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# taz.de -- Republikanische Vorwahlen in Iowa: Klarer Sieg für Donald Trump
> Donald Trump gewinnt die erste Entscheidung über die republikanische
> US-Präsidentschaftskandidatur klar. Zwei Konkurrenten bleiben im Rennen.
Bild: Ausnahmsweise keine Lüge: Trump gewinnt in Iowa
Washington taz | Ein erneutes Duell zwischen Ex-Präsident Donald Trump und
Amtsinhaber Joe Biden wird von Tag zu Tag wahrscheinlicher. Bei den ersten
[1][Vorwahlen der republikanischen Partei am Montag im US-Bundesstaat Iowa]
konnte Trump wie erwartet einen deutlichen Sieg erzielen. In Iowa finden
sogenannte Caucuses statt – in rund 1.700 Versammlungsorten entschieden die
Wähler über die Kandidaten. Nach Auszählung von 95 Prozent der abgegebenen
Stimmen kommt der frühere US-Präsident auf 51 Prozent aller Stimmen.
Floridas Gouverneur Ron DeSantis kommt auf 21 Prozent, die frühere
UN-Botschafterin Nikki Haley auf 19 Prozent.
In einer für Trump ungewohnt dezenten Rede bedankte er sich für die
Unterstützung der Wähler und lobte sogar seine Kontrahenten. „Es ist an der
Zeit für uns alle, für unser Land zusammenzukommen. Egal ob Republikaner,
Demokraten, linksliberal oder konservativ“, sagte Trump während seiner
Ansprache im Anschluss an seinen Wahlerfolg.
Trumps Sieg in Iowa [2][zeichnete sich bereits seit Monaten ab]. Trotz
seiner rechtlichen Probleme, seiner anhaltenden falschen Behauptungen über
eine angeblich gestohlene Wahl im Jahr 2020 und seiner ausfälligen
Bemerkungen über seine Konkurrenten und Migranten ist der frühere Präsident
unter Republikanern hoch angesehen. Dies gilt besonders für die ländlichen
Regionen und Kleinstädte, die sich über weite Teile Iowas erstrecken.
Vor acht Jahren hatte Trump in Iowas Vorwahlen mit 24 Prozent der Stimmen
nur den zweiten Platz belegt. Sieger war damals der texanische Senator Ted
Cruz, der auf 28 Prozent kam.
## DeSantis und Haley bleiben dabei
„Die Menschen in Iowa haben heute Abend eine deutliche Nachricht gesendet:
Donald Trump wird der nächste republikanische Präsidentschaftskandidat
sein. Es ist nun an der Zeit, ihn zum nächsten Präsidenten der Vereinigten
Staaten zu machen“, sagte Alex Pfeiffer, Sprecherin der politischen
Aktionsgruppe MAGA Inc., die zu den größten Unterstützern von Trump gehört.
Doch weder DeSantis noch Haley ließen sich von Trumps deutlichem Triumph
einschüchtern. Beide erklärten, dass sie die Alternative zu Trump seien und
nur sie Biden daran hindern könnten, weitere vier Jahre an der Macht zu
bleiben.
DeSantis, dessen Wahlkampagne ohne eine ansprechende Leistung in Iowa
wahrscheinlich ein jähes Ende gefunden hätte, erklärte, dass er mit diesem
Ergebnis seinen Fahrschein aus Iowa gebucht habe, um weiter im Rennen um
die republikanische Normierung als Präsidentschaftskandidat zu kämpfen.
Nikki Haley stieß ähnliche Töne an. Trotz ihres dritten Platzes sagte die
frühere Gouverneurin von South Carolina, ab jetzt sei es ein Zweikampf
zwischen ihr und Trump. Sie spielte damit auf die geringen Umfragewerte von
DeSantis in New Hampshire an. Dort werden am kommenden Dienstag die
nächsten Vorwahlen ausgetragen. Derzeit liegt zwar auch dort Trump mit 43,5
Prozent in den Umfragen klar vorn, aber Haley ist ihm mit Werten um die 30
Prozent näher auf den Fersen, während DeSantis dort derzeit bei unter 10
Prozent liegt.
## Nächste Station New Hampshire
„Donald Trump und Joe Biden haben mehr Gemeinsamkeiten, als man meinen
möchte“, sagte Haley. Eine Mehrheit der Amerikaner sei mit beiden
unzufrieden und wolle kein erneutes Duell zwischen ihnen sehen. Beide seien
außerdem um die 80 Jahre alt (Trump ist 77, Biden ist 81) und hätten in
ihren Amtszeiten jeweils Billionen von Dollar an Schulden angehäuft.
„Unsere Kampagne ist die letzte und beste Chance, den Trump-Biden-Albtraum
zu beenden“, sagte die 51-Jährige.
Auf dem vierten Platz in Iowa landete der Biotech-Unternehmer Vivek
Ramaswamy. Der 38-Jährige konnte knapp 8 Prozent der Stimmen auf sich
verbuchen. Das war am Ende zu wenig, um weiterzumachen: Ramaswamy, der mit
seiner aufbrausenden Art und seinen Verschwörungstheorien bezüglich der
letzten Wahl, dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 und der
Coronapandemie für Schlagzeilen gesorgt hat, beendete seine Kandidatur und
verkündete, dass er ab sofort Trump unterstützen werde. Der frühere
Gouverneur von Arkansas, Asa Hutchinson, der auf stolze 0,2 Prozent kam,
erklärte zunächst nicht seinen Ausstieg, spielt aber auch keinerlei Rolle.
Für die drei verbleibenden Kandidaten geht es in den kommenden Tagen nach
New Hampshire, um dort weitere Stimmen zu sichern. DeSantis wird zudem in
South Carolina Veranstaltungen abhalten. Trumps Weg zur Nominierung hat in
Iowa einen gewaltigen Schub erhalten. Sollte es so weitergehen, könnte der
republikanische Vorwahlkampf lange vor dem Super Tuesday am 5. März, an dem
15 Bundesstaaten und American Samoa ihre Vorwahlen abhalten, entschieden
sein.
16 Jan 2024
## LINKS
[1] /Republikanische-Vorwahlen-in-den-USA/!5985254
[2] /Die-USA-im-Wahlkampfmodus/!5982049
## AUTOREN
Hansjürgen Mai
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