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# taz.de -- Austritte aus der Ecowas: Westafrika schwächelt weiter
> Mali, Burkina Faso und Niger sind aus der Ecowas ausgetreten. In allen
> drei Staaten herrschen Militärregime. Sie wollen damit ihre Macht
> zementieren.
Bild: Abdoulaye Maiga, malischer Minister für Territorialverwaltung und Dezent…
Die Sahelstaaten Mali, Burkina Faso und Niger haben mehr als deutlich
gemacht: [1][Sie verlassen mit sofortiger Wirkung] die Westafrikanische
Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas.
Damit sind die Übergangsregierungen – in allen drei Staaten sind nach
insgesamt fünf Putschen Militärs an der Macht – jedenfalls konsequenter als
die 1975 gegründete Regionalorganisation. Sie musste verhängte Sanktionen
zurücknehmen, Grenzen wieder öffnen. Und als ihr Vorsitzender, Nigerias
Präsident Bola Tinubu, vergangenes Jahr Niger sogar mit einer
Militärintervention drohte, glaubte daran ohnehin niemand. Kurzum: Die
Gemeinschaft mit insgesamt 15 Staaten übt kaum Druck aus und kann ihre
Forderung – die Rückkehr zum Mehrparteiensystem mit Wahlen – nicht
durchsetzen.
Jetzt betonen [2][Mali, Burkina Faso und Niger], im Sinne ihrer
Bevölkerungen zu handeln und sich dem Einfluss ausländischer Mächte zu
entziehen. Dabei ist längst klar: Ein neuer [3][Thomas Sankara] ist in
keinem der Länder an der Macht. Während malische Streitkräfte gemeinsam mit
Wagner-Söldnern Zivilist:innen ermordet haben, wollte Burkina Faso
gezielt Oppositionelle zum Anti-Terror-Kampf verpflichten. Niger hat nach
dem Putsch 2023 die Meinungs- und Pressefreiheit eingeschränkt.
Gleichzeitig ist die Zahl der Angriffe in der gesamten Region weiter
gestiegen. Rund 1,4 Millionen Kinder können dort nicht mehr zur Schule
gehen, wodurch sie ihr Leben lang beeinträchtigt sein werden.
Sicherlich hat der regionale Block viele Schwächen, er akzeptiert
beispielsweise Wiederwahlen mittels Verfassungsänderungen. Die
Handelsbeziehungen laufen längst nicht so flüssig, wie einst erdacht. Doch
die Ecowas setzte unter anderem die Personenfreizügigkeit durch und wird
auf dem Kontinent wahrgenommen.
Sie jetzt zu verlassen, zeigt vor allem eins: Die Junta-Chefs haben keine
Lust, sich ständig [4][die Forderung nach Wahlen anzuhören]. Offensichtlich
haben sie sich gut eingerichtet an der Macht und haben vor, dort länger zu
bleiben.
29 Jan 2024
## LINKS
[1] /Westafrikanische-Wirtschaftsgemeinschaft/!5988365
[2] /Zwischen-Mali-Burkina-Faso-und-Niger/!5958062
[3] /Autopsiebericht-von-Thomas-Sankara/!5238984
[4] /Niger-nach-dem-Putsch/!5975993
## AUTOREN
Katrin Gänsler
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