| # taz.de -- Wohngeld soll steigen: 30 Euro mehr Zuschuss zur Miete | |
| > Das Wohngeld soll im nächsten Jahr um durchschnittlich 15 Prozent erhöht | |
| > werden. Grund ist der Preisanstieg bei Mieten und Energiekosten. | |
| Bild: Die letzte Wohngeldreform gab es im Jahr 2023 | |
| Berlin dpa/Reuters | Bürgerinnen und Bürger mit niedrigen Einkommen sollen | |
| im nächsten Jahr einen höheren Mietzuschuss vom Staat bekommen. Grund ist | |
| der Preisanstieg nicht nur im Supermarkt, [1][sondern auch bei Mieten und | |
| Energiekosten]. Das monatliche Wohngeld solle zum 1. Januar 2025 deshalb um | |
| durchschnittlich 30 Euro oder 15 Prozent erhöht werden, teilte das | |
| Bauministerium mit. „Damit sorgen wir dafür, dass sich niemand durch zu | |
| hohe Wohnkosten zum Beispiel zwischen Heizen oder Essen entscheiden muss“, | |
| sagte Ministerin Klara Geywitz (SPD). | |
| Die Höhe des Wohngelds wird laut Gesetz alle zwei Jahre überprüft. [2][Die | |
| letzte Reform gab es 2023]. Damals wurde auch der Kreis der Berechtigten | |
| deutlich ausgeweitet. Ziel des Wohngelds ist, Arbeitnehmerinnen und | |
| Arbeitnehmer sowie Rentnerinnen und Rentner mit wenig Geld so zu entlasten, | |
| dass sie nicht wegen hoher Mieten Bürgergeld oder Grundsicherung beantragen | |
| müssen. Die Höhe des Wohngelds hängt von der Zahl der Haushaltsmitglieder, | |
| dem Einkommen und der Miete ab. | |
| Das Ministerium rechnet damit, dass im nächsten Jahr bundesweit rund 1,9 | |
| Millionen Haushalte Wohngeld erhalten können. Darunter seien rund 255.000 | |
| Haushalte, die durch die Fortschreibung des Wohngeldes erstmals oder wieder | |
| einen Wohngeldanspruch hätten. | |
| Bund und Länder kostet die Erhöhung laut Entwurf der Verordnung 2025 | |
| voraussichtlich jeweils 390 Millionen Euro zusätzlich. Da zugleich geringe | |
| Einsparungen beim Bürgergeld angenommen werden, belaufen sich die | |
| zusätzlichen Ausgaben für die öffentlichen Haushalte demnach auf 630 | |
| Millionen Euro. Die Erhöhung wird von der Ministerin per Verordnung | |
| festgelegt, die nun zur Abstimmung an die Länder verschickt wurde. | |
| Die Erhöhung wird gerade in der Bundesregierung abgestimmt. Damit sie in | |
| Kraft treten kann, muss auch der Bundesrat zustimmen. | |
| 19 Jul 2024 | |
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