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# taz.de -- Weltraumforschung: Ein Dyson im All
> Ein Forscherteam glaubt, möglicherweise eine Spur von außerirdischem
> Leben gefunden zu haben. Sie suchen nach Dyson-Sphären.
Bild: Auf der Spur der Außerirdischen: Das James-Webb-Weltraumteleskop bei der…
Die Suche nach außerirdischem Leben fasziniert die Menschheit seit jeher.
Sind wir wirklich allein im Universum? In den letzten Jahrzehnten kam das
Forschungsfeld in Schwung, nachdem es sich von UFOs und [1][kleinen,
grünen, glubschäugigen Hollywood-Wesen] befreien konnte, die es ins
Lächerliche gezogen haben.
Inzwischen gibt es Weltraumteleskope, die Milliarden von Lichtjahren ins
All blicken können, wissenschaftliche Methoden, um die Zusammensetzung der
Atmosphären einzelner Planeten zu entschlüsseln, und NASA-Projekte, die
gezielt nach außerirdischem Leben suchen.
Neben der angewandten Forschung gibt es theoretische Überlegungen darüber,
was wir dort draußen finden könnten. Sollte es beispielsweise
Mikroorganismen auf anderen Planeten geben, wären diese von der Erde aus
kaum zu erkennen. Aber eine technologisch hoch entwickelte Zivilisation
müsste unverwechselbare Spuren im All hinterlassen. Ein europäisches
Forschungsteam glaubt nun, möglicherweise eine solche Spur gefunden zu
haben.
## Die Studie
Dabei handelt es sich um sogenannte Dyson-Sphären. Das sind bislang
hypothetische Strukturen, die ganze Sterne umgeben könnten, um deren
Energie zu absorbieren. In Zeichnungen sehen sie meist wie horizontale
Ringe aus, die einen Stern umkreisen. Forscher:innen, die sich mit
außerirdischem Leben beschäftigen, gehen nämlich davon aus, dass eine
[2][technologisch hoch entwickelte Zivilisation] die verfügbare Energie
besser nutzen könnte als die Menschheit und zu diesem Zweck solche
Megastrukturen baut.
Auf der Suche nach möglichen Dyson-Sphären kombinierten zwei
Forschungsteams Daten des Satelliten Gaia der Europäischen
Weltraumorganisation, der die Positionen und Bewegungen von Milliarden von
Sternen in unserer Galaxie erfasst, mit Infrarotbeobachtungen von
Teleskopen im Weltraum und auf dem Erdboden.
Der Gedanke der Forschenden: Wenn solche Objekte wirklich existieren,
sollten sie warm genug sein, um sichtbares Infrarotlicht auszusenden. Und
tatsächlich entdeckten sie Anzeichen für überschüssige Infrarotwärme. Bei
sieben Sternen im Umkreis von 900 Lichtjahren um die Erde fanden sie 60-mal
hellere Infrarotsignale als erwartet.
## Was bringt’s?
Die Tatsache, dass die Studienautor:innen überschüssige Infrarotwärme
beobachtet haben, bedeutet nicht automatisch, dass es sich dabei um
Dyson-Sphären handelt. Es stellt lediglich eine von vielen
Erklärungsmöglichkeiten dar.
Andere Theorien sind zum Beispiel, dass die Sterne von heißen
Trümmerscheiben umgeben sind, die Planeten bilden; oder jeder dieser Sterne
befindet sich vor einer fernen Galaxie, die Infrarotlicht aussendet. Im
nächsten Schritt könnten die Forschenden die sieben Sterne durch das
James-Webb-Weltraumteleskop beobachten, um herauszufinden, was dort vor
sich geht.
22 Jun 2024
## LINKS
[1] /Gruene-Maennchen-nur-innerstaedtisch/!5912666
[2] /Serie-ueber-Alieninvasion/!5997542
## AUTOREN
Enno Schöningh
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