| # taz.de -- EuGH-Urteil zu Asylpolitik: Hohe Geldstrafe für Ungarn | |
| > Die Regierung in Budapest profiliert sich mit harter Asylpolitik auch | |
| > gegen die EU. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs wird das | |
| > jetzt teuer. | |
| Bild: Seine Asylpolitik wird nun teuer: der ungarische Ministerpräsident Vikto… | |
| BERLIN ap | Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat Ungarn wegen seiner | |
| Asylpolitik zu 200 Millionen Euro Strafe verurteilt. Außerdem müsse Ungarn | |
| für jeden weiteren Tag des Verzugs bei der Umsetzung der EU-Asylregeln eine | |
| Million Euro Zwangsgeld zahlen, entschied der EuGH am Donnerstag. Die | |
| tägliche Millionenzahlung beginne ab Donnerstag, sagte ein Sprecher. | |
| Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán nannte das Urteil empörend | |
| und inakzeptabel. „Es scheint, dass illegale Migranten den Brüsseler | |
| Bürokraten wichtiger sind als ihre eigenen europäischen Bürger“, schrieb | |
| Orbán im Kurznachrichtendienst X. Der EuGH hat seinen Sitz in Luxemburg. | |
| Die ungarische Regierung hatte nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie 2020 | |
| ein Gesetz durchgesetzt, das Menschen, die internationalen Schutz suchen, | |
| dazu zwang, zunächst in den ungarischen Botschaften in Belgrad oder Kyjiw | |
| eine Einreisegenehmigung für Ungarn zu beantragen. Erst nach ihrer Rückkehr | |
| nach Ungarn konnten sie dann ihre Asylanträge einreichen. | |
| [1][Bereits im Dezember 2020 urteilte der EuGH], dass Ungarn sich nicht an | |
| die EU-Politik zur Gewährung von internationalem Schutz und zur Rückführung | |
| illegal zugewanderter Migranten gehalten hat. Danach hat die EU-Kommission | |
| Strafzahlungen beantragt. | |
| Der EuGH erklärte jetzt, Ungarn sei dem Urteil von 2020 nicht nachgekommen | |
| und [2][verstoße gegen den Grundsatz der loyalen Zusammenarbeit in der EU]. | |
| „Diese Vertragsverletzung, die darin besteht, die Anwendung einer | |
| gemeinsamen Politik der Union insgesamt bewusst zu umgehen, stellt eine | |
| ganz neue und außergewöhnlich schwere Verletzung des Unionsrechts dar“, | |
| hieß es weiter. | |
| Menschen haben das Recht, Asyl oder andere Formen des internationalen | |
| Schutzes zu beantragen, wenn sie in ihrem Heimatland um ihre Sicherheit | |
| fürchten müssen oder ihnen Verfolgung unter anderem aufgrund ihrer | |
| Hautfarbe, Religion, ethnischen Herkunft oder ihres Geschlechts droht. | |
| 13 Jun 2024 | |
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