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# taz.de -- Kampf um die Berliner SPD: Ein Duo verspricht den Neuanfang
> Die Parteilinken Kian Niroomand und Jana Bertels geben ihre Kandidatur
> für den SPD-Vorsitz bekannt. Wird es eine Mitgliederbefragung geben?
Bild: Kian Niroomand und Jana Bertels
Berlin taz | Ein möglicher Neustart für die Berliner SPD hat seit
Montagabend zwei Namen: Auf der Sitzung des Landesvorstands haben Kian
Niroomand und Jana Bertels bekannt gegeben, für den Landesvorsitz
kandidieren zu wollen. Beide zählen zum linken Flügel. Niroomand, Kreischef
in Charlottenburg-Wilmersdorf, hatte sich nach der Wiederholungswahl zum
Abgeordnetenhaus im Februar 2023 gegen eine Koalition mit der CDU
ausgesprochen.
Damit könnte es bis zum Landesparteitag im Mai zu einem Dreikampf um die
Parteispitze kommen. Nachdem das der Parteirechten zugerechnete Duo des
Neuköllner Bezirksbürgermeisters Martin Hikel und der ehemaligen
Staatssekretärin Nicola Böcker-Giannini bereits seinen Hut in den Ring
geworfen hat, gehen Beobachter davon aus, dass auch Noch-Parteichef Raed
Saleh und Luise Lehmann ihre Kandidatur öffentlich machen. Die
Bewerbungsfrist endet am Sonntag. Salehs bisherige Co-Chefin Franziska
Giffey hatte Anfang Januar bekannt gegeben, nicht mehr zu kandidieren.
Martin Matz, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, begrüßte die
Kandidatur. [1][Auf „X“ schrieb er], es sei wichtig, die SPD als „linke
Volkspartei neu und besser in Berlin zu verankern“. Bertels und Niroomand
machten genau dafür „ein spannendes Angebot“.
[2][In einem Brief an alle 17.500 Berliner SPD-Mitglieder] haben Niroomand
und Bertels, die Co-Vorsitzende der AG „Frauen in der SPD“ ist, einen
„Neustart“ versprochen. „Es ist Zeit, wegzukommen von der Kultur des
unbedingten Machterhalts und der fehlenden Verantwortungsübernahme der
letzten Jahre“, schreiben sie. „Unsere stolze Partei hat Besseres
verdient.“ Das ist auch als Kritik am bisherigen Führungsduo zu verstehen.
## Prozedere ist noch offen
Sollten Saleh und Lehmann kandidieren, stünden, zumindest auf dem Papier,
zwei linke und ein rechtes Duo zur Wahl. Der ebenfalls zur Linken zählende
Saleh hatte mit Franziska Giffey aber den Weg für ein Bündnis mit der CDU
geebnet – mit der SPD als Juniorpartnerin.
Offen ist noch das Prozedere. Normalerweise werden die Landesvorsitzenden
von den Delegierten eines Landesparteitags gewählt. Hikel und
Böcker-Giannini haben allerdings bereits eine Mitgliederbefragung ins Spiel
gebracht, bei der sie sich bessere Chancen ausrechnen.
Sollte es dazu kommen, wäre laut einem SPD-Sprecher in einem ersten
Wahlgang die absolute Mehrheit notwendig. Wird diese von keinem der Duos
erreicht, gehen die Erst- und Zweitplatzierten in eine Stichwahl.
Ob es zu einer Mitgliederbefragung kommt, wird auf einer Sondersitzung des
SPD-Landesvorstands am 26. Februar entschieden.
13 Feb 2024
## LINKS
[1] https://twitter.com/martinmatz/status/1757098168259326122
[2] https://gemeinsammiteuch.de/kandidaturschreiben/
## AUTOREN
Uwe Rada
## TAGS
Raed Saleh
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