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# taz.de -- Citizen Science professionalisiert sich: Von Laien zu Profis
> Ob es um die Kartierung alter Gebäude oder Auswirkungen von
> Lichtverschmutzung geht: Die Bürger:innenwissenschaften etablieren
> sich.
Bild: Mittlerweile etabliert: Bürgerforschungsprojekte für Jung und Alt
Zehn Jahre nach ihrem Start gibt sich die deutsche
Citizen-Science-Plattform einen neuen Namen. Aus „Bürger schaffen Wissen“
wird „mit:forschen“. Die Begründung: Der alte Name sei überholt, man wolle
„inklusiver und offener“ wirken, so Projektleiterin Wiebke Brink.
Dies ist in den letzten zehn Jahren gut gelungen. Im April 2014 startete
mit Unterstützung von Wissenschaftsorganisationen und des Museums für
Naturkunde Berlin die Website mit den ersten zehn Bürgerforschungsprojekten
in Deutschland. In ihnen arbeiten wissenschaftliche Laien gemeinsam mit
professionellen Forschern:innen nach dem Prinzip „Viele Augen sehen
mehr“.
Die meisten dieser Projekte sind heute noch aktiv, wie zum Beispiel der
Mückenatlas oder das Projekt „Verlust der Nacht“, das sich mit dem
[1][Phänomen der Lichtverschmutzung] und ihren Auswirkungen auf die
nachtaktive Tierwelt beschäftigt, berichtet Brink. Inzwischen ist die Zahl
der Projekte auf 270 angewachsen, die zunehmend auch aus dem
sozialwissenschaftlichen Bereich kommen.
[2][Die Szene der Laienforscher hat sich inzwischen professionalisiert].
Ein „Grünbuch“ zur Strategiebildung wurde formuliert und eine jährliche
Konferenz etabliert. Ende 2021 startete mit dem Wettbewerb „[3][Auf die
Plätze! Citizen Science in deiner Stadt]“ die regionale Ausbauphase. „Wir
legen dabei einen Fokus auf die Förderung lokaler Citizen-Science-Ideen
sowie die Stärkung von lokalen Netzwerken aus wissenschaftlichen,
zivilgesellschaftlichen und behördlichen Akteur:innen“, erklärt Brink.
## Sammeln Informationen zur Entstehung
In Dresden etwa helfen Bürger:innen dem Bauamt bei der Kartierung alter
Gebäude und sammeln Informationen zu ihrer Entstehung. Als nächster Schritt
der Plattform wird eine „Expert:innendatenbank“ an den Start gehen, die die
Weitergabe des gesammelten Wissens erleichtern soll.
Der Trend zum Kompetenzaufbau war auch Anfang des Monats bei dem großen
europäischen Treffen zur Bürgerforschung in Wien zu spüren. Es gehe längst
nicht mehr nur darum, die Kommunikation zwischen Wissenschaft und
Gesellschaft zu verbessern, erklärte Katrin Vohland, Direktorin des
Naturhistorischen Museums Wien als Gastgeberin. Diskutiert wurde auch,
welchen Beitrag Citizen Science zur Gestaltung der Forschungspolitik und
zur Lösung großer gesellschaftlicher Probleme leisten kann.
Dies motiviert auch den Bundestag, sich erneut mit dem Thema
Wissenschaftskommunikation zu befassen, unter anderem mit einem
Fachgespräch am 24. April im Forschungsausschuss. Der Antrag der
Ampelkoalition umfasst 17 Maßnahmen, darunter auch die Absicht, „die
Wirkungen von Bürgerwissenschaften stärker anzuerkennen, sichtbar zu machen
und ihre Verankerung in Leitbildern und Zielvereinbarungen zu befördern“.
23 Apr 2024
## LINKS
[1] /Lichtverschmutzung-nimmt-zu/!5910527
[2] /Laien-in-der-Wissenschaft/!5962897
[3] /Wettbewerb-fuer-Buergerwissenschaften/!5887356
## AUTOREN
Manfred Ronzheimer
## TAGS
Citizen Science
Forschungspolitik
Partizipation
Lichtverschmutzung
Wissenschaftler
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Partizipation
Citizen Science
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