| # taz.de -- Bonner Klimakonferenz: Globaler Süden will 1,3 Billionen | |
| > Auf der Bonner Klimakonferenz gab es keine Einigung auf die Finanzierung | |
| > der Schäden der Erderwärmung. Gelöst werden soll das Problem in Baku. | |
| Bild: Fahnen der UNFCCC – United Nations Climate Change Conference – am Hau… | |
| Bonn taz | Mit Uneinigkeit über die Höhe der Finanzierung ist am Donnerstag | |
| die halbjährliche Klimakonferenz in Bonn zu Ende gegangen. Die | |
| Staatengemeinschaft streitet über Billionensummen zur Abwendung der | |
| Klimakrise. | |
| Das [1][Treffen am Standort des UN-Klimasekretariats] mit rund 6.000 | |
| Verhandler*innen [2][dient traditionell der Vorbereitung der | |
| UN-Klimakonferenz], die im November in Aserbaidschans Hauptstadt Baku | |
| stattfindet. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die Frage, ob sich die | |
| Industrie- und Entwicklungsländer auf neue Klimahilfen ab 2026 verständigen | |
| können. | |
| Eigentlich hatten die Industrieländer den Entwicklungsländern bereits im | |
| Jahr 2009 zugesagt, zwischen 2020 und 2025 jährlich 100 Milliarden | |
| US-Dollar für die Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung | |
| bereitzustellen.Doch erst 2022 wurde dieser Betrag laut Industrieländerklub | |
| OECD erreicht. Inzwischen liegt der Bedarf für mehr Klimaschutz, Anpassung | |
| an Klimafolgen und Gelder für Schäden laut Finanzexpert*innen weitaus | |
| höher. | |
| Die afrikanische und arabische Gruppe fordert bis zu 1,3 Billionen | |
| US-Dollar, die die Industrieländer ab 2025 jährlich für fünf Jahre als | |
| Klimahilfe aufbringen sollen. Das wäre zehnmal so viel wie die rund 116 | |
| Milliarden US-Dollar, die 2022 zusammen kamen. Dafür sollten die reichen | |
| Länder eine Steuer auf Finanztransaktionen, Mode-, Rüstungs- und | |
| Technologieunternehmen einführen, lautet ein Vorschlag der | |
| Entwicklungsländer G77 und China. 441 Milliarden Dollar öffentliche Gelder | |
| pro Jahr würden ausreichen, um den Rest mit privaten Mitteln aufzustocken. | |
| ## „Der Stern auf dem Weihnachtsbaum“ | |
| Über die Höhe des Klimaziels hüllten sich die [3][Industrieländer in Bonn] | |
| in Schweigen. Sie wollten zunächst die Struktur des Ziels klären. „Der | |
| Betrag ist der Stern auf dem Weihnachtsbaum“, erklärte die Verhandlerin für | |
| Australien – und erntete Unverständnis. | |
| Umwelt- und Entwicklungsorganisationen äußerten sich besorgt über die | |
| Verhandlungen. „Die Bonner Klimagespräche haben zu wenig Fortschritte | |
| erzielt, um optimistisch auf die kommende UN-Weltklimakonferenz COP29 in | |
| Baku zu blicken“, kritisiert Oxfam-Klimaexperte Jan Kowalzig. „Wenn die | |
| Verhandlungen in diesem Tempo weitergehen, haben wir vielleicht am ersten | |
| Tag des Klimagipfels in Baku die Knackpunkte identifiziert – aber zu wenig | |
| Zeit, sie zu lösen.“ Die aserbaidschanische Präsidentschaft sei gut | |
| beraten, die strittigen Verhandlungspunkte nun auf Ministerebene politisch | |
| zu diskutieren. | |
| Auch die NGO Germanwatch fordert, die Blockade bei der Klimafinanzierung zu | |
| lösen. Lob gab es für die Ergebnisse eines globalen Klimaanpassungsziels: | |
| „Nach zwei Wochen schwieriger Verhandlungen konnte hier eine Einigung | |
| erzielt werden. Auf dieser Basis kann jetzt an Indikatoren gearbeitet | |
| werden, um Fortschritte zum Erreichen des Ziels zu messen“, sagte Laura | |
| Schäfer, Referentin für Internationale Klimapolitik bei Germanwatch. | |
| 13 Jun 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Kleine-Klimakonferenz-COP-in-Bonn/!5936047 | |
| [2] /UN-Zwischenkonferenz-in-Bonn-startet/!6011647 | |
| [3] /Ungeloeste-Mysterien-der-Menschheit/!6015584 | |
| ## AUTOREN | |
| Maximilian Arnhold | |
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