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# taz.de -- Solarbranche strauchelt: Technikproduzent stoppt neue Fabrik
> Der Firma Meyer Burger fehlt Geld, um Solarzellen in den USA zu fertigen.
> Und die Bundesregierung zeigt sich zögerlich, was Subventionen angeht.
Bild: Für das Werk in Bitterfeld-Wolfen heißt das: Die Produktion von Solarze…
Berlin taz | Einen erneuten Dämpfer muss der [1][Solartechnikhersteller
Meyer Burger] verkraften. An diesem Montag informierte das Unternehmen
seine Investoren, dass es den geplanten Bau eines neuen Werkes für
Solarzellen in Colorado (USA) stoppe. Die Zellfertigung im
sachsen-anhaltinischen Bitterfeld-Wolfen soll deshalb vorläufig
weiterlaufen.
Die Firma mit Hauptsitz in der Schweiz steckt insgesamt in einer
schwierigen Lage. Im Verlauf eines Jahres ist der Aktienkurs von
umgerechnet etwa 170 Euro auf knapp 3 Euro gesunken. 2023 endete mit einem
beträchtlichen Verlust. Nun warnt die Firma, dass der Gewinn dieses Jahr
geringer ausfallen werde und ein „Restrukturierungsprogramm“ nötig sei.
Die [2][Produktion von Solarzellen in Colorado] ist an
Finanzierungsproblemen gescheitert. Anscheinend wollte die Bank keine
ausreichenden Mittel zur Verfügung stellen, um die gestiegenen Baukosten
abzudecken. Nun will sich Meyer Burger in den USA auf seine Fertigung von
Solarmodulen konzentrieren, die allerdings nicht zusätzlich ausgebaut
werden soll. Diese Fabrik steht in Arizona. Für das hiesige Werk in
Bitterfeld-Wolfen heißt das: Die Produktion von Solarzellen mit rund 350
Beschäftigten bleibt erhalten. Bisher war geplant, sie zugunsten Colorados
auslaufen zu lassen. Die Zellen aus Deutschland will Meyer Burger in
Arizona zu Modulen weiterverarbeiten.
Meyer Burger steht unter Druck vor allem aus China. Die dortigen Zell- und
Modulfabriken produzieren deutlich günstiger als deutsche und europäische.
Ein Grund dafür sind Subventionen des chinesischen Staates. Solaranlagen
mit chinesischen Komponenten werden deshalb hierzulande zu vergleichsweise
niedrigen Preisen angeboten – unter anderem Meyer Burger hat das Nachsehen.
## Subventionsfrage ungeklärt
Parallel dazu kann die Bundesregierung sich nicht entscheiden, hiesigen
Solarherstellern ebenfalls höhere Subventionen zu zahlen. In den
Verhandlungen zwischen den Koalitionspartnern SPD, Grüne und FDP standen
vor allem die Liberalen auf der Bremse. Die Probleme bei Meyer Burger sind
damit auch eine Folge der knappen Mittel in den Bundeshaushalten 2024 und
2025.
Ob es noch einmal gelingt, zusätzliches öffentliches Geld für die
Solarindustrie zu mobilisieren, ist offen. Grundsätzlich in Frage kämen
größere Summen aus den Staatshilfen zur Umstrukturierung der Kohleregionen
und auf Basis des europäischen Netto-Null-Industrie-Gesetzes. Dieses ist
dazu gedacht, Klimaschutztechnologien zu einem guten Teil in Europa
herzustellen und nicht nur zu importieren. Beide Ansätze sind aber noch
nicht umgesetzt.
In den USA geht es schneller. Die Regierung des demokratischen Präsidenten
Joe Biden hat Hunderte Milliarden US-Dollar Subventionen zur Neuansiedlung
zukunftsträchtiger Industrien bereitgestellt, unter anderem für die
Solarindustrie. Das Meyer-Burger-Werk in Arizona wird entsprechend
gefördert.
26 Aug 2024
## LINKS
[1] /Solarkonzern-Meyer-Burger/!5997915
[2] /Keine-Subventionen-fuer-Photovoltaik/!5995118
## AUTOREN
Hannes Koch
## TAGS
Solarenergie
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Schwerpunkt Klimawandel
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