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# taz.de -- „Constellation“ auf Apple TV+: Psyche und Physik
> Mit „Constellation“ legt Apple erneut eine gelungene SciFi-Serie vor –
> die trotz Raumfahrt und Quantenphysik nicht wirkt, als wäre sie für Nerds
> gemacht.
Bild: Reise ins Innerste: Jo (Noomi Rapace) auf der ISS
Der beste Ort für hochkarätige SciFi-Serien mit philosophischem Kern ist
zurzeit Apple TV+. „For all Mankind“ denkt das Wettrennen ums Weltall in
eine Zukunft weiter, in der die Sowjetunion nicht untergegangen ist,
[1][„Severance“] treibt die Entfremdung im Büroalltag mit Technologien zu
Persönlichkeitsspaltung auf die Spitze, und [2][„Silo“] erzählt einen
packenden Verschwörungsthriller vor dem Hintergrund einer
postapokalyptischen Bunkergesellschaft.
Nun startet mit „Constellation“ noch eine Serie, die trotz Raumfahrt und
Quantenphysik nicht wirkt, als wäre sie für Nerds gemacht, sondern für
erwachsene Menschen mit Ansprüchen an emotionale und narrative Komplexität,
die auch bei einem Glas Rotwein zur Entspannung nicht unterfordert werden
wollen.
„Constellation“ folgt der schwedischen Astronautin Jo, großartig gespielt
von Noomi Rapace („Verblendung“, [3][„Lamb“]), die bei einem Unfall auf…
international Raumstation ISS fast ihr Leben verliert und bei der Rückkehr
zur Erde und zu ihrer Familie fast ihren Verstand. „Constellation“
changiert zwischen Psychothriller, Familiendrama und Weltraum-SciFi, sieht
dabei aber immer aus wie eine absolute Hochglanzproduktion, die man wohl
nur mit Apples Budget stemmen kann.
Leider dauert es ein paar Folgen, bis die Bausteine der komplexen Handlung
mit mehreren Zeitsträngen alle an ihrem Platz sind und die Sache richtig
ins Rollen kommt. Als Zuschauer braucht man etwas Geduld.
Die Haupthandlung beginnt mit einem Knall, als ein nicht identifiziertes
Trümmerteil die Raumstation während eines Experiments lahmlegt, das nach
„einem neuen Zustand der Materie“ sucht. Zu Beginn fühlt man sich an
Alfonso Cuaróns Film „Gravity“ erinnert, in dem Sandra Bullock
heldinnenhaft einen Unfall im All überlebt. „Constellation“ ist jedoch für
so plumpen amerikanischen Survivalpathos zu klug. Hier geht’s erst richtig
los, als Jo wieder auf die Erde zurückkehrt.
Ihre Tochter Alice steht dabei im Zentrum. Jo nimmt sie mit in die
verschneite schwedische Wildnis. An Alice wird es liegen herauszufinden,
was genau in ihrer Mutter vorgeht, irgendwo zwischen Relativitätstheorie
und Trauma.
24 Feb 2024
## LINKS
[1] /Severance-bei-Apple-TV/!5831606
[2] /Neue-Science-Fiction-Serie-Silo/!5932789
[3] /Islaendischer-Spielfilm-mit-Noomi-Rapace/!5823650
## AUTOREN
Caspar Shaller
## TAGS
Psyche
Science-Fiction
Weltraum
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