| # taz.de -- Xi Jinpings Rhetorik: Wohlfeile Friedensbotschaft | |
| > Chinas Staatschef präsentiert sich als Friedensbotschafter. Glaubwürdig | |
| > wäre Xi allenfalls, wenn er die Kriegsdrohungen gegenüber Taiwan | |
| > einstellen würde. | |
| Bild: Handshake in Peking: Xi Jinping und der Präsident der Vereinigten Arabis… | |
| Chinas Machthaber Xi Jinping hofiert in Peking gerade arabische Potentaten. | |
| Da macht es sich gut, sich diesen gegenüber für eine „breit angelegte“ | |
| Friedenskonferenz zur Lösung des Konfliktes zwischen [1][Israel und den | |
| Palästinensern] auszusprechen und auch gleich Chinas Unterstützung | |
| zuzusagen. Dies bleibt aber unkonkret und unverbindlich, abgesehen davon, | |
| dass eine solche Konferenz gar nicht absehbar ist. Peking engagiert sich | |
| dafür selbst bisher lieber auch nicht. | |
| Doch kommt es bei Xis Gästen sicher gut an, wenn er den Nahen Osten zur | |
| Region mit weitreichenden Entwicklungsperspektiven erklärt. Und klar: Der | |
| Krieg dort dürfe nicht ewig andauern, Gerechtigkeit dürfe nicht „ewig | |
| fehlen“, lauten Weisheiten des Herrn Xi. Wer wollte dem widersprechen? Doch | |
| was soll uns die Friedensbotschaft von Xi sagen? Sie ist wohlfeil und hat | |
| einen Beigeschmack der Anbiederung. | |
| Für wirkliches Friedensengagement müsste sich China, dem immerhin schon mal | |
| die Vermittlung einer [2][Annäherung zwischen Iran und Saudi-Arabien] | |
| gelang, stärker und vor allem ernsthafter einbringen und müsste dabei auch | |
| selbst klarer Farbe bekennen. Dann dürfte Peking nicht nur arabischen | |
| Potentaten nach dem Mund reden und Israels Angriffe auf Zivilisten | |
| kritisieren, sondern müsste auch die Massaker der Hamas am 7. Oktober | |
| mitsamt der Entführung der Geiseln verurteilen. | |
| Peking sollte dann auch Teheran auffordern, mäßigend auf Hamas und | |
| Hisbollah einzuwirken. Doch das macht Xi aus offenbar außenpolitischem | |
| Kalkül so wenig, wie er Putins Angriff auf die Ukraine kritisiert. Ohnehin | |
| erinnert Chinas „Friedenspolitik“ im Nahen Osten an seine vermeintliche | |
| Neutralität im Ukrainekonflikt. Doch da legte Peking immerhin noch einen | |
| „Friedensplan“ vor, auch wenn der als einseitig zugunsten Moskaus | |
| wahrgenommen wurde und nicht durchführbar war. | |
| Doch will China als Friedensmacht überhaupt ernst genommen werden, sollte | |
| es auch [3][zunächst die permanenten Kriegsdrohungen gegen Taiwan stoppen]. | |
| Jetzt sieht es doch so aus, als wolle sich China vor allem in ein | |
| friedliches Licht rücken und wirtschaftlich von den Kriegen profitieren. | |
| 30 May 2024 | |
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| ## AUTOREN | |
| Sven Hansen | |
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