# taz.de -- Warnstreik an Unikliniken: Ärzte an Unikliniken streiken | |
> Die Gewerkschaft Marburger Bund hat Ärzte an Universitätskliniken zum | |
> Streik aufgerufen. Sie fordern mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen. | |
Bild: Streik an Unikliniken: Das Stethoskop wird mal zur Seite gelegt | |
Hannover dpa | Bundesweit müssen Patientinnen und Patienten an Unikliniken | |
an diesem Dienstag (30. Januar) mit Einschränkungen rechnen. Im Tarifstreit | |
mit den Ländern hat die Gewerkschaft Marburger Bund die mehr als 20.000 | |
Ärztinnen und Ärzte der bundesweit 23 landeseigenen Unikliniken zu einem | |
[1][Warnstreik] aufgerufen. Zur zentralen Kundgebung in Hannover werden am | |
Dienstag (13.00 Uhr) laut Marburger Bund mehrere Tausend Teilnehmende | |
erwartet. | |
Die Gewerkschaft fordert 12,5 Prozent mehr Lohn für die Ärzte sowie | |
Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. In drei Verhandlungsrunden konnte | |
bisher keine Einigung mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) | |
erzielt werden. | |
Betroffen sind auch die beiden niedersächsischen Unikliniken, also die | |
Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und die Universitätsmedizin | |
Göttingen. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten – insbesondere die | |
Notfallversorgung – sei gewährleistet, teilte die Universitätsmedizin | |
Göttingen auf ihrer Internetseite mit. In einigen Bereichen könne es am | |
Dienstag zu Verzögerungen und Terminausfällen kommen. An der MHH ist laut | |
Marburger Bund bereits um 11.30 Uhr eine Protestaktion geplant. | |
[2][Die Arbeitsbedingungen] an den Unikliniken schadeten der | |
Patientenversorgung, sagte Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des | |
Marburger Bundes Niedersachsen. Die Unikliniken müssten dringend ihre | |
Attraktivität als Arbeitgeberinnen erhöhen, damit wieder mehr Ärztinnen und | |
Ärzte dort arbeiten wollten. An den Unikliniken liegt das Grundgehalt für | |
Mediziner der Gewerkschaft zufolge bei höherer Arbeitszeit rund 200 bis 600 | |
Euro unter dem der kommunalen Krankenhäuser. | |
Die TdL bedauerte das Scheitern der letzten Verhandlungsrunde mit dem | |
Marburger Bund und kündigte Kompromissbereitschaft an. „Es bleibt dabei, | |
dass sich unsere Wertschätzung für die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte an | |
den Universitätskliniken auch in Geld ausdrücken soll“, sagte Monika | |
Heinold (Grüne), Finanzministerin von Schleswig-Holstein und | |
Verhandlungsführerin der TdL. | |
30 Jan 2024 | |
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