| # taz.de -- „Kontrollverlust“ bei der Bahn: Bloß nicht aufgeben | |
| > Ein Bericht zeichnet ein katastrophales Bild der Bahn. Ihr einziger | |
| > Ausweg wäre jetzt: alles auf die Kundenzufriedenheit setzen. | |
| Bild: Die Bahn sollte sich endlich für ihre Kunden interessieren, das wär mal… | |
| Wie? Die Deutsche Bahn kommt oft zu spät? Kaum zu glauben. Das Schienennetz | |
| sei in so schlechtem Zustand, schreibt die [1][Süddeutsche Zeitung], dass | |
| die Bahn ihre Fahrpläne regelmäßig über Bord werfen muss. „Fahrpläne wer… | |
| nicht mehr gerechnet, sondern nur noch geschätzt“, hat ein Mitglied des | |
| DB-Aufsichtsrates der SZ demnach gesteckt. Von einem „Kontrollverlust“ bei | |
| den Fahrplänen ist die Rede. | |
| Einerseits können Fahrgäste froh sein, dass sich der Staatskonzern seine | |
| Probleme endlich halbwegs offen eingesteht. Jahrelang versuchten die | |
| Vorstände, die Bahn als erfolgreiches Unternehmen dastehen zu lassen – | |
| obwohl die Bilanzen dagegen sprachen. Andererseits schiebt die DB die | |
| Zugausfälle und Verspätungen allzu gerne auf die Infrastruktur, als sei sie | |
| für die nicht auch selbst verantwortlich. Oder auf die Politik: Lange sei | |
| zu wenig Geld in die Bahninfrastruktur geflossen, sagte ein DB-Vorstand der | |
| SZ. | |
| Es stimmt natürlich, die Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte haben | |
| [2][viel zu wenig Geld] für die Bahn rausgerückt. Die von der | |
| Ampelkoalition [3][versprochenen Summen reichen vorne und hinten nicht]. Es | |
| stimmt auch, dass die Schieneninfrastruktur marode ist. Zahlreiche | |
| Baustellen machen Verspätungen kurzfristig noch wahrscheinlicher. | |
| Langfristig ermöglichen sie hoffentlich pünktlicheres Reisen. | |
| Es ist nicht wirklich überraschend, dass sich Fahrpläne ändern, wenn eine | |
| Strecke aufwendig saniert werden muss. Grund zur Sorge gibt aber, dass | |
| einige führende Bahnkräfte scheinbar vor dem Zustand des Unternehmens | |
| kapitulieren und so tun, als sei es unmöglich, sich einen Überblick über | |
| die Fahrtzeiten zu verschaffen. | |
| Die DB darf sich keinem „Kontrollverlust“ ergeben. Trotz Baustellen und | |
| Unwägbarkeiten müsste sie alles geben, um die [4][Geduld ihrer | |
| Kund:innen] zu gewinnen, zum Beispiel mit billigeren Tickets oder | |
| Sitzplatzreservierungen. Stattdessen stehen schon wieder höhere | |
| Ticketpreise im Raum. | |
| 19 Aug 2024 | |
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| ## AUTOREN | |
| Nanja Boenisch | |
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