][war auf der Webseite der Uni] | |
zu lesen. | |
## Queerfeindliche Hamas? „Reine Propaganda“ | |
In den oberen Gefilden der Politik äußert man sich vorsichtiger, denn für | |
viele Demokraten ist die Positionierung zwischen den Lagern ein | |
Drahtseilakt. Der Mitarbeiter eines Kongressmitglieds aus dem nördlichen | |
Kalifornien möchte nur anonymisiert über Gaza sprechen, zu heikel sei das | |
Thema für ein öffentliches Statement. Sein Chef sei „klar in seiner | |
Unterstützung für Israel“, sagt der Mitarbeiter über das Telefon aus | |
Washington. | |
Auf die Frage, ob sich der Repräsentant für einen Waffenstillstand | |
aussprechen werde, weicht der Mitarbeiter aus, sagt aber über den | |
israelischen Premierminister, dass „Bibi Netanjahu kein guter Partner für | |
den Frieden ist“. Er tue nicht genug, um die Geiseln nach Hause zu bringen. | |
Ein weiterer Demokrat möchte seinen Namen nicht in der Zeitung lesen. Er | |
sei in der West Bank aufgewachsen und habe vor einigen Jahren für einen | |
Posten in Sacramentos Lokalpolitik kandidiert, so der Aktivist. Rund 80 | |
Hektar Land habe die israelische Regierung seiner Familie abgenommen, | |
erzählt er. Er befürworte eine Zweistaatenlösung, sagt er, Israels | |
Militärkampagnen in seiner Heimat und im Gazastreifen beschreibt er als | |
Genozid. | |
Die Hamas und ihren Angriff am 7. Oktober möchte er im Gespräch mit der taz | |
nicht verurteilen. Auf die Frage, wie er seine progressiven Ideale mit den | |
gesellschaftlichen Vorstellungen der Terrorgruppe vereint, reagiert er | |
gereizt. „Ich habe noch nie davon gehört, dass die Hamas gegen | |
LGBTQ-Menschen vorgeht“, sagt er. „Das ist reine Propaganda.“ Für ihn se… | |
rechte Israelis viel gefährlicher für Minderheiten. „Es sind doch die | |
Kahanisten, die auf queere Menschen einstechen“, sagt er in Bezug auf einen | |
radikalen Flügel der israelischen Siedlerbewegung. | |
## Parteienmonopol in Kalifornien | |
Fatima Iqbal-Zubair steht dem „Progressive Caucus of the California | |
Democratic Party“ vor, einer Fraktionssitzung progressiver Demokraten in | |
Kalifornien. Sie ist Anfang vierzig, ein breites Lächeln unterbricht ab und | |
zu ihren Redefluss. In den Emiraten zur Welt gekommen, lebt und arbeitet | |
sie heute in Los Angeles. Derzeit bereitet sie sich auf ihre zweite | |
Kandidatur für einen Sitz im kalifornischen Parlament vor, 2022 scheiterte | |
sie gegen den derzeitigen Amtsinhaber. | |
Der 65. Distrikt von Kalifornien liegt im Süden von Los Angeles und ist | |
eine der ärmsten Gegenden des Bundesstaates. Iqbal-Zubair arbeitet als | |
Lehrerin in Watts, einem historisch schwarzen Stadtteil, der heute | |
zunehmend migrantisch ist und lange Jahre in den USA als Inbegriff eines | |
Ghettos galt. „Wir haben viele Probleme mit Umweltverschmutzung durch die | |
Ölindustrie, es ist migrantisch geprägt, und dadurch sind auch die | |
Bildungschancen geringer.“ Die Probleme im 65. Distrikt sind | |
„intersektional“, wie Iqbal-Zubair sagt, zuletzt war der Bezirk in den | |
Schlagzeilen, weil in mehreren Wohnhäusern Bleispuren im Trinkwasser | |
nachgewiesen wurden. | |
In den USA muss Kalifornien oft sinnbildlich für progressive Politik | |
