# taz.de -- Einsatz von geächteter Streumunition: Zahlreiche Opfer in der Ukra… | |
> Hilfsorganisationen schlagen Alarm und mahnen hunderte Fälle an. Vor | |
> allem Kinder wurden Opfer der international geächteten Streumunition. | |
Bild: Ein Mann zeigt einen Granatkrater als Folge eines russischen Raketenangri… | |
Genf/München epd/afp/taz | Der Einsatz von international geächteter | |
Streumunition hat im vergangenen Jahr [1][laut Handicap International] | |
wieder zahlreiche Menschen das Leben gekostet oder verletzt. Mindestens 219 | |
Fälle seien bekannt, erklärte die Hilfsorganisation am Montag in München. | |
Die tatsächliche Zahl der Opfer liege jedoch vermutlich wesentlich höher. | |
Mindestens 118 Menschen seien Opfer direkter Angriffe mit Streumunition | |
geworden. | |
Weitere 101 Fälle seien bekannt, in denen die Menschen durch Blindgänger | |
getroffen wurden. Handicap bezieht sich auf den Bericht „Cluster Munition | |
Report 2024“, der von einer Gruppe von Nichtregierungs- und | |
Hilfsorganisationen veröffentlicht wurde. Der Großteil der bekannten Opfer | |
von Streumunition stamme aus der Zivilbevölkerung. Im vergangenen Jahr | |
seien 93 Prozent Zivilisten gewesen. Dabei seien Kinder einer besonders | |
hohen Gefahr ausgesetzt. | |
2023 seien 47 Prozent aller Opfer von Blindgängern Mädchen und Jungen | |
gewesen. [2][Den Angaben nach setzten die russischen und ukrainischen | |
Streitkräfte] im Jahr 2023 Streumunition ein. Seit Beginn der russischen | |
Invasion in der Ukraine im Februar 2022 seien über tausend Menschen durch | |
Streumunition getötet und verletzt worden, erklärte Handicap International. | |
## Einsatz auch in Myanmar und Syrien | |
Im vorigen Jahr seien auch in Myanmar und Syrien Einsätze von Streumunition | |
erfasst worden. Keines dieser Länder habe sich dem internationalen | |
Streubomben-Verbotsvertrag angeschlossen. Dem am 1. August 2010 in Kraft | |
getretenen Verbotsvertrag gehören inzwischen 112 Staaten an. | |
[3][Streumunition gehöre zu den für die Zivilbevölkerung gefährlichsten | |
Waffen], da sie noch lange nach Beendigung des Konflikts zu Opfern führen | |
könne, mahnte Handicap International. | |
Diejenigen, die die Explosion der Streumunition überlebten, verlören oft | |
Hände und Füße oder erlitten schwere Verletzungen an lebenswichtigen | |
Organen. Streubomben können aus Flugzeugen abgeworfen oder vom Boden aus | |
abgefeuert werden. In der Luft werden dann dutzende oder sogar hunderte | |
kleinere Sprengkörper über großer Fläche freigesetzt, sogenannte Bomblets. | |
Allerdings ist diese Streumunition nicht nur unpräzise. Auch detonieren | |
viele der Sprengkörper beim Aufprall nicht. Selbst Jahre später können sie | |
daher zur Gefahr für Zivilisten werden. | |
9 Sep 2024 | |
## LINKS | |
[1] https://www.handicap-international.de/de/pm-streubomben-monitor-2024 | |
[2] /Reportage-von-der-ukrainischen-Kriegsfront/!5948207 | |
[3] /Opfer-durch-Streumunition/!5957785 | |
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