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# taz.de -- 2 Billionen Euro Übergewinne: Krisenprofiteure abschöpfen
> Unternehmen mit Übergewinnen stärker zu besteuern, kann Öko- und
> Sozialkürzungen verhindern, ergibt eine Studie im Auftrag der
> Linkspartei.
Bild: Eine Übergewinnsteuer soll helfen, Krisengewinne gerechter zu verteilen
Brüssel taz | Eine [1][Übergewinnsteuer] könnte Haushaltslöcher in
Deutschland und der Europäischen Union füllen und Sozial- oder
Umweltkürzungen unnötig machen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die
Christoph Trautvetter vom Netzwerk Steuergerechtigkeit vorgelegt hat.
Energiefirmen, Internet-Konzerne und Banken hätten von den Krisen der
vergangenen Jahre profitiert, so der Experte. Die Unternehmen würden aber
nicht entsprechend zur Kasse gebeten.
Allein Deutschland hätte 2022 etwa 50 Milliarden Euro zusätzlich einnehmen
können, heißt es in der Studie, die die [2][Partei Die Linke] in Auftrag
gegeben hat. In der EU würde eine progressive [3][Übergewinnsteuer] jedes
Jahr rund 107 Milliarden Euro einbringen – mehr als die Hälfte des
regulären EU-Budgets. Zur Begründung verweist Trautvetter auf die
exorbitanten Profite der letzten Jahre.
Laut der Studie, die sich auf OECD-Zahlen stützt, haben die 209 größten und
profitabelsten Firmen 2022 weltweit Übergewinne im Wert von fast 2
Billionen Euro erzielt. Die größten Gewinner betreiben, so sieht es der
Autor, zudem auch die erfolgreichste Steuerflucht. Allein der US-Konzern
Microsoft habe in den letzten 20 Jahren etwa 300 Milliarden Euro an Steuern
vermieden.
Um diesen Missstand zu beheben, schlägt Trautvetter eine progressive Steuer
von 20 bis 40 Prozent vor. Damit würden die 25 größten Ölkonzerne jedes
Jahr etwa 25 Milliarden Euro zahlen, Tech-Riese Microsoft 4 Milliarden, das
Luxusgüter-Unternehmen LVMH und Tabakkonzern Philip Morris bis zu 1
Milliarde.
## „Haushaltslöcher stopfen und Armut bekämpfen!
„Mit einer Übergewinnsteuer auf die unverdienten Monopol-gewinne mächtiger
Konzerne wie Microsoft, Pfizer oder Goldman Sachs ließen sich die
Haushaltslöcher leicht stopfen und Armut bekämpfen“, kommentiert
Linken-Chef Martin Schirdewan, der als Spitzenkandidat bei der Europawahl
im Juni antritt.
Doch bisher spielt dieses Thema im Wahlkampf keine Rolle. Auch die EU hält
sich zurück. Sie hatte 2022 zwar eine Übergewinnsteuer, die etwa 20
Milliarden Euro einbrachte. Doch nach dem Abflauen der Energiekrise wurde
sie nicht verlängert – auch Deutschland wollte nicht mehr.
16 May 2024
## LINKS
[1] /Uebergewinnsteuer-in-Italien-unwirksam/!5971179
[2] /Linkspartei-legt-neues-Papier-vor/!5946254
[3] /Umgang-mit-Konzernprofiten/!5963648
## AUTOREN
Eric Bonse
## TAGS
Die Linke
Konzerne
Steuern
GNS
Konzerne
Energiekrise
Die Linke
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