herhalten, besonders konservative Politikerinnen aus dem Süden der USA | |
zeigen gerne Richtung Westen, wenn sie das Schreckgespenst demokratischer | |
Alleinherrschaft heraufbeschwören wollen. Iqbal-Zubair verwahrt sich gegen | |
solch eine undifferenzierte Darstellung ihrer Heimat. „Wenn man genauer | |
hinschaut, sieht man, dass wir hier viele Großkonzerne und die meisten | |
Milliardäre haben“, sagt sie. „Die Demokratische Partei ist eine private | |
Organisation mit immenser Macht“, erklärt die Politikerin. „Ölindustrie | |
oder politische Vertreter der Polizei wissen, dass die Republikaner nichts | |
zu sagen haben, also spenden sie eben an die Demokraten.“ | |
Die Politikerin beschreibt einen Bundesstaat, der von einer Monopolpartei | |
regiert wird. Der Großteil der politischen Auseinandersetzungen findet also | |
nicht zwischen zwei Parteien statt, sondern innerhalb von einer. In | |
Kalifornien sind diese vielleicht gerade deshalb sichtbarer, weil die | |
Demokratische Partei hier nicht wie anderswo um den Sieg bangt. | |
## Nicht alle fühlen The Joy | |
Vor dem [2][Parteitag der Demokraten in Chicago] hatte Iqbal-Zubair noch | |
die Hoffnung geäußert, dass Kamala Harris den Moment für einen | |
Richtungswechsel in der Israelpolitik nutzen würde. Wie auch Chris Yatooma | |
wünscht sie sich eine Feuerpause und eine Aussetzung der Waffenlieferungen | |
nach Israel. | |
Ein paar Tage später ist klar, dass ein solcher Richtungswechsel vorerst | |
nicht stattfinden wird. Entgegen der Forderungen der „Uncommitted“-Bewegung | |
fand sich unter den Dutzenden von Redner:innen beim Parteitag keine | |
Person mit palästinensischen Wurzeln, obwohl die größte arabische Community | |
der USA hier in der Region lebt. | |
„Es gab mehrere Redner, deren Beiträge im Vorfeld von der Partei geprüft | |
wurden, die sich für Harris aussprechen wollten“, sagt Iqbal-Zubair. | |
„Stellen Sie sich vor, was das für Palästinenser in Michigan und für den | |
progressiven Flügel bedeutet hätte!“ Konservative Republikaner hingegen | |
habe man dort sprechen lassen, kritisiert sie. „Das waren Leute, die das | |
Recht auf Abtreibung nicht unterstützen, die gegen Rechte für | |
LGBTQ-Personen sind“, sagt sie entgeistert. „Die durften auf die Bühne, | |
aber amerikanische Palästinenser nicht.“ | |
Eine solche Sprecherin hätte Ruwa Romman sein können, eine demokratische | |
Delegierte im Parlament von Georgia, die die „Uncommitted“-Bewegung der | |
Partei als mögliche Repräsentantin in Chicago angeboten hatte. Romman hielt | |
ihre Rede dann während einer Protestaktion vor dem Konferenzzentrum. Darin | |
bezog auch sie sich auf die Bürgerrechtsbewegung der 50er und 60er Jahre. | |
„Deshalb sind wir hier, Mitglieder der Demokratischen Partei, überzeugt von | |
der Gleichberechtigung und der Würde aller Menschen.“ | |
„Joy“, also Freude, als zentrales Leitmotiv der Harris-Kampagne empfinden | |
in der Demokratischen Partei derzeit also längst nicht alle. Doch die kann | |
man derzeit nicht hören. | |
3 Oct 2024 | |
## LINKS | |
[1] https://www.cbsnews.com/sacramento/news/sac-state-changing-policies-on-inve… | |
[2] /Parteitag-der-US-Demokraten/!6031958 | |
## AUTOREN | |
Johannes Streeck | |
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