Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Netanjahus frecher Umgang mit Biden: Nicht ohne die USA
> Die Beziehungen zwischen Jerusalem und Washington sind aktuell auf einem
> gefährlichen Tiefpunkt. Israels Regierungschef macht, was er will.
Bild: Wenige Tage nach dem Hamas-Massaker: Benjamin Netanjahu begrüßt Joe Bid…
Ausgerechnet in so riskanten Zeiten wie diesen geht Regierungschef Benjamin
Netanjahu offen auf Konfrontation mit Israels weltweit wichtigstem
strategischem Partner. [1][Ohne die USA], wenn es sein muss, will er den
Krieg im Gazastreifen gewinnen und offenbar nicht nur dort.
Wieder und wieder lässt Netanjahu den noch mächtigen großen Bruder jenseits
des Ozeans ins Leere laufen: bei der Forderung von US-Präsident Joe Biden
nach einem sofortigen Waffenstillstand, bei der Frage nach Schutz für die
Zivilbevölkerung im Gazastreifen und mehr humanitärer Hilfe für das
Kriegsgebiet und bei [2][Nachkriegsszenarien] und dem Umgang mit der
Palästinensischen Autonomiebehörde.
In Israels Sicherheitsapparat kann man über [3][die Arroganz des
Regierungschefs] vermutlich nur mit dem Kopf schütteln. Schließlich geht es
nicht nur um den Umfang der Militärhilfe in Milliardenhöhe und die
Zusammenarbeit der Nachrichtendienste. Israels Armee ist zwar im Bereich
von Cyber, Drohnen, Raketenabwehrsystemen und Panzern schon weit vorn.
Anders sieht es hingegen bei der Luftwaffe aus, wenn es um Kampfflugzeuge
und Hubschrauber geht. Die sind allesamt „made in USA“.
Ersatzteile müssen aus Übersee geliefert werden. Washington verfügt
durchaus über überzeugende Mittel. Dass man im Weißen Haus konkrete
Maßnahmen scheut, erklärt sich aus der Tatsache, dass auch umgekehrt Israel
als einzige Demokratie im Nahen Osten für die USA ein wichtiger Partner
ist. Darf sich der israelische Regierungschef deshalb alles erlauben?
Der Vorstoß der USA, mit einer [4][Resolution im UN-Sicherheitsrat] einen
sofortigen Waffenstillstand voranzutreiben, signalisiert recht deutlich,
welchen Unmut Netanjahu im Weißen Haus provoziert. Und doch bleibt Biden
bei seinen Mahnungen und lässt selbst Nahrungsmittel aus der Luft oder auf
dem Seeweg in den Gazastreifen liefern – ein Tropfen auf den heißen Stein.
Hunderte Lastwagen brauchte es täglich, um dem Hunger dort zu begegnen.
Netanjahu macht, was er will, und hofft derweil auf die Rückkehr von Donald
Trump ins Weiße Haus. Die Uhr tickt – für Biden und den Nahen Osten.
24 Mar 2024
## LINKS
[1] https://www.ynetnews.com/article/s1lbvzjra
[2] /Netanjahu-und-die-Zweistaatenloesung/!5993144
[3] /-Nachrichten-im-Nahost-Krieg-/!5997171
[4] /Vereinigte-Staaten-im-UN-Sicherheitsrat/!5999635
## AUTOREN
Susanne Knaul
## TAGS
Militär
Benjamin Netanjahu
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
GNS
Gaza
Joe Biden
Israel
USA
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Annalena Baerbock
Israel
USA
Palästinenser
## ARTIKEL ZUM THEMA
Krieg in Gaza: Verhärtete Fronten nach Resolution
Israel reagiert verärgert auf den Beschluss im UN-Sicherheitsrat – und ruft
einen Großteil seines Verhandlungsteams aus Katar zurück.
UN-Resolution zu Nahost: Deplatzierte Empörung
Die UN-Resolution für einen sofortigen Waffenstillstand wird wenig
ausrichten. Denn Netanjahu bleibt auf Konfrontationskurs mit den USA.
+++ Nachrichten im Nahostkonflikt +++: Verstimmung zwischen USA und Israel
Nach der Entscheidung für eine sofortige Waffenruhe im UN-Sicherheitsrat
sind die Fronten verhärtet. Die USA und Deutschland warnen vor einer
Offensive in Rafah.
+++ Nachrichten im Nahostkrieg +++: Sicherheitsrat fordert Waffenruhe
Monatelang war der Weltsicherheitsrat in der Frage einer Waffenruhe im
Gaza-Krieg gespalten. Doch nun ändern die USA trotz Drohungen aus Israel
ihren Kurs.
Leben im Gazastreifen: Bohnen und Thunfisch aus der Dose
Seine Frau wolle nach Ägypten, schreibt unser Autor in Rafah. Doch das Geld
fehlt. „Also sitze ich hier, starre ins Leere und weiß nicht wohin.“
Angekündigte Rafah-Offensive: USA bremsen, Israel schmettert ab
Die US-Regierung spricht sich weiter gegen eine israelische Offensive in
Südgaza aus. Doch Biden wirkt in seiner Nahostpolitik zunehmend machtlos.
Militärhilfe für Israel: Nicht bedingungslos
Netanjahu will Bodentruppen in die überfüllte Grenzstadt Rafah schicken.
Alleinige Mahnungen aus Washington und Berlin werden ihn kaum davon
abhalten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.