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# taz.de -- Wiederwahl des litauischen Präsidenten: Nausėdas Ostflanken-Reali…
> In Litauen wurde Amtsinhaber Nausėda wiedergewählt. Damit wurde sein
> loyaler Ukraine-Kurs bestätigt. Der Westen täte gut daran, aufzuhorchen.
Bild: Vilnius, 13. Mai: der litauische Präsident Gitanas Nauseda gibt eine Pre…
Einer dürfte sich über die [1][Wiederwahl von Gitanas Nausėda] zum
litauischen Staatspräsidenten ganz besonders freuen: Wolodymyr Selenskyj
und mit ihm viele Ukrainer*innen. Denn mit Nausėda steht für fünf weitere
Jahre ein Mann an der Spitze des baltischen Staates, der in der EU zu den
vehementesten Unterstützer*innen Kyjiws gehört und das nicht nur, wenn
es um Waffenlieferungen an das vom Krieg verheerte Land geht.
Apropos Militär: Schon im Wahlkampf hatte Nausėda angekündigt, in diesem
Bereich nachlegen bzw. -rüsten zu wollen. Jetzt peilt er sogar 3,5 Prozent
des Bruttoinlandsproduktes für Verteidigungsausgaben an – ein Wert, der
allein schon die Vorstellungskraft vieler westlicher Verbündeter
übersteigen dürfte, die [2][wie Deutschland] an der Zweiprozentmarke
knabbern.
Offensichtlich scheint eine deutliche Mehrheit der Litauer*innen diesem
Kurs zu folgen. Wie sonst wäre zu erklären, dass Nausėda sein Ergebnis von
2019 um ganze 10 Prozent toppte? Dabei ist die Botschaft der
Wähler*innen klar: Kontinuität und vor allem außenpolitisch keine
Experimente.
Die Gründe sind offensichtlich. Vor dem Hintergrund leidvoller historischer
Erfahrungen fühlen sich Litauen sowie die anderen baltischen Staaten
Estland und Lettland, aber auch beispielsweise Polen – obgleich Mitglieder
der Nato – von Russland besonders bedroht. Vor allem sie sind in letzter
Zeit vermehrt Ziel [3][hybrider Kriegsattacken] des Kreml geworden – seien
es die gezielte Instrumentalisierung von Migrant*innen, die über die Grenze
geschleust werden, oder abstruse Gedankenspiele über Grenzverschiebungen in
der Ostsee.
Diese Realitäten nicht zur Kenntnis zu nehmen, zeugt von Ignoranz und
Arroganz. Nein, Länder wie Litauen brauchen in Sachen Russland keine
Belehrungen. Vielmehr müssen sie Gehör finden. Dazu dürfte jemand wie
Nausėda auch künftig seinen Beitrag leisten. Er wird seine Stimme erheben.
Vielleicht hätte man Mahner wie ihn schon früher ernst nehmen sollen. Dann
wäre die Situation heute vielleicht eine andere.
27 May 2024
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## AUTOREN
Barbara Oertel
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