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# taz.de -- Tesla-Besetzung bei Grünheide: Polizeiaufgebot im Protestcamp
> Dienstagnacht fuhren Baumaschinen und Polizeiwagen in den Wald nahe der
> Tesla-Fabrik. Dies sei klare Provokation, meinen die Besetzer*innen vor
> Ort.
Bild: Die Aktivist*innen waren vom Polizeiaufgebot ziemlich schockiert
Berlin taz | Mitten in der Nacht rückten am Dienstag Baumaschinen und
Polizist*innen zum Einsatz am Protestcamp nahe der Tesla-Fabrik im
brandenburgischen Grünheide an. Der Grund für den Einsatz sollen
Baumaßnahmen der Deutschen Bahn sein, für welche die Polizei Brandenburg
laut einem Sprecher „zur Absicherung um Unterstützung gebeten wurde“. Die
Polizei sollte dafür sorgen, dass die Bauarbeiten ungehindert stattfinden
können.
Dafür sicherten die Beamten ab den frühen Morgenstunden den
Baustellenbereich ab. Man wolle außerdem „anlassbezogene Straftaten“ gegen
das genehmigte Bauvorhaben verhindern, wie ein Sprecher der
Polizeidirektion Ost das Vorgehen kommentierte.
Die Waldbesetzer*innen wussten von nichts. „Wir waren sehr geschockt
und dachten, eine Räumung steht bevor“, sagt Caro Weber, Sprecherin der
[1][Initiative „Tesla Stoppen“] der taz. Der nächtliche Einsatz samt
Hubschrauber, unverhältnismäßig großem Polizeiaufgebot, Baumfällungen und
Flutlichtern sei eine klare Provokation.
Auch Baumaschinen sollen den Weg unmittelbar am Camp passiert haben. „Wir
vermuten, dass das eine Taktik ist, damit wir keine Chance haben, [2][eine
Rodung zu verhindern]“, erklärt die Sprecherin. Zudem habe die Polizei den
Hauptzugang zur Versammlung abgesperrt.
## Aktivist*innen wollen Tesla-Ausbau verhindern
„Direkt nach den Landtagswahlen, bei denen faschistische Kräfte fast
stärkste Kraft wurden, kommt nun dieses Aufgebot, das eine klare
Einschränkung der Versammlungsfreiheit darstellt“, sagt auch Paul Eisfeld
von „Tesla Stoppen“. „Die Polizei versucht, uns einzuschüchtern, doch wir
tragen diesen notwendigen Protest mit umso stärkerem Willen weiter“, macht
er deutlich.
Zur Anzahl der Einsatzkräfte äußere sich die Polizei auf Nachfrage nicht,
das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. „Solange alles friedlich bleibt,
haben wir keinen Grund zu räumen“, sagt eine Sprecherin der Polizei.
Laut der Deutschen Bahn sei der Beginn der Bauarbeiten Mitten in der Nacht
nicht als Provokation gemeint gewesen. Es ginge auch nicht um das
Protestcamp. „Wir müssen das Material und die Menschen vor Ort haben“,
betont Michael Klein, Pressesprecher der Deutschen Bahn. Mit den
Bauarbeiten solle so schnell wie möglich begonnen werden. Dafür müssten
große Maschinen, zum Beispiel Harvester zum Fällen von Bäumen zum
Einsatzort gebracht werden.
Das Brandenburger Verkehrsministerium erklärt, die Bahn wolle eine
Baustraße zwischen der Landstraße L23 und der Autobahn errichten. Diese
diene zur Vorbereitung für die Bauarbeiten für den Neubau eines Güter- und
eines Personenbahnhofs am Industriestandort Freienbrink.
## Besetzt wegen Trinkwasserschutz
Seit Februar 2024 besetzen Aktivist*innen das Waldstück bei Grünheide.
Sie wollen auf diese Weise den Ausbau der Tesla-Fabrik verhindern. Die
Besetzung ist eine Wasserbesetzung – denn bei der Fläche handelt es sich
[3][um ein Trinkwasserschutzgebiet]. „Wir werden weiterhin vor Ort sein.
Der Verkauf des Geländes an Tesla ist noch nicht bestätigt. Wir befürchten
aber, dass durch diesen Eingriff ein Verkauf und eine Rodung schon bald
anstehen“, sagt die Initiativensprecherin Caro Weber zur taz.
Der Polizeieinsatz dauerte am Dienstagnachmittag noch immer an.
Baumfällarbeiten wurden bereits begonnen.
24 Sep 2024
## LINKS
[1] https://teslastoppen.noblogs.org/
[2] https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&a…
[3] https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&a…
## AUTOREN
Martha Blumenthaler
## TAGS
Tesla
Grünheide
Waldbesetzung
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Trinkwasser
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Tesla
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Schwerpunkt Stadtland
Jugend vor den Ostwahlen
